Beach Bum
Darsteller: Matthew McConaughey, Isla Fisher, Snoop Dogg, Zac Efron
Regie: Harmony Korine
Dauer: 94 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.constantin-film.de/kino/beach-bum
Facebook: facebook.com/constantinfilm
Sechs Jahre nach seinem durchaus umstrittenen Erfolg “Spring Breakers” meldet sich Regisseur und Drehbuchautor Harmony Korine mit “Beach Bum” zurück, und auch hier könnte es wieder zu einigen Diskussionen kommen, weniger um das Themas Sexismus als viel mehr um die Darstellung des Dauerrauschs als Lebensmotto.
Wir sehen Matthew McConaughey in der Hauptrolle als Moondog, der auf Grund seines exzessiven Alkohol- und Drogenskonsums dauerbreit zwischen Miami und Key West pendelt. Da er hierbei niemandem groß etwas zu Leide tut und zudem als abgehalfterter Künstler mit seinen zotigen Gedichten auch noch zum Lachen bringt, ist er durchaus beliebt.
Der letzte Erfolg ist allerdings ein Weilchen her, und so kann Moondog nur froh sein, dass seine schöne Frau Minnie (Isla Fisher) ihn trotz Fremdgehereien noch liebt und dass sie zudem wohlhabend ist, denn ihr Geld sorgt mit für seinen fragwürdigen Lebensstil. Gut, das mit dem Fremdgehen fällt nicht ins Gewicht, da die beiden anscheinend eine offene Ehe führen, gehen ihre Aktivitäten mit Moondogs ständig bekifftem Freund Lingerie (Snoop Dogg) doch auch über Turtelei hinaus.
Die Vorzeichen ändern sich, als Minnie bei einem auch dem Rausch geschuldeten Verkehrsunfall verstirbt. Testamentlich hat sie festgelegt, dass Moondog seinen Anteil am immensen Erbe nur dann erhalten soll, wenn er sein seit Jahren geplantes, neues Buch endlich vollendet hat. Also begibt sich Moondog auf Suche nach Inspiration.
Anfangs ist “Beach Bum” noch ganz witzig und das ewige Partyleben und Laissez-faire von Moondog erzeugt zusammen mit den sonnigen Bildern der Keys oder Miami im Sonnenuntergang noch für entspannte, wenn auch durchaus irrwitzige Stimmung. Irgendwann aber wird das Ganze langweilig, denn im Gegensatz zum Beispiel zu Cheech und Chong, die damals den Rausch zumeist wenigstens noch mit einer ansehnlichen Handlung verbanden, passiert hier wenig, außer dass blödsinnige Geschichten mit Martin Lawrence als dümmlichem Fischer oder Zac Efron als Entzugskinik-Mitflüchtling zu sehen sind. Da hilft auch Jonah Hill als Moondogs entnervter Agent nichts – die Story ist äußerst dünn und der Spaßgehalt sinkt drastisch.
Dies liegt neben unausgegorener Handlung auch daran, dass Moondog eigentlich kein sympathischer, sondern ein eher bemitleidenswerter Typ ist, der seiner Tochter Heather (Stefania LaVie Owen) einfach mal die Hochzeit vermiest oder Passanten in den Ozean stößt. Das Kind im Manne reicht hier als Begründung ebenso wenig aus wie der Rausch, denn im Gegensatz zum Dude in “The Big Lebowski” damals ist Moondog keine kultige, sondern eine eher armselige Figur, die von McConaughey hart an der Grenze zum nervigen Overacting gespielt wird. So lebt der Film hauptsächlich von schön eingefangenen Bildern, und das war sicher nicht das Ziel.
Trailer:
Bewertung: 4 von 10 Punkten