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“Fuck Fame – Die Geschichte von Elektropop-Ikone Uffie” – ein gefährliches Leben im Rausch

Autor: Tobi

"Fuck Fame – Die Geschichte von Elektropop-Ikone Uffie" Filmplakat

Fuck Fame – Die Geschichte von Elektropop-Ikone Uffie

Dokumentarfilm
Regie: Lilian Franck, Robert Cibis
Dauer: 80 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.wfilm.de/fuck-fame
Facebook: facebook.com/FckFameFilm


Mit der Doku “Fuck Fame – Die Geschichte von Elektropop-Ikone Uffie” nehmen uns die Filmemacher Lilian Franck und Robert Cibis mit in das bewegte Leben einer Szene-Sängerin. 1987 wird Anna-Catherine Hartley in Miami geboren, wächst dann in Hong Kong auf und leidet schon in jungen Jahren unter Streits ihrer Eltern, die sich schließlich auch trennen.

Als Jugendliche zieht sie mit nur 15 Jahren nach Paris und lernt dort während ihres eher auf nächtliche Parties als Schule konzentriertem Leben DJ Feadz kennen. Als dieser sie vor das Mikro holt, ändert sich Annas Leben und unter dem Künstlernamen Uffie wird sie zum Star der Techno-Szene. Bald schon werden beide rund um den Globus gebucht und ihre MySpace-Seite – ja, liebe Kinder, das war damals noch die angesagte Social-Media-Plattform für Musiker – erfreut sich großen Zuspruchs.

Uffie versinkt in ein Leben zwischen Clubs und Reisen, das von wenig Schlaf und immer mehr Rausch geprägt ist, anfangs noch Alkohol, bald schon kommt Kokain dazu. Die musikalische Revoluzzerin wird von Talentscout Pedro Winter entdeckt und landet auf seinem Label Ed Banger, was die Touraktivitäten um die Welt noch ausweitet – dabei hat Uffie nicht einmal ein Album aufgenommen. Dieses soll mit “Sex Dreams & Denim Jeans” erst 2010 erscheinen, nach einer spontanen Heirat, rasch folgender Scheidung und der Geburt ihrer Tochter Henrietta. Diese weiß leider keine wirkliche Besinnung in Uffies Leben auszulösen und wächst eher Nanny-bezogen auf, während ihr Mama weiter exzessiv feiert und Drogen nimmt.

Der Druck der Plattenfirma wird immer größer, und erst jetzt wird Uffie klar, dass sie ernsthafte Probleme hat, nicht nur weil sie sich inzwischen auch noch zu Ritzen beginnt. Das Leben funktioniert nur noch im Rausch – aber wie lange noch? Die Identitätskrise führt sie zum Psychiater, aber auch der kann ihr wenig helfen, und so dauert es lange, bis Uffie einen Schlussstrich zieht, ihr MySpace-Profil löscht und der Musikindustrie samt ihrer Karriere spontan den Mittelfinger zeigt.

"Fuck Fame – Die Geschichte von Elektropop-Ikone Uffie" Szenenbild

“Fuck Fame – Die Geschichte von Elektropop-Ikone Uffie” ist eine schockierende Doku, denn so reizvoll die Welt von Ruhm und Parties im Musikzirkus auch sein mag, so sehr kann sie einen Menschen auch zugrunde richten. Genau das sieht man hier schonungslos, mit Alkohol am Morgen, Koks im Studio und Schaffen einer nicht mal von ihr selbst geliebten Kunstfigur Uffie. Filmmaterial schien es hier genug zu geben von Weggefährten, am Ende natürlich ergänzt von eigenem.

Am Schluss auch erst kriegt Uffie die Kurve, aber da glaubt man ihr schon nicht mehr, dass sie den dauerhaften Rücksprung in die Normalität schaffen würde. So ist man eher skeptisch als erfreut, wenn man sieht, dass 2018 überraschend wieder neue Songs von Uffie erscheinen und sie an ihrem Comeback arbeitet, denn dies mag auch ein Comeback in einen üblen Strudel zu sein, was man vor allem ihren Kindern nicht gönnt.

Der Film setzt auf Wirkung der schockierenden Bilder und vergibt hierbei leider etwas die Chance, das dauerhafte Dasein im Rausch noch klarer als falsch zu kennzeichnen, indem z.B. kritische Stimmen von Weggefährten oder behandelnden Ärzten eingeflochten werden. Auch wird für dieses Thema zu wenig von Uffies Musik gezeigt, die ja schließlich ausschlaggebend für das ist, was man sieht. Interessant ist die Doku aber trotzdem.

Trailer:

Bewertung: 6 von 10 Punkten

 

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