Kurz vor Veröffentlichung ihres dritten Albums “Philophobia” (lies unsere Rezension hier), auf dem sie sich diversen Facetten der Liebe widmen, kamen Amber Run für drei Konzerte nach Deutschland. Am Abend des 23. September 2019 spielten die Briten hierbei im Kölner Club Bahnhof Ehrenfeld.
Um die 350 Fans hatten sich im ansprechenden kleinen Saal unter dem Bahnhofsbogen eingefunden, um die neuen Stücke zu hören, aber natürlich vor allem auch die bekanntesten Nummern aus den beiden bisherigen Longplayern “5am” (2015) und “For A Moment, I Was Lost” (2017).
Nachdem die Schotten von Fatherson als Vorband mit guten Stücken die Stimmung angeheizt hatten, kamen Amber Run kurz nach 21 Uhr auf die Bühne. Auch wenn die Band aus Nottingham inzwischen im Kern zum Trio geschrumpft ist, hatten Sänger/Gitarrist Joshua “Joe” Keogh, Bassist Tom Sperring und Keyboarder Henry Wyeth live noch einen Drummer und weiteren Gitarristen dabei, um vollen Sound liefern zu können.
Mit der starken Kombination aus dem Piano-Intro “Leader Countdown” und dem krachigen, eingängigen “Neon Circus” eröffneten sie ihren Gig genau so, wie auch das neue Album startet, und hiermit hatten sie die Besucher schnell in ihren Bann gezogen.
Die Mischung aus neuen Stücken wie dem Midtempo-Song “No One Gets Out Alive”, dem knarzig rockenden “Entertainment” oder dem balladesken “Affection” machte Freude und Lust auf die Scheibe, und sogar das in der Studioversion langweilig dahin plätschernde “What Could Be As Lonely As Love” besaß live weit mehr Reiz.
Die älteren Songs wie “Just My Soul Responding”, “Pilot” oder “5am” wurden natürlich umso mehr umjubelt, vor allem aber “Noah”, bei dem die Fans wunderbar mitsangen, und “Spark”. Natürlich waren aber auch die ruhigen Nummern, bei denen Joe besonders viel Gefühl mit seiner tollen Stimme transportieren kann, willkommen, wie das tolle “Amen”, zu dem er berichtete, dass er es einst für seinen an Krebs verstorbenen Opa geschrieben hatte.
Amber Run präsentierten sich spielfreudig und bester Laune, und auch sehr sympathisch mit ihren Ansprachen zwischen den Stücken. Mit ihren starken, abwechslungsreichen Indie-Rock-Pop-Songs sorgten sie für großen Jubel und schlossen das 90-minütige Konzert mit dem fünfstimmig a capella vorgetragenen “Haze”, dem tollen “I Found”, bei dem immerhin noch vier sangen, und dem noch einmal von soft bis rockig ihre Bandbreite untermauernden “No Answers” ab.
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Links:
Website von Amber Run
Website des Club Bahnhof Ehrenfeld Köln