Home MusikCD-Rezensionen Alex Christensen adaptiert zum dritten Mal 90er-Dance-Klassiker mit Orchester und Gaststimmen

Alex Christensen adaptiert zum dritten Mal 90er-Dance-Klassiker mit Orchester und Gaststimmen

Autor: Tobi

Alex Christensen & The Berlin Orchestra "Classical 90s Dance 3"

Alex Christensen & The Berlin Orchestra

“Classical 90s Dance 3”

(CD, Starwatch Entertainment, 2019)

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Wir recyceln uns mal rasch selbst für die Einleitung: Als DJ machte er sich einen Namen, als Songschreiber zeichnete er für Hits wie “Ritmo De La Noche” von Chocolate (1990) oder “I Believe” von Bro’Sis (2001) verantwortlich, als Produzent arbeitete er für Right Said Fred, ATC oder Prince Ital Joe feat. Marky Mark, als Jurymitglied war er bei der Castingshow “Popstars” zweimal dabei, und als Künstler hatte er als U96 mit “Das Boot” (1992) und als Alex C mit “Du hast den schönsten Arsch der Welt” (2007) große Erfolge. Die Rede ist von Alex Christensen.

Dessen letztes Projekt scheint zum Dauerbrenner zu werden, durch Erfolg. 2017 probierte der Hamburger mal wieder etwas anderes aus und adaptierte zusammen mit dem hierfür zusammen gestellten, 49-köpfigen Berlin Orchestra und einigen jungen Sängerinnen 14 Dance-Hits aus den 90er-Jahren auf dem Album “Classical 90s Dance”. Mit diesem erreichte er die Top Ten der Charts, und nachdem Ausgabe 2 im letzten Jahr mit erneute 14 Titeln ähnlich erfolgreich war und in den deutschen Charts sogar bis auf Platz 4 klettern konnte, melkt Alex die ertragreiche Kuh schon fast logisch weiter.

“Ich bin ein Teil der 90er-Eurodance/Techno-Bewegung, und die Songs waren der Soundtrack meiner Jugend”, erklärte Alex vor zwei Jahren in unserem Interview (hier zu lesen). Dies gepaart mit den Erfolgen der beiden Alben beschert uns nun also auf “Classical 90s Dance 3” erneut klassische Interpretationen alter Dance-Songs, mal mehr und mal auch weniger angereichert mit Beats, elektronischen Klängen oder auch Gesangseffekten.

Nachdem Alex bereits für “Classical 90s Dance 2” nicht mehr wie beim Vorgänger nur mit jüngeren, unbekannteren Stimmen im Studio gewesen war, sondern Hochkaräter wie Anastacia und Ex-Spice-Girl Melanie C. oder auch Teenie-Lieblinge wie Pietro Lombardi oder Linda Teodosiu geholt hatte, finden wir auch diesmal wieder ein paar namhafte KünstlerInnen, die den Stücken ihre Stimme verliehen.

Alex Christensen (Foto: © Marcel Brell)

(Foto: © Marcel Brell)

Allen voran ist hier die Britin Natasha Bedingfield zu nennen, mit der er “The Sign” von Ace Of Base und “Missing” von “Everything But The Girl”, den man eher nicht der Dance-Sparte zuordnen darf, neu aufgenommen hat. Als erste Single auserkoren wurde trotzdem “Gypsy Woman (La-Da- Dee)” von Crystal Waters, wo wir Linda Teodosiu als Gastsängerin hören, ebenso wie bei “Free” von Ultra Nate.

Bei “Rhythm Of The Night” von Corona hören wir Yass, die bereits so oft schon mit Alex gearbeitet hat und mit der er genau dieses Stück auch bereits 2002 gecovert hatte – damals noch als Alex C. feat. Yasmin K. “It’s Alright” von East 17 wird hier von Ex-Caught-In-The-Act-Mitglied Eloy de Jong interpretiert, Maggie Reillys “Everytime We Touch” von Maite Kelly, und Aquas “Barbie Girl” kommt als Ballade mit Gesang von Asja Ahatovic und Eniola Falase daher. Asja hören wir auch bei der Adaption von DJ Bobos “Somebody Dance With Me”, wo dann auch Ski noch mit dabei ist.

Mehr Namen? Okay. Giovanni Zarrella, den Alex Christensen Ende der 90er in “Popstars” für Bro’sis gecastet hatte, singt “Believe” von Cher, und Melanie Thorntons “Wonderful Dream” gibt Ex-Modern-Talking-Sänger Thomas Anders zum Besten – für ehemals weiblich gesungene Stücke dürfen also auch immer mal Männer ran.

Mit “Love Religion” covert Christensen sich dann noch selbst, stammt die Nummer doch von seinem ehemaligen Projekt U96 – hier mit Yass zu hören. Auch eine Instrumentalnummer ist wieder vertreten, mit “Meet Her At The Love Parade” von Da Hool.

Alex Christensen bleibt sich mit dem Album komplett treu, bis hin zu der Tatsache, dass er auch diesmal wieder etwas mit den 90ern geschummelt hat. Auf Scheibe 1 stammten “Turn The Tide” eigentlich aus 2001 und “Nessaja” aus 2002, bei Teil 2 wurde auch “Something” aus 2001 neu aufbereitet, und diesmal geht er weiter zurück und dreht den Balladen-Klassiker “Heaven” von Bryan Adams aus dem Jahr 1984 durch den Dance-Klassik-Wolf, gesungen von Polina Vita.

Solche Neuarrangements von Dance-fernen Stücken sind komplett unnötig, ansonsten aber liegt mit “Classical 90s Dance 3” ein Album vor, das eine gradlinige Fortsetzung der ersten beiden Teile darstellt, da die Stücke auf ähnliche Weise neu arrangiert wurden. Wer also ein musikalisches Kind der 90er ist und wem die Scheiben aus 2017 und 2018 gefallen haben, der wird hier weiter gut bedient.

Nächstes Jahr geht Alex dann mit Orchester auch auf Tour, um seine Adaptionen live zu präsentieren – Tickets gibt es z.B. hier bei Eventim (Partnerlink):

22. April 2020 Hamburg, Barclaycard Arena
23. April 2020 Rostock, Stadthalle
24. April 2020 Chemnitz, Stadthalle
25. April 2020 Berlin, Tempodrom
26. April 2020 München, Gasteig
28. April 2020 Stuttgart, Beethovensaal
29. April 2020 Münster, Münsterlandhalle
01. Mai 2020 Nürnberg, Meistersingerhalle
02. Mai 2020 Dortmund, Halle 2
03. Mai 2020 Hannover, Swiss Life Hall
04. Mai 2020 Frankfurt, Alte Oper
05. Mai 2020 Erfurt, Messe
06. Mai 2020 Mannheim, Rosengarten

www.alexchristensen.net
facebook.com/Alexu96Christensen

Bewertung: 7 von 10 Punkten

 

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