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“Unter meinem Bett 5” beschert neue, zeitgemäße Kinderlieder

Autor: Tobi

"Unter meinem Bett 5"

Various

“Unter meinem Bett 5”

(CD, Oetinger Audio, 2019)

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Nach dem Erfolg der ersten vier “Unter meinem Bett”-Compilations geht es nun in Runde fünf. Wie schon auf den vorherigen Scheiben bieten verschiedenste Künstler und Bands Kinderlieder für die Kleinen ab vier Jahren. Was dabei Tolles heraus kommen kann, wenn Künstler mal Musik für Kids machen, die man hierfür bisher nicht kannte, haben in den letzten Jahren ja einige Bands bewiesen, ob nun die Ohrbooten mit ihrem Projekt D!E Gäng oder eben auch im Rahmen dieser Compilation-Reihe Künstler wie Bela B (Die Ärzte), Maxim, Keimzeit und Clueso.

Auf den 57 Minuten der fünften “Unter meinem Bett”-Compilation findet man im Gegensatz zur vierten Scheibe, wo keine der ganz großen Namen aus der Erwachsenen-Musik vertreten waren, schon wieder einige namhafte Künstler, die dann im blauen Aufkleber auf der Einschweißung auch gleich hervor gehoben werden. Von Wegen Lisbeth sind mit von der Partie, außerdem Christopher Annen von AnnenMayKantereit, MiA. und Dokter Renz von Fettes Brot, der bereits bei Teil drei dabei war.

Eröffnet wird die Scheibe von Neufundland, die sanft rockig mit “Blaues Wunder” einen ereignisreichen Tauchgang im Meer beschreiben. Ein feines, beschwingtes Lied gegen den Handy-Glotz-Wahn bieten dann Pauken und Planeten (Christian Noodt und Naima Husseini) mit “Bling Ding”, bevor Sebastian Block den schönen “Sonntag” als Gute-Laune-Tag anpreist und Das Paradies zusammen mit MiA. in “Affenzucker” blöde Geschwister-Streitereien auf sehr nette Art und Weise darstellen, denn alleine will im Endeffekt ja auch keiner sein.

Christopher Annen bietet mit “Ohne dich hätt’ ich mich nicht getraut” ein schönes, Piano-basiertes und mit Bläsern bereichertes Lied, Deniz Jaspersen widmet dem nervigen “Immer fragen alle was ich werden will” eine locker groovende Nummer, wobei “Hauptsache kein Vollidiot” hier die beste Antwort ist. Die höchste Eisenbahn bleibt mit “Leander, der Frosch” im musikalisch seichten Segment, fordert hierbei zum Frohsein auf, anstatt Frust zu schieben oder zu Saufen.

Etwas druckvoller wird es mit Andreas Dorau & Gereon Klug, die über “Angeber” singen, und Sven van Thom verabreicht mit “Dein Papa kann nicht kochen” dann rockige Töne mit kindgerechter Fröhlichkeit. Fatoni, Francesco Wilking und Dexter gehen in eine ganz andere Richtung und bescheren mit “Leeroy, der Cowboy” eine jazzig sanfte Hip-Hop-Nummer, die im weiteren Verlauf noch etwas Fahrt aufnimmt, bevor es dann wieder eher chillig zu Ende geht.

Von Wegen Lisbeth wittern “Hochverrat im Prinzenbad”, weil Susi im Freibad lieber Pommes futtert, anstatt mitzuschwimmen. Martha Wilking will dann groovy ihre schlechte Laune mit “Schlafen” bekämpfen, Helgen verleiht einem kleinen, gelben Bagger Stimme in “Der Baggersong”, und Dokter Renz erzählt zusammen mit Kindern über “Kevin Kraslovski”, als sanfter Gitarrenpop-Song mit sphärischen Flächen und chilligen Beats im tollen Abgang.

Zum Schluss der CD wird es etwas melancholischer. Oliver Mink thematisiert auf kindgerechte Art und Weise einfühlsam das Thema “Sterben”, bevor Lambert mit “Eine schöne Melodie” die Compilation abschließt, einer wahrlich sehr schönen Nummer, die aber trotz positivem Text mit einer traurigen Grundstimmung daher kommt.

Insgesamt lässt sich die fünfte Ausgabe wieder gut anhören und bereitet kleinen und großen Hörern Spaß. In puncto bekannter Namen kommt sie wieder etwas spektakulärer daher, aber auch diese Edition ist thematisch nicht so weit greifend wie die dritte Ausgabe, auf der ja sogar Themen wie Sorgen von Flüchtlingskindern oder Umgang der Menschen mit der Erde in einigen Songs ganz deutlich behandelt wurden, denn auch das ist in Kinderliedern heute nicht nur bestens möglich, sondern auch wichtig. Hiervon würde man sich dann für Teil sechs wieder etwas mehr wünschen.

Folgende Livekonzerte sind zur “Unter meinem Bett”-Reihe terminiert – Tickets gibt es z.B. hier bei Eventim (Partnerlink):
05.01.2020 Berlin, Kesselhaus in der Kulturbrauerei
12.01.2020 Wiesbaden, Schlachthof Wiesbaden
19.01.2020 Hamburg, Die Fabrik
22.02.2020 Rostock, M.A.U. CLUB

www.oetinger.de/hoeren/unter-meinem-bett
facebook.com/OetingerMedia

Bewertung: 7 von 10 Punkten

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