Home MusikCD-Rezensionen Das aus “Babylon Berlin” geborene Moka Efti Orchestra veröffentlicht ein abwechslungsreiches und gelungenes Debütalbum

Das aus “Babylon Berlin” geborene Moka Efti Orchestra veröffentlicht ein abwechslungsreiches und gelungenes Debütalbum

Autor: Tobi

Moka Efti Orchestra "Erstausgabe

Moka Efti Orchestra

“Erstausgabe”

(CD, Motor Entertainment, 2019)

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Na das passt doch bestens. Die im Berlin der 1920er-Jahre spielende TV-Erfolgsserie “Babylon Berlin” läuft mit Staffel 3 auf Sky, und das aus den ersten Staffeln geborene Moka Efti Orchestra veröffentlicht sein Debütalbum “Erstausgabe”. Das von Sängerin Severija Janušauskaitė im Moka Efti Club zelebrierte “Zu Asche, zu Staub” war sozusagen die Erkennungshymne der ersten beiden Staffeln. Kein Wunder, dass der Ohrwurm auch auf dem Album zu finden ist.

Doch blicken wir noch einmal etwas zurück auf die Entstehungsgeschichte der Formation. Tom Tykwer vertraute die Szenenmusik seiner Serie “Babylon Berlin” im Jahr 2016 dem Komponisten Nikko Weidemann an. Gemeinsam mit Mario Kamien und Arrangeur/Saxofonist/MD Sebastian Borkowski kniete dieser sich tief in die 1920er-Jahre hinein und sie erschufen nicht nur Melodien und Arrangements, sondern gleich eine ganze Big-Band. Das 14-köpfige Moka Efti Orchestra war geboren und lebt sich nun außerhalb des Fernsehens aus.

Dass “Zu Asche, zu Staub” nicht die einzige Nummer mit Severija auf dem Album sein würde, machte bereits die vorab veröffentlichte Single “Snake – Together Alone” klar, das sich betörend und langsam voran schlängelt. Mit dem beschwingten “Die Nacht” und “Vaskresenje” als feine, besondere Interpretation des Melancholie-Klassikers “Gloomy Sunday” gibt es sogar noch zwei weitere Stücke mit der litauischen Sängerin, deren Stimme so wunderbar zu den Stücken im alten Stil passt und die auch auf der kommenden Tour (siehe unten) dabei sein wird.

Dass neben Severija noch andere Stimmen zu hören sein würden, war auch bereits klar, nachdem das eine misslungene Liebesgeschichte mit reichlich Fröhlichkeit aufarbeitende “Süsse Lügen” mit Moritz Krämer am Mikrofon bereits im November veröffentlicht wurde. Dieses Stück steigerte bereits die Vorfreude auf das Album, das nun vorliegt.

Die 13 Tracks auf 52 Minuten eröffnen mit dem stimmungsvollen Instrumental “Hollaender Mashup”, bei dem das Ensemble gleich mal beweisen kann, wie wunderbar es zusammen funktioniert. Weitere gesangslose Stücke findet man mit dem schwelgenden “Fatalist Tango”, dem flotten “Frenzy” und dem die Violine in den Fokus stellenden, ebenfalls im Uptempo angerichteten “Wannsee Weise”.

Der Rest der Lieder kommt vokal daher. Mit Freestyle-Violinist Roland Satterwhite und Philipp Kacza entstand der verhaltene “Crocodile Blues”, Nikko Weidemann griff für das jazzige “Rainbow” selbst zum Mikro, und Mario Kamien ist bei den fein im 1920er-Jahre-Stil arrangierten und auch textlich sehr unterhaltsamen “Lange Beene” und “Tschuldigensemal” zu hören. Ein gelungenes Album, welches den Stil alter Tage abwechslungsreich und gut in die Gegenwart transportiert, sich hierbei bestens anhören lässt, auch losgelöst von der TV-Serie.

Das Moka Efti Orchester geht mit Severija als Gast auf Tournee – Tickets gibt es z.B. hier bei Eventim (Partnerlink).

09.03.2020 Essen, Lichtburg
10.03.2020 Bremen, Modernes
11.03.2020 München, Muffathalle
12.03.2020 Köln, Gloria
14.03.2020 Magdeburg, Altes Theater
15.03.2020 Dessau, Kurt Weill Fest
16.03.2020 Hannover, Pavillon
19.03.2020 Rostock, Theater des Friedens
21.03.2020 Erfurt, Kaisersaal
22.03.2020 Leipzig, Felsenkeller
23.03.2020 Mannheim, Alte Feuerwache
24.03.2020 A-Wien, Arena
27.03.2020 Berlin, Metropol
05.-06.06.2020 Hamburg – Elbjazz
17.07.2020 Erlangen – Kulturinsel W.hrmühle
06.09.2020 Altenkirchen – Spiegelzelt

facebook.com/mokaeftiorchestra

Bewertung: 8 von 10 Punkten

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