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“Drei Zinnen” – Familienprobleme vor toller Kulisse

Autor: Tobi

Filmplakat "Drei Zinnen"

Drei Zinnen

Darsteller: Alexander Fehling, Bérénice Bejo, Arian Montgomery
Regie: Jan Zabeil
Dauer: 104 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: dreizinnen-derfilm.de
Facebook: facebook.com/dreizinnen.film


Mit Vorschusslorbeeren kommt “Drei Zinnen” kurz vor Weihnachten in unsere Kinos. Auf dem 70. Locarno Filmfestival wurde der Film von Regisseur und Autor Jan Zabeil mit dem begehrten Variety©-Piazza Grande Award ausgezeichnet, und als Eröffnungsfilm der 51. Internationalen Hofer Filmtage erhielt er dort den Förderpreis Neues Deutsches Kino.

In eine reizvolle Landschaft haben sich Aaron (Alexander Fehling) und seine französische Freundin Lea (Bérénice Bejo) zurück gezogen, um nach zwei Jahren Beziehung diese noch weiter zu festigen. In der Bergwelt der Dolomiten, unterhalb des Gebirgsstocks Drei Zinnen, geht es vor allem aber auch darum, dass Aarons Verhältnis zu Leas achtjährigem Sohn Tristan (Arian Montgomery) gestärkt wird. Dadurch, dass dieser zwischen ihnen und seinem leiblichen Vater pendelt, ist es für ihn nämlich nicht leicht. Die Ferien in einer abgelegenen Hütte sollen helfen, und hierbei steht gar nicht mal im Mittelpunkt, dass Aaron und Lea planen, mit dem Jungen nach Paris umzuziehen.

Es scheint, dass der ruhige Aaron schnell noch mehr Zugang zu Tristan findet – allerdings bringen ständige Anrufe von seinem Vater den Jungen immer wieder in einen Zwiespalt. Lea gibt sich hier leider eher hilflos als zielführend, und so kommen auch kleine Spannungen zwischen ihr und Aaron auf. Vielleicht schweißt Aaron und Tristan eine Bergtour zusammen? Das könnte sein, wäre da nicht das plötzlich unerwartet schlechte Wetter, das die beiden voneinander trennt.

Die hohen Erwartungen kann der Film nicht ganz erfüllen, er enttäuscht aber auch nicht sonderlich. Das Ganze spielt sich sehr fokussiert und mit drückender Stimmung auf weit erscheinendem, aber doch engem Raum ab, auch durch die Reduzierung auf drei Charaktere plus einem am Telefon. Die innere Zerrissenheit von Tristan rückt mehr und mehr in den Mittelpunkt, die Handlung schafft es aber nicht, einen über 104 Minuten zu fesseln, sie hat durchaus ihre Längen und Tristans Handeln wirkt auch nicht immer nachvollziehbar – so allerdings sind Kinder halt. Etwas mehr Profil hätte man sich von Lea gewünscht, die von der attraktiven Bérénice Bejo zwar gut gespielt wird, deren Rolle aber zu wenig dabei hilft, die neue Familie zu stärken. Auch dank toller Kulisse sicher ein Film, den man sich anschauen kann, aber kein Muss.

Bewertung: 6 von 10 Punkten

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