Two Door Cinema Club
“Lost Songs (Found)”
(EP, Prolifica, 2020)
Nachdem Two Door Cinema Club mit ihrem durchaus soliden, vierten Album “False Alarm” (lies unsere Rezension hier) zwar mit Platz 5 erneut die Top Ten der britischen Charts erreichen konnten, aber der Hype um die Jungs doch weiter deutlich abflachte, erinnern sie sich noch einmal an ihre Anfänge – die ja auch gerade mal eine Dekade zurück liegen.
Das großartige Debütalbum “Tourist History” machte die nordirische Formation 2010 zum absoluten Tipp in der Indie-Szene, ihre tollen Songs wie “What You Know” oder “Something Good Can Work” wussten mit ihrer packenden, tanzbar treibenden Fusion aus Indie-Pop, Rock, Funk und Elektro zu begeistern. Mit dem Nachfolger “Beacon” und Songs wie Songs wie “Sun” und “Changing Of The Seasons” erreichten Alex Trimble, Sam Halliday und Kevin Baird 2012 dann sogar die Spitze der Charts in Irland, Platz 2 in UK und immerhin Platz 21 in Deutschland – ihr größter Erfolg.
Zuletzt machte Frontmann Alex Trimble mit einer Cover-Version des John-Lennon-Klassikers “Isolation” auf sich aufmerksam, um Spenden für eine der größten irischen Wohltätigkeitsorganisationen zu sammeln, die während des Corono-Lockdowns Menschen und Familien betreut, die in der aktuellen Zeiten isoliert oder gefährdet sind.
Nun spendieren Two Door Cinema Club wieder gemeinsam Musik, allerdings keine wirklich neuen Stücke, auch wenn man die meisten hiervon noch nicht kennt. Die EP “Lost Songs (Found)” bietet vielmehr einige alte, bislang unveröffentlichte Stücke, von denen manche hin und wieder mal in den letzten Jahren live auf ihren Konzerten eingestreut wurden, und eine Rarität.
Die EP ist für riesige Fans der Band sicher interessant, für alle anderen aber mit ebenso großer Sicherheit nicht. Die hier enthaltene Demoversion von “Something Good Can Work” entstand natürlich im Vorfeld des Debütalbums und macht klar, wie wichtig die hervorragende Produktion der Scheibe für die Catchyness des Longplayers war, kommt das Demo doch zwar leichtfüßig daher, aber keinesfalls ähnlich packend wie der finale Song.
Ähnlich verhält es sich beim Opener “Not In This Town”, “19”, “Tiptoes”, “Impatience Is A Virtue” und “Too Much Coffee”. Typische Elemente der Band und auch des Debüts sind deutlich erkennbar, Groove, Tanzbarkeit und funky Licks sind ebenso zu hören wie eingängige Melodien, aber die Nummern klingen halt nach dem, was sie oft sind – nach Demoversionen, und mit denen können eben nur Fans etwas anfangen. Zu “Tiptoes” erklärt die Band: “Back in 2009 we could only afford two weeks in the studio to record and mix the album. We ran out of time and the half finished version of ‘Tiptoes’ was lost, now all we have is this demo.”
Besser produziert kommt “Hands Off My Cash, Monty” daher, aber hierbei handelt es sich ja auch nicht um eine Demoversion, sondern um eine Rarität aus jüngeren Tagen. 2018 boten Two Door Cinema Club ihren Fans, die sich mit E-Mail-Adresse für ihren Newsletter registrierten, das Stück zum kostenlosen Download. Wie bereits erwähnt ist “Lost Songs (Found)” eine EP, die Fans sicher begrüßen, die für alle anderen aber unrelevant sein dürfte, da inmitten nett anzuhörender Songs auch keine verborgenen Perlen zu entdecken sind.
twodoorcinemaclub.com
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Bewertung: 6 von 10 Punkten
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