Home MusikCD-Rezensionen Mädness überzeugt mit Lässigkeit und klaren Ansichten

Mädness überzeugt mit Lässigkeit und klaren Ansichten

Autor: Tobi

Mädness "Mäd Love"

Mädness

“Mäd Love”

(CD, Mädness, 2021)

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Mit “Mäd Löve” legt Rapper Marco Döll alias Mädness ein neues Album vor, dass klanglich von Lässigkeit und inhaltlich von klaren Ansichten abseits jeglicher dem Genre so gerne innewohnender Ich-bin-der-Größte-und-muss-jetzt-mal-jemanden-dissen-Mentalität geprägt ist. Der Hesse bleibt hiermit seinem Spitznamen gerecht “De Gude”, wenn er mit Ruhe diverse Themen aus dem Leben behandelt, von Persönlichem bis zu Gesellschaftlichem.

Mädness (© Robert Winter)

(© Robert Winter)

Die zehn Songs auf 33 Minuten eröffnet er mit seinen “2 Cent”, wo er auch direkt klar macht, dass man für Geld seine Identität nicht verraten sollte – und wenn man halt nichts mit Hatern am Hut hat und seine Wut kanalisieren kann, dann ist das eben so. Außerdem – wenn man gute Musik machen möchte, dann haut man eben keine 100 Songs im Jahr raus. Statement ohne Aufregung gesetzt – Punkt!

Die meisten Songs kommen mit jeder Menge Ruhe und warmen Klängen daher, und diese Entschleunigung tut in der heutigen Hektik gut. Genau darum geht es in “Handbremse”, denn die Dinge gehen auch ihren Weg, wenn man kurz stehen bleibt. Mit fast schon bezirzenden Frauengesangs-Flächen im Hintergrund beschreibt Mädness sein “Mantra”, und in “Wir haben recht behalten” wird das Festhalten an eigenen Werten als genau richtig bewertet.

Einige der Songs sind mit einer amtlichen Prise Soul gewürzt, so wie das selbstkritische “Was hab ich getan?”, das aber nicht in lauter Verzweiflung ausartet. Etwas energischer im Ton wird es also eher selten, bei “Klar” feat. Knixx über hin und wieder bewusst gegen die Realität herbei geführte Betäubung oder im pumpenden, mal flotteren “Endlich” über den auch nach mehr als 15 Karrierejahren existenten Spaß an Musik und Rap. Auch “Es tut gar nicht mehr weh” über eine gescheiterte Beziehung löst sich etwas von der Langsamkeit, aber Mädness schafft es, auch hier nicht den ruhigen, so angenehmen Grundton des Albums zu ignorieren.

Als zweiter Song mit Feature besticht das mit Mine aufgenommene “Boot”, das beschreibt, dass man auch gemeinsam alleine sein kann. Mit einem wichtigen Song schließt Mädness dann das Album ab, wenn er Rassisten, Nationalisten, Sexisten, Chauvinisten, Antisemiten und Faschisten musikalisch beide “Mittelfinger” zeigt. Ein starkes Album von Mädness, das sich bestens durchhören lässt.

facebook.com/maednessrap

Bewertung: 8 von 10 Punkten

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