Home Film “Bad Hair” – ein äußerst dürftiger Horrorfilm über mordende Haare

“Bad Hair” – ein äußerst dürftiger Horrorfilm über mordende Haare

Autor: Tobi

Am 25. Juni 2021 veröffentlicht LEONINE den Horrorfilm “Bad Hair” auf DVD und Blu-ray sowie digital.

"Bad Hair" (© LEONINE)

Verleih: LEONINE Studios
Facebook: facebook.com/LEONINEStudios
Filmlänge: 103 Minuten
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
FSK: freigegeben ab 16 Jahren

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Hintergrund (Presseinformation):

Hinter dem Genrestreifen “Bad Hair” steckt Justin Simien als Regisseur und Drehbuchautor, der vor allem für die Netflix-Serie “Dear White People” bekannt ist. Ähnlich wie “Get Out” oder “Antebellum” erzählt auch dieser Horrorfilm mit gekonnt gesetzten Gruselelementen und Genrekniffen die Diskriminierungserfahrungen von afroamerikanischen Frauen in den USA. Unterstützt durch einen coolen End-80er New Jack Swing-Sound, coole Kostüme und einen stylischen Retro-Look entsteht so eine bitterböse Horrorsatire, die ihre erfolgreiche Weltpremiere auf dem letztjährigen Sundance Film Festival feierte.

Neben einer abgedrehten und furchteinflößenden Story überzeugt der Genrestreifen auch mit einem Top-Cast: Neben Newcomerin Ella Lorraine, bekannt aus der Netflix Serie “Dear White People”, überzeugen Lena Waithe (“Ready Player One”), James Van Der Beek (“Dawson’s Creek”), Vanessa Williams (“Eraser”), Laverne Cox (“Orange Is the New Black”) und Blair Underwood (“Quantico”) sowie die MusikerInnen Kelly Rowland und Usher.

Handlung:

Angesiedelt Ende der 80er Jahre, während der glorreichen (und Style-besessenen) Ära von MTV, will eine ambitionierte Afroamerikanerin endlich ihre VJane-Karriere starten. Doch trotz bester Qualifikationen und vollem Engagement steht ihr neben ihrem Geschlecht und ihrer Hautfarbe schlussendlich vor allem eines im Weg: Die falsche Frisur. Mit ihrem letzten Geld setzt sie schließlich alles auf eine Karte und lässt sich im angesagtesten Salon der Stadt eine aufwändige Haarverlängerung machen um kameratauglicher zu werden. Die schmerzhafte Prozedur scheint sich auszuzahlen und schon bald folgen erste berufliche und private Erfolge. Doch die Haare lassen sich nicht so leicht zähmen, sondern entwickeln ein mörderisches Eigenleben, das nach einer ganz besonderen Pflege verlangt: Einmal waschen, schneiden, töten, bitte!

"Bad Hair" Szenenbild (© LEONINE)

(© LEONINE)

Kritik:

Man hat schon den Eindruck, dass “Bad Hair” eher als ernst gemeinter als extrem satirischer Horrorfilm angelegt ist – und als solcher fällt er komplett durch. Sollte hier wirklich auf die Satire-Karte gesetzt worden sein, so wird dies zu wenig deutlich, und auch das storytechnisch an den schlechten Haaren herbei gezogene Einflechten der Sklaven-Historie würde dann eher unpassend sein.

Der mit über 100 Minuten viel zu lange Streifen zieht sich vom Anfang bis zum Ende wie ein geschmackloser Kaugummi, weil die Handlung einen so gar nicht zu packen weiß. Der aus Sicht eines nur noch wenig mit Haaren gesegneten Filmschreibers gar nicht so schlimm frisierten Anna wird verkündet, dass sie ihre Haare neu stylen muss, um im Job beim Fernsehsender weiter zu kommen, der schwarze Musiker ins Rampenlicht rückt. Obwohl Haare für sie auf Grund eines traumatischen Erlebnisses aus Kindstagen generell ein heikles Thema sind, lässt sie sich also für 450 Dollar im angesagtesten Salon der Stadt schmerzhaft die Mähne verlängern und wird plötzlich vom kaum beachteten Aschenputtel zur vielgeliebten Prinzessin – wobei dieser Vergleich auf Grund der fast komplett schwarzen Besetzung etwas hinkt, die die Zielgruppe eines Films deutlich zu machen scheint.

Dass sie plötzlich jeder mag und es beruflich voran geht, findet Anna toll – die Nebenwirkungen sind allerdings weniger toll, denn nachts plagen sie Albträume, und ihr Haar beginnt ein Eigenleben und scheint sich von Blut zu ernähren, was mörderische Folgen hat. Nach und nach findet Anna heraus, dass sie besessen ist und es Parallelen zu einer Sklavengeschichte namens “The Moss Haired Girl” gibt, die sie mal von ihrem Onkel geschenkt bekam.

Die Ideenlosigkeit von “Bad Hair” ist haarsträubend und das Unterhaltungsniveau bleibt konstant niedrig, selbst wenn Kelly Rowland als Popsternchen Sandra und Usher in kleinen Rollen zu sehen sind. Die Horror-Szenen sind dürftig, die schauspielerischen Leistungen schwach und der ganze Film ist nicht mehr als langweilig. “Waschen, schneiden, töten” lautet der Untertitel, was irgendwie an die Komödie “Waschen, schneiden, legen” mit Guildo Horn erinnert – und sich niveautechnisch auch genau hier einordnet. Puh, ein echt mieser Film.

Bonus-Material:

Als Extras findet man lediglich den Trailer.

Trailer:

Bewertung: 2 von 10 Punkten

 


Weitere Spezifikationen:

Verkaufsstart: 25. Juni 2021
Bildformat: 16:9 (1,85:1)
Ton Blu-ray: DTS-HD Master 5.1
Ton DVD: Dolby Digital 5.1

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