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“Die Olchis – Willkommen in Schmuddelfing” – ein muffelfurzcooler Animationsspaß

Autor: Tobi

"Die Olchis - Willkommen in Schmuddelfing" Filmplakat (© WUNDERWERK / OETINGER / LEONINE / ZDF)

Die Olchis – Willkommen in Schmuddelfing

Animation
Regie: Jens Møller, Toby Genkel
Dauer: 85 Minuten
FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung
Website: www.leoninedistribution.com/filme/157789/die-olchis-willkommen-in-schmuddelfing.html
Facebook: facebook.com/LEONINEStudios


Seit 1990 schon bringen die Olchis mit ihren Abenteuern in zahlreichen Büchern von Erfolgsautor Erhard Dietl, die in 13 Sprachen übersetzt wurden und sich fünf Millionen Mal verkauften, Kinder zum Lachen. Da ist es doch keine Frage, dass die fröhlich-faulen, fliegenumschwirrten Müllhalden-Bewohner auch auf der großen Leinwand eine Umsetzung verdienen – und hier ist sie mit “Die Olchis – Willkommen in Schmuddelfing” (Kinostart: 22. Juli 2021).

Dort leben die grünen, eben schmuddelig aussehenden Wesen mit großer Nase und drei Hörhörnern auf dem Kopf in einer Höhle auf der örtlichen Müllkippe. Der Film zeigt uns nun, wie es hierzu kam, denn eigentlich haben die Bewohner von Schmuddelfing das stinkende Unratlager am Rand der Kleinstadt längst satt, und so will die Frau des Bürgermeisters gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, wenn sie Bauunternehmer Hammer den Zuschlag gibt, die Halde zu beseitigen und dort einen Wellness-Tempel zu errichten, wie sie ihn sich schon lange wünscht.

Ihren in Entscheidungen zu langsam wirkenden Mann hat sie hierzu für eine Weile weg geschickt – passenderweise zum Wellness – und so scheint der Weg frei für “Hammer GigaBau”. Dass der selbstverliebte, protzige Chef dies nur als Anfang einer Kette sieht, um den Müll woanders hin umzusiedeln, bis er dann dort auch wieder einen Wellness-Bau errichten und noch mehr Profit scheffeln kann, das ahnt die Frau des Bürgermeisters nicht.

Ihr elfjähriger, kluger Sohn Max hat da ganz andere Pläne für den Müll. Gemeinsam mit Professor Brausewein und dessen Nichte Lotta hat er einen Destinkomaten erfunden, der den Gestank aufsaugen und neutralisieren soll. Als er diesen ausprobieren möchte und sie sich auf der Müllkippe treffen, sind sie überraschenderweise nicht alleine sondern treffen auf die Olchis. Auf der Suche nach einer neuen Heimat sind diese mit ihrem zahmen Hausdrachen Feuerstuhl in Schmuddelfing gelandet und haben sich auf der für die Abfallfresser so delikaten Müllkippe eine kleine Wohnung gebaut.

Max, Lotta und der Professor gewinnen die friedvollen Olchis nach anfänglichem Schock schnell lieb, und als sie von den Plänen erfahren, die Max’ Mutter mit Hammer schmiedet, müssen sie schnell reagieren – denn die Bulldozer der Baufirma stehen schon bereit, um die Müllkippe so schnell wie möglich platt zu machen…

"Die Olchis - Willkommen in Schmuddelfing" Szenenbild (© WUNDERWERK / OETINGER / LEONINE / ZDF)

Den Olchis gefällt die Müllkippe in Schmuddelfing (© WUNDERWERK / OETINGER / LEONINE / ZDF)

“Die Olchis – Willkommen in Schmuddelfing” ist ein – in ihren eigenen Worten gesprochen – muffelfurzcooler Animationsspaß, der die Olchis erstmals nun auch im Kino Freude verbreiten lässt. Das gelingt nicht nur bei Kindern, auch begleitende Eltern haben viel zu lachen, wenn die sympathische grüne Familie mit Olchi-Mama und Olchi-Papa, den Kindern Messi, Motte und Olchi-Baby sowie Olchi-Oma und Olchi-Opa sich an Müll erfreut und herrlich witzig agiert, ob mit den neu kennen gelernten Menschen oder ihrem Drachen Feuerstuhl.

Die Handlung basiert auf den Figuren von Autor und Illustrator Erhard Dietl. “Ich hatte ein Mitspracherecht am Drehbuch, bei den olchigen Dialogen und bei der Umsetzung der Figuren. Mir wurden die verschiedenen Stadien der Fertigstellung gezeigt und man war stets offen für Kritik und Verbesserungsvorschläge”, berichtet dieser über die Entstehung der Kino-Umsetzung.

Der Deutsche Toby Genkel (Regisseur von Filmen wie “Ooops! Die Arche ist weg” und “Ooops! 2 – Land in Sicht”) ist als Regisseur und Drehbuchautor eine tragende Figur, wobei er das Buch zusammen mit dem Iren John Chambers erarbeitet hat und die Regie dann im Verbund mit dem Dänen Jens Møller übernahm, der ebenso über reichlich Animations-Erfahrung verfügt, vor allem aus TV-Produktionen wie den Serien “Lego Star Wars” oder “Ninjago: Masters of Spinjitzu”.

“Das Spannende an den Olchis ist ja, dass sie in unserer ‘normalen’ Welt leben und uns vorführen, dass unsere Welt gar nicht so normal ist oder zumindest nicht normal sein sollte. Denn die Olchis leben Werte wie Respekt, Toleranz und Zusammenhalt oft viel besser aus als wir Menschen”, erklärt Toby Genkel. Und genau dies wird im Film optimal transportiert, neben jeder Menge Spaß geht es nämlich auch darum, der Gesellschaft einen Spiegel vor zu halten, die von Profitgier genauso geprägt ist wie Intoleranz gegenüber denen, die vielleicht etwas anders wirken. Hier sind es die Olchis, und diese bringen eben nicht die zuerst vermutete Gefahr, sondern viel Herzlichkeit.

Damit Kinder, bei denen Spaß und die durchaus auch gebotene Spannung der Handlung im Vordergrund stehen, hier aber auch – wörtlich – nichts in den falschen Hals bekommen, wurde auch ein deutlicher Hinweis gut eingebaut, dass Olchis zwar eine Flasche Motorenöl total lecker finden, wir Menschen dieses und auch Müll aber natürlich nicht verzehren dürfen.

Alles in allem ein sehr gut gelungener Familienfilm, der die Olchis mit ansprechender Animation und gut gestrickter Handlung samt herrlich unterschiedlicher Charaktere auf die große Leinwand bringt und viel Spaß bereitet. Dass Annemarie und Wayne Carpendale hierbei Olchi-Mama und Olchi-Papa sprechen erwähnen wir nur rasch, um darauf hinzuweisen, dass sie ihre Sache ordentlich machen.

Trailer:

Bewertung: 8 von 10 Punkten

 

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