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Lou Bega interpretiert 90er-Hits neu in ungewohntem Stil

Autor: Tobi

Lou Bega "90s Cruiser"

Lou Bega

“90s Cruiser”

(CD, Electrola, 2021)

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Lou Bega kennt man vor allem für seinen Sommerhit “Mambo No. 5” aus dem Jahr 1999, mit dem er in 21 Ländern Platz 1 der Charts erobern konnte. Seitdem hatte der in München geborene Sohn einer italienischen Mutter und eines ugandischen Vaters keinen wirklichen Hit mehr, auch wenn er mit der Nachfolgesingle “I Got A Girl” noch die Top 20 der deutschen Charts erreichen konnte, mit “Gentlemen” (2001) und “Sweet Like Cola” (2010) immerhin die Top 40.

Lou Bega (© Mischa Lorenz)

(© Mischa Lorenz)

Auf den 50 Minuten seines neuen Albums “90s Cruiser” interpretiert er nun Hits der 90er-Jahre neu, und stilistisch bewegt er sich hierbei zwischen Sommer-Dance-Pop und der Moderne, in puncto Produktion und Gesangseffekten.

“Die Neunziger sind das Jahrzehnt, in dem die Grenzen zwischen megacool und supercheesy nicht nur verschwammen, sondern eingerissen wurden”, erklärt Bega, der vor zwei Jahren zusammen mit seinem angestammten Produzenten Roland Spremberg und Gesangsspuren des 1999 verstorbenen Scatman John bereits “Scatman & Hatman” veröffentlicht hatte.

Die Pop-Dance-Nummer ist auf dem neuen Album gleich doppelt vertreten, in ihrer Originalversion wie auch abschließend im wenig überzeugenden Clubmix von DJ Skellig. In den restlichen elf Tracks widmet er sich dann also Klassikern der 90er und eröffnet mit einer Neuinterpretation von Dr. Albans “Sing Hallelujah”, die einen weit weniger packt als das Original.

Natürlich fehlen auch die beiden weiteren Vorab-Singles nicht, und auch “Buena Macarena” und “Bongo Bong” zeigen schon, dass Lou Bega nicht auf das Uptempo seines einzigen Hits setzt, sondern auf entspanntere Klänge, karibische Vibes und Atmosphäre, auch wenn er sagt: “Dieses Jahrzehnt war einfach eine einzige never ending Party.”

Die einen finden dies sicher eher langweilig und schleppend, die anderen gut – zumindest aber klingt die Scheibe nicht einfach nur nach billigem Abkupfern, sondern nach Konzept. Denn auch bei “Let’s Get The Fiesta Started” und den Neuversionen von Stereo MCs’ “Connected” oder “Get Down” der Backstreet Boys geht die Post nicht ab.

Wenn auch nicht viel, aber etwas druckvoller kommen die Neuinterpretationen von Rozallas “Everybody’s Free (To Feel Good)”, Wamdue Projects “King of My Castle” und Molokos “Sing It Back” daher. Abgerundet wird die Scheibe mit den beiden limitiert aufregenden Eigenkompositionen “Waiting By The Peer” und “Time Cruisers”. Ein Album, das man nicht braucht, aber hören kann.

lou-bega.com
facebook.com/loubegaofficial

Bewertung: 5 von 10 Punkten

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