Home Film “The King’s Man – The Beginning” – die Anfänge des Geheimbunds werden humorloser aufgetischt

“The King’s Man – The Beginning” – die Anfänge des Geheimbunds werden humorloser aufgetischt

Autor: Tobi

"The King's Man - The Beginning" Filmplakat (© 2020 Twentieth Century Fox Film Corporation. All Rights Reserved.)

The King’s Man – The Beginning

Darsteller: Harris Dickinson, Ralph Fiennes, Gemma Arterton, Matthew Goode
Regie: Matthew Vaughn
Dauer: 130 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.20thcenturystudios.com/movies/the-kings-man
Facebook: facebook.com/20thCenturyStudiosDE


In “Kingsman: The Secret Service” (2014) und “Kingsman: The Golden Circle” (2017) wurde uns basierend auf einer Comic-Reihe ein britischer Agenten-Geheimbund sehr unterhaltsam, witzig und actionreich vorgestellt. Die Filme mit Starbesetzung um Taron Egerton, Mark Strong und Colin Firth, dazu Samuel L. Jackson, Michael Caine und Mark Hamill beim ersten sowie Julianne Moore, Halle Berry, Channing Tatum, Elton John und Jeff Bridges beim zweiten waren mit jeweils über 400 Millionen Dollar Einspielergebnis erfolgreich, und so war es klar, dass es in eine dritte Runde gehen würde – und sogar in eine vierte, wie wir inzwischen wissen, steht “The Blue Blood” doch für 2023 an.

Nun aber liegt nach diversen pandemiebedingten Verschiebungen erst einmal “The King’s Man – The Beginning” vor und nimmt uns als Prequel dem Titel entsprechend mit zurück in die Vergangenheit zu den Anfängen des Bunds. Nach dem schmerzhaften Verlust seiner Frau Emily (Alexandra Maria Lara) bei einem Einsatz für das Rote Kreuz durch einen hinterhältigen Mord in Südafrika im Jahr 1902 vor den Augen seines Sohnes Conrad entschließt sich der britische Aristokrat Orlando Oxford (Ralph Fiennes) dazu, etwas zu ändern und sich zu wehren.

Zwölf Jahre später – der erste Weltkrieg steht also vor der Tür – führt er einen kleinen aber feinen Agentenbund. Conrad (Harris Dickinson) ist nun kein Kind mehr und bereit, für sein Land zu kämpfen, aber Orlando möchte ihn nicht an der Front sehen. Die Gefahr kommt allerdings näher, wie sie erfahren, als sie beim Attentat auf den befreundeten, österreich-ungarischen Erzherzog Franz Ferdinand in Sarajevo mit vor Ort sind.

Bald kommt heraus, dass ein mysteriöser, auf einem Berg hausender Schotte versucht, die Briten, Deutschen und Russen – deren Herrscher George V., Wilhelm II. und Nikolaus II. allesamt von Tom Holland gespielt werden – mit Hilfe von Spionin Mata Hari (Valerie Pachner), Hellseher Erik Jan Hanussen (Daniel Brühl) und Geisterheiler Rasputin (Rhys Ifans) gegeneinander zu mobilisieren, um Schottland selbst mehr Stärke zu verleihen. Orlando und sein Bund samt Sohn ziehen los, um den Bösewicht stoppen…

"The King's Man - The Beginning" Szenenbild (© 2020 Twentieth Century Fox Film Corporation. All Rights Reserved.)

(© 2020 Twentieth Century Fox Film Corporation. All Rights Reserved.)

Auch wenn Regisseur und Drehbuch-Mitschreiber Matthew Vaughn für den dritten Film der Reihe erneut verantwortlich zeichnet, verhebt er sich diesmal deutlich im Bestreben, die Hintergründe des ersten Weltkriegs neu zu schreiben und hierbei gleichzeitig die Entstehung des Kingsman-Geheimbunds plausibel zu machen. Die Handlung wirkt äußerst überladen und schafft es daher trotz ansprechender Drehorte und rasanter Action zu selten, einen zu packen.

Ein Grund hierfür ist sicher auch, dass die Charaktere zu wenig ausgemalt werden und zu oft oberflächlich erscheinen – mal abgesehen vom extravaganten Rasputin, bei dem sich Rhys Ifans voll ausleben durfte, was sehr viel Freude bereitet. Ansonsten kommt aber die spaßige Note zu kurz, die in den beiden bisherigen Streifen doch sehr treffsicher eingesetzt wurde. Ernster und auch brutaler geht es hingegen zu, auch in einer völlig unglaubwürigen und daher komplett unpassenden, ärgerlichen Kriegsfronten-Sequenz – und so wirkt der Streifen insgesamt doch recht unausgegoren.

Trailer:

Bewertung: 5 von 10 Punkten

 

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