Jackass Forever
Darsteller: Johnny Knoxville, Chris Pontius, Steve-O, Dave England
Regie: Jeff Tremaine
Dauer: 96 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.jackassforever-film.de
Facebook: facebook.com/Paramount.Pictures.Germany.Kino
Seit 2000 treiben die Jungs um Johnny Knoxville nun schon ihr Unwesen in aller Öffentlichkeit. Was Ende der 90er als die blöde Idee begann, Selbstverteidigungsgeräte publikumswirksam an sich selbst zu testen und das Ganze einem breiteren Kreis zu präsentieren, resultierte bald in einer wöchentlichen Show auf dem Musiksender MTV, in der wir zwei Jahre lang die dümmsten Streiche und halsbrecherischsten Stunteinlagen gezeigt bekamen. Dafür, dass die Truppe aber angeblich nichts konnte, außer Blödsinn auszuhecken und dabei eine enorme Schmerztoleranz zu beweisen, sahen aber schon damals eine ganze Menge Leute zu. Und bei aller berechtigter Kritik, die Show unterschreite auch noch das niedrigste Niveau, gab den geschäftstüchtigen, vermeintlichen Taugenichtsen letztendlich der enorme Erfolg recht, der „Jackass“ schließlich zu einer weltweit bekannten Marke machte.
Mit „Jackass Forever“ bringt die Gruppe um Mastermind Knoxville nach „Jackass: Der Film“ (2002), „Jackass: Nummer Zwei“ (2006) und „Jackass 3“ (2010) jetzt schon ihre vierte Zusammenstellung von Albernheiten in die Kinos, die auch hier wieder Jeff Tremaine in eine leinwandkompatible Form presste. Dabei von einem Film zu sprechen, verbietet sich eigentlich auch diesmal von selbst, auch wenn einem die aufwendig produzierte Eingangssequenz das Gegenteil vorzugaukeln versucht. Die folgt bei aller augenzwinkernder Action tatsächlich so etwas wie einer Handlung und macht neugierig auf das, was in der Folge wohl kommen mag. Doch schon nach kurzer Zeit werden wir eines Besseren belehrt, handelt es sich doch auch beim neuen Jackass-Werk wieder um eine – Achtung, Spoiler-Alarm! – Aneinanderreihung von Streichen mit versteckter Kamera und teilweise spektakulären Stunts.
Das enttäuscht zwar etwas die im Intro geweckte Erwartung von mehr Innovationsgeist, folgt dann jedoch dem bewährten Muster der Vorgänger, die ja schließlich allesamt großes Vergnügen bereiteten. Auffällig beim Wiedersehen mit den bekannten Gesichtern der Stammbesetzung ist jedenfalls, dass die Jahre auch an Chris Pontius, Steve-O oder Johnny Knoxville nicht spurlos vorübergegangen sind, ist doch die eine oder andere Körperrundung und so manches graue Haar hinzugekommen. Das thematisieren sie dann auch gleich selbst, wenn sie ihre Verwunderung darüber äußern, dass tatsächlich über zwei Jahrzehnte vergangen sind, seit sie uns mit ihren ersten Produktionen beglückt haben.
(© Paramount Pictures)
Wer jetzt aber denkt, bei den stramm auf die Fünfzig zugehenden älteren Herren hätte sich so etwas wie Reife oder Altersweisheit eingestellt, der sei beruhigt: Bei den Episoden von „Jackass Forever“ handelt es sich um die gleichen schwachsinnigen Scherze, die wir seit jeher von der pubertären Chaostruppe gewohnt sind. Da nehmen sie, auch wenn sie die Gruppe inzwischen mit ein wenig frischem Blut verstärkt haben, keinerlei Rücksicht auf ihr Alter und stürzen sich nach wie vor in die waghalsigsten Manöver, die sie Gott sei Dank als Stuntmen wieder entsprechend professionell vorbereitet haben. Da kann so manch heftiger Sturz einfach weggelacht werden, auch wenn Regisseur Tremaine gezielt einen Schockmoment einbaut, bei dem es Knoxville selbst wirklich böse erwischt.
Doch gerade, weil die Jungs bei der Umsetzung ihrer überwiegend äußerst kreativen Ideen – es werden auch einige alte Einfälle neu aufbereitet, was dem Vergnügen allerdings keinen Abbruch tut – wieder alles geben, staunt man oft nicht schlecht über den Ausgang der atemberaubenden Stunts. Zugegebenermaßen befinden sich die im stetigen Wechsel mit Episoden, die weit unter die Gürtellinie zielen, und doch hat man auch beim neuen „Jackass“ wieder einen Heidenspaß, wenn man bereit ist, sein Gehirn einfach mal für anderthalb Stunden auszuschalten.
Trailer:
Bewertung: 7 von 10 Punkten
