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The Jeremy Days veröffentlichen nach 27 Jahren wieder ein Album, und dieses gefällt

Autor: Tobi

The Jeremy Days "Beauty In Broken"

The Jeremy Days

“Beauty In Broken”

(CD, Circushead Records, 2022)

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Musik-Sensationen gibt es immer wieder. Abba sind wieder da und haben ein neues Album, aber das weiß man ja schon. Eine Winzigkeit kleiner gibt es aber auch im deutschen Raum ein Comeback, das man so nicht erwarten konnte – und das vor allem auch nicht von zig Millionen an Vergütung getrieben ist und Avatare auf Tour schickt.

The Jeremy Days sind wieder da und veröffentlichen mit “Beauty In Broken” ihr erstes neues Album seit 27 Jahren. Okay, so ganz überraschend ist das Ganze nicht mehr, nachdem die Band Anfang 2019 nach 24 Jahren Funkstille plötzlich auf der Bühne des Hamburger Docks stand und ein umjubeltes Konzert zum Besten gab. Für die in die Jahre gekommenen Jungs war dies ein persönlich hochemotionales Ereignis, schließlich hatten sie 1996 mit Auflösung der Combo quasi auch den Kontakt untereinander abgebrochen – nach knapp zehn erfolgreichen Jahren mit fünf Alben und Songs wie dem Ohrwurm-Hit “Brand New Toy”.

The Jeremy Days (© Dirk Darmstaedter + Louis C. Oberlander)

(© Dirk Darmstaedter + Louis C. Oberlander)

Damals war die Luft raus, denn sie hatten viele ihrer Ziele erreicht und wenig Lust, als Männer-WG ständig beieinander zu sein. Nun sind sie also wieder da, und die Hamburger Band präsentiert auf 48 Minuten elf neue Songs, die so klingen, als wären sie nie weg gewesen.

Ende Januar wurde bereits der Titeltrack “Beauty In Broken” als erste Single veröffentlicht, und die nun auch als Opener des Longplayers fungierende Nummer passt natürlich bestens zur Historie einer einst gebrochenen Band, deren Faszination und Schönheit – auch in der Trennung – erst im Laufe der Zeit so richtig realisiert wird. Energetisch, melodisch und schlichtweg gut meldeten sich Dirk Darmstaedter (Gesang, Gitarre, Bass, Keyboards), Jörn Heilbut (Gitarre, Bass, Keyboards), Louis C. Oberlander (Keyboards) und Stefan Rager (Drums, Keyboards) somit zurück, während Bassist und Gründungsmitglied Christoph M. Kaiser, der 2019 im Docks und auf der folgenden Herbst-Tour mit am Start war, anscheinend gerade nicht zum festen Line-Up gehört.

The Jeremy Days waren lange weg, aber nicht aus der Musikszene. In unterschiedlichen Bereichen aktiv schmeißen sie sie nun jede Menge Erfahrungen in einen Topf, der eine gut hörbare Mixtur ergibt. Melodische, eher vom Pop getrieben Nummern wie “For The Lovers” und “Tear Me Up” im Midtempo, das flottere und doch gemütliche “Breathe” oder das mit Folkelementen durchsetzte “Lassos Of Love” geben sich mit soft rockigen Stücken a la “Blue New Year” oder “The Deep Dark Night” die Klinke in die Hand.

Mit “Behind The Sky” gibt es eine feine Power-Ballade, und beim getragenen “Postcard” mit einer Abwechslung zwischen trockenen Sprach-Strophen und melodischem Refrain geht es ebenfalls ruhig zu, aber noch weit atmosphärischer. “Stupid November” ist als etwas progressiver rockendes Stück inklusive feinem Gitarrensolo eher eine Ausnahme, passt sich aber trotzdem bestens ein. Mit “Lights Out” gehen die Lichter des Comebacks dann etwas schleppend aus, aber insgesamt ist das doch ein sehr beachtliches neues Album der Jeremy Days.

Hier sind die Jungs live zu sehen – Tickets gibt es z.B. hier bei Eventim (Partnerlink).:

18.08.2022 REMSCHEID, Eventgarten
23.08.2022 BERLIN, Frannz
24.08.2022 DRESDEN, Beatpol
25.08.2022 HANNOVER, Musikzentrum
26.08.2022 HAMBURG, Mojo
27.08.2022 NÜRNBERG, Club Stereo
29.08.2022 MÜNCHEN, Strom
30.08.2022 STUTTGART, Im Wizemann Club

thejeremydays.com
facebook.com/thejeremydays

Bewertung: 7 von 10 Punkten

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