Home Film “Morbius” – der kurzweilige Horror-Action-Film im modernen Look stellt eine düsteren Marvel-Figur vor

“Morbius” – der kurzweilige Horror-Action-Film im modernen Look stellt eine düsteren Marvel-Figur vor

Autor: Tobi

"Morbius" Filmplakat (© 2021 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH; MARVEL and all related character names: © & ™ 2021 MARVEL)

Morbius

Darsteller: Jared Leto, Matt Smith, Adria Arjona, Jared Harris
Regie: Daniel Espinosa
Dauer: 112 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.MorbiusFilm.de
Facebook: facebook.com/MorbiusFilm


Dass sich die meisten Superhelden aus Marvel-Comics filmisch im Marvel Cinematic Universe (MCU) der Marvel Studios tummeln, das weiß man. Es gibt aber auch einige Figuren, die nun in Sony’s Spider-Man Universe (SSU) koproduziert von Columbia Pictures und den Marvel Studios zu sehen sind und allesamt im Zusammenhang mit Spider-Man stehen, bei dem sie allerdings nur am Rand auftreten. Sony Pictures Universe of Marvel Characters sollte das Universum eigentlich zunächst heißen, aber da man sich darauf einigte, den Charakter Spider-Man selbst sowohl im MCU als auch bei Sony weiter zu entwickeln, wollte man das offensichtlich auch noch mehr im Universums-Namen verankern.

Nachdem “Venom”, einst 2007 gespielt von Topher Grace in “Spider-Man 3” vertreten, 2018 zur Hauptfigur wurde und als erster Film des SSU mit Tom Hardy in der Hauptrolle sehr erfolgreich lief, wurde die Fortsetzung “Venom: Let There Be Carnage” 2021 zum zweiten Streifen. Nun bekommt mit “Morbius” ein anderer Charakter die große Bühne der großen Leinwand und ist auf dieser komplett neu, bevor nächstes Jahr mit “Kraven The Hunter” der vierte SSU-Streifen ansteht.

Im Vorfeld wurde der Kinostart verschoben und man gab sich sehr viel Mühe, nicht allzu viel durchdringen zu lassen – und auch ein erst am Anlauftag selbst endendes Berichts-Embargo spricht nicht zwingend für die Überzeugung, dass nur Lob über einen Streifen ausgeschüttet wird. Auch wenn “Morbius” sich also etwas nebulös näherte, weiß der Film aber doch zu gefallen – und präsentiert Jared Leto in der Rolle des mit besonderen Kräften ausgestatteten Michael Morbius, der in einigen Comics mal an der Seite von Spider-Man kämpfte, mal auch gegen ihn … soviel zur Einordnung im SSU.

Der Film nimmt uns mit in die Kindheit von Michael, der an einer gefährlichen Blutkrankheit leidend in einer Klinik aufwächst und dort in Neuankömming Lucien einen besten Freund für’s Leben findet – den er so wie alle Bettnachbarn vorher in Milo umbenennt. Auch wenn die Lebenserwartung gering ist, werden die beiden erwachsen, und Michael Morbius arbeitet in einem Labor daran, mit Experimenten vielleicht ein Heilmittel gegen seine Krankheit zu entwickeln. Auf dem Weg hierhin feiert er ungeahnte Erfolge und soll sogar den Nobelpreis erhalten, lehnt diesen aber ab, denn sein eigentliches Ziel ist noch nicht erreicht.

Als er mit Fledermäusen experimentiert, gelingt Morbius der Durchbruch und er entwickelt ein Serum, das seine Schmerzen verschwinden lässt und ihm ganz neue Kräfte verleiht, ihn aber auch in ein Menschenblut-gieriges Monster verwandelt, was er schnell als Fluch erkennt. Im Hin und Her zwischen seinem beherrschten und dem völlig unbeherrschbar scheinenden Wesen gibt es einige Opfer, und als der sich dank Wohlstand auch krank am liebsten als Lebemann präsentierende Milo (Matt Smith) davon erfährt, dass Morbius seine Gebrechen hinter sich gelassen hat, möchte er das Serum auch für sich nutzen, und das um jeden Preis.

"Morbius" Szenenbild (© 2021 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH; MARVEL and all related character names: © & ™ 2021 MARVEL)

(© 2021 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH; MARVEL and all related character names: © & ™ 2021 MARVEL)

Die Story von “Morbius” ist natürlich nicht so richtig neu und erinnert an alten Horror von Werwolf-oder Vampir-Filmen, in denen das Monster auch zwischen den Identitäten mit sich ringt und gegen das Böse, das so viel Kraft und Faszination mit sich bringt, anzukämpfen versucht, oder auch an gespaltene Persönlichkeiten a la Dr. Jekyll und Mr. Hyde.

Das stört aber gar nicht so gewaltig, wird dieser schmale Pfad doch hier sehr modern beschritten mit der Ausgestaltung der besonderen Kräfte, mit denen sich Morbius rasend schnell wie in Schatten fortbewegt, was effekttechnisch ebenso gut realisiert ist wie einige Action-Szenen, die aus der Rasanz in Super-Zeitlupen wechseln, um Details und mit diesen besondere Stimmung zu vermitteln.

Die Figur des Michael Morbius wird von Jared Leto gut gespielt, ebenso wie Matt Smith als Milo und Adria Arjona als Morbius’ Assistentin und Geliebte Martine Bancroft zu gefallen wissen, und Al Madrigal sowie Tyrese Gibson machen sich als FBI-Agenten auch sehr ordentlich.

Die Story ist nicht wirklich innovativ, optisch, stimmungstechnisch und darstellerisch weiß der Streifen aber durchaus zu gefallen und unterhält gut, wobei es tatsächlich auch angenehm ist, dass er mit seinen 112 Minuten noch im Normalbereich daher kommt und nicht wie momentan so viele Film in unnötige Längen gestreckt wurde. Und dadurch, dass die monströsen Momente zwar fies aussehen, jegliches Morden aber nur angedeutet wird, anstatt es blutrünstig auszugestalten, wurde der Film bereits ab 12 Jahren freigegeben, was an den Kinokassen sicherlich mehr Publikum garantiert.

Trailer:

Bewertung: 7 von 10 Punkten

 

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