Doctor Strange in the Multiverse of Madness
Darsteller: Benedict Cumberbatch, Chiwetel Ejiofor, Elizabeth Olsen, Benedict Wong
Regie: Sam Raimi
Dauer: 126 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.disney.de/filme/doctor-strange-in-the-multiverse-of-madness
Facebook: facebook.com/Marveldeutschland
Wenn ein Film bereits mittwochs statt donnerstags im Kino startet, dann will er sich etwas abheben – was in diesem Fall wohl gar nicht nötig gewesen wäre, denn für “Doctor Strange in the Multiverse of Madness” dürfte als Marvel-Blockbuster die Konkurrenz in der ersten Mai-Woche 2022 ziemlich gering sein, und mit dem 4. Mai als “Star Wars Day” hat der Streifen ja auch nichts zu tun.
Wie auch immer, nun ist er also da, der fünfte Film der Phase 4 im Marvel Cinematic Universe – und dem MCU reicht inzwischen auch manchmal ein Universum schon nicht mehr aus, denn wie der Titel bereits verrät geht es auch hier ins Multiversum, wo Parallelwelten eine tragende Rolle spielen. Diese sind gerade durchaus angesagt, im letzte Woche gestarteten “Everything Everywhere All At Once” erst das zentrale Element, noch weit aufmerksamkeitsstärker natürlich eingebracht im tollen und mega erfolgreichen “Spider-Man: No Way Home”.
Dass “Doctor Strange in the Multiverse of Madness” nicht versäumt, dessen multiversale Handlung am Rande auch mal kurz zu erwähnen, ist geschickt gemacht, aber auch nur eine von sehr vielen Anspielungen und Querverweisen auf andere Superhelden-Filme. Es zahlt sich also aus, wenn man hier bewandert ist und reichlich Vorwissen mitbringt – der Streifen beschert aber auch ohne jede Menge gute Unterhaltung.
Benedict Cumberbatch schlüpft erneut in die Rolle des genialen Magiers Dr. Stephen Strange und wird zunächst von Albträumen geplagt, bei denen er zusammen mit einem Mädchen im Kampf gegen das Böse zu verlieren scheint. Bald stellt sich heraus, dass die Teenagerin sehr real ist, es sich um America Chavez (Xochitl Gomez) handelt und diese verfolgt wird – zunächst mal von einem gigantischen Oktopus, gegen den Dr. Strange ankämpft, wobei ihm Mentor und Ober-Zauberer Wong (Benedict Wong) zu Hilfe kommt.
Zu simpel? Aber natürlich, also eröffnet America, dass sie aus dem Multiversum kommt und durch die Welten gejagt wird. Anstatt sich also in seinem angestammten Universum gerade damit abfinden zu müssen, dass seine Freundin und Kollegin Dr. Christine Palmer (Rachel McAdams) jemand anderen heiratet, gibt es weit größere Aufgaben für Dr. Strange. Dass er hierfür gerade die nicht nur von den Avengers bekannte, mächtige Hexe Wanda Maximoff (Elizabeth Olsen) um Hilfe bittet, stellt sich rasch als massiver Fehler heraus…
Früher verband man Regisseur Sam Raimi vor allem mit Horrorfilmen wie der “Tanz der Teufel”-Trilogie. Von 2002 bis 2007 tauchte er dann mit der “Spider-Man”-Trilogie mit Tobey Maguire in die Welt der Superhelden ein, in deren Abschluss er den Spinnenmann durch einen außerirdischen Symbionten zum überaus kontroversen Charakter mutieren ließ, was seiner Persönlichkeit eine interessante weitere Dimension verlieh.
Die Fusionierung von Comic-basierendem Action-Kino und düsteren Momenten ist Raimi also nicht neu, und auch in “Doctor Strange in the Multiverse of Madness” bietet er selbige, besitzt der Streifen doch einige gruselig anmutende Momente, wobei es aber nicht zu brutal hergeht, was die FSK-12-Freigabe untermauert.
Produziert von Marvel-Master-Mind Kevin Feige sehen wir mit der Fortsetzung zu “Doctor Strange” aus dem Jahr 2016 sehr gut unterhaltendes Popcorn-Kino, in dem erwartete Charaktere wie Baron Mordo (Chiwetel Ejiofor) ebenso dabei sind wie einige Überraschungen – wie erwähnt macht Vorwissen den Film umso ergiebiger, wobei der Bereich Kino schon nicht mehr ausreicht, ist hier doch auch die zum MCU gehörende, auf Disney+ abrufbare Serie “WandaVision” zu nennen.
Der Film nutzt die Multiversum-Thematik zu einigen sehr spektakulären Szenen und bereitet viel Freude, auch wenn er manchmal etwas zu überladen wirkt im Bestreben, jede Menge Querverweise und humorvolle Momente einzustreuen. Zumeist aber gelingt das durchaus gut und gewinnbringend, und man entdeckt gerne zusammen mit Dr. Strange, wie es ihm denn in anderen Universen ergangen ist.
Die Handlung ist somit interessant und der Film kommt ohne Längen daher. Optisch und in puncto Action wird hierbei viel geboten, Danny Elfman sorgt zudem für fulminante musikalische Untermalung. Für Fans von Marvel-Filmen in jedem Fall ein Muss, für alle anderen reizvolle Unterhaltung.
Trailer:
Bewertung: 8 von 10 Punkten