Home MusikCD-Rezensionen The Black Keys bieten auch auf ihrem elften Album wieder überzeugenden Bluesrock

The Black Keys bieten auch auf ihrem elften Album wieder überzeugenden Bluesrock

Autor: Tobi

The Black Keys "Dropout Boogie"

The Black Keys

“Dropout Boogie”

(CD, Nonesuch Records, 2022)

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Seitdem Sänger/Gitarrist Dan Auerbach und Schlagzeuger Patrick Carney 2001 in Akron/Ohio The Black Keys gründeten, ging es mächtig bergauf für die Jungs. Letztes Jahr heimste das Duo seine insgesamt 14. Grammy-Nominierung ein, dieses Mal in der Kategorie “Best Contemporary Blues Album” für “Delta Kream”, das im Mai 2021 veröffentlicht wurde. Mit der Cover-Scheibe, auf der sie elf Mississippi Hill Country Blues-Songs interpretierten, erreichten sie in Deutschland Platz 3 der Charts und weitere weltweite Erfolge. In ihrer Heimat USA bescherte sie in den Billboard 200 Rang 6 und den fünften Top-10-Einstieg in Folge, in UK Platz 5.

Nachdem Dan und Patrick im November 2021 noch eine Super Deluxe Edition zum zehnten Jubiläum ihres gefeierten, dreifach Grammy-ausgezeichneten, siebten Studioalbums “El Camino” veröffentlichten, gibt es nun mit “Dropout Boogie” den elften Longplayer.

The Black Keys (© Jim Herrington)

(© Jim Herrington)

Die fast exakt zum 20. Jubiläum ihres am 14. Mai 2002 erschienenen Debüts “The Big Come Up” bescherte Scheibe bietet auf ihren 34 Minuten zehn neue Songs, die Dan Auerbach und Patrick Carney wie bei all ihren bisherigen Veröffentlichungen gemeinsam im Studio schrieben. Auch ein paar First Takes sind wieder dabei, was klanglich umso geerdeteren Bluesrock darantiert.

“Das war ja schon immer das Schöne an dem, was Pat und ich machen. Es ist wirklich unmittelbar”, erklärt Dan. “Wir mussten auch nie groß daran arbeiten. Wir kommen halt zusammen und machen einfach Musik, weißt du? Wir wussten nie im Vorfeld, was wir genau machen würden, aber wir legten dann einfach los – und es klang cool. So funktioniert nun mal die Chemie, die zwischen Pat und mir besteht. Dass wir schon so lange als Band existieren, sagt doch alles über diese Chemie. Das ist ein absolutes Geschenk. Mal ehrlich: Wie wahrscheinlich ist es bitte, dass wir zwei anderthalb Blocks voneinander entfernt in Akron, Ohio landen – das ist einfach mal verrückt.”

Als Opener von “Dropout Boogie” fungiert die Vorabsingle “Wild Child”, die zwar nicht flott daher kommt, aber treibend abgroovt und einen sofort zu packen weiß. Die Art und Weise, wie The Black Keys Blues, Rock ‘n’ Roll und Rock fusionieren, sorgt auch diesmal wieder für tolle Musik. Für das Stück arbeiteten sie mit Greg Cartwright und Angelo Petraglia zusammen, in Produktion und Songwriting, die einzeln zudem an drei weiteren Stücken mitwirkten.

“Hier in Nashville zu leben, hier zu arbeiten, das hat schon dazu geführt, dass wir beide inzwischen sehr viel offener für solche Dinge sind”, berichtet Auerbach. “Ich wusste, dass Pat die Arbeit mit den beiden lieben würde, also ließen wir’s auf einen Versuch ankommen. Ja, und tatsächlich war’s für uns das allererste Mal – und es hat so wahnsinnig viel Spaß gemacht! Wir saßen alle um einen Tisch mit unseren Akustikgitarren und arbeiteten an dem Song.” Auch Carney klingt begeistert: “Besonders cool an der Arbeit mit Greg ist, dass er immer mit einer Geschichte beginnt … und er strickt dann einen richtigen Plot drum herum.”

Stücke wie “It Ain’t Over” und “Didn’t I Love You” gehen mit eingängigen Melodien und Schwung ins Ohr, bei “For The Love Of Money” und dem getragenen “Happiness” steht der Blues etwas mehr im Vordergrund, bei “Your Team Is Looking Good” und “Burn The Damn Thing Down” der Rock ‘n’ Roll. Mit dem im Midtempo trocken voran kriechenden “Good Love” gibt es auch einen Song, bei dem ein namhafter Gast vertreten ist, nämlich Sänger/Gitarrist Billy Gibbons von ZZ Top.

Mit ihm hatten The Black Keys genau genommen schon vor über zehn Jahren eine Jamsession gespielt, als ZZ Top gerade mit Rick Rubin an einem Album arbeiteten. “Wir haben aber nie wirklich konzentriert an einem Stück gearbeitet. Es ging damals nur um ein paar Ideen, die wir beigesteuert haben”, erzählt Carney. “Eigentlich wollten wir auch nur mit ihm abhängen. Danach blieben wir dann in Kontakt, und als es dann losging mit der Arbeit an diesem Album, fragte Dan ihn, ob er nicht bei uns im Studio vorbeischauen wollte.”

Mit “How Long” und “Baby I’m Coming Home” findet man noch zwei weitere langsamer angerichtete Songs, ohne dass es sich hierbei um Balladen handeln würde – und letztgenannte Nummer zieht nach zwei Minuten das Tempo für eine Weile auch mächtig an. Ein weiteres gelungenes, auch klanglich stets überzeugendes Bluesrock-Album der Black Keys, die im Sommer ihre nächste große Tournee durch Nordamerika antreten – Termine für die nächste internationale Tour sollen in den kommenden Wochen angekündigt werden.

www.TheBlackKeys.com
facebook.com/TheBlackKeys

Bewertung: 8 von 10 Punkten

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