Coco
Animation
Regie: Lee Unkrich
Dauer: 105 Minuten
FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung
Website: disney.de/filme/coco
Facebook: facebook.com/DisneyPixarDeutschland
Vor drei Jahren bereits brachte uns der Animationsfilm “Manolo und das Buch des Lebens”, von den Reel FX Creative Studios zusammen mit 20th Century Fox Animation realisiert, den “Día de los Muertos” und den Umgang der Mexikaner mit ihren Verblichenen nahe – auf sehr ansprechende Art und Weise. Hiervon ließ man sich im Hause Disney Pixar nicht abschrecken, sich dem Thema ebenfalls zu widmen – und das ist gut so.
Wir lernen den zwölfjährigen Miguel kennen, der am liebsten Musiker wäre. Dies ist in seiner Familie allerdings ein Tabu, seitdem einst ein Musiker auf Grund seines aufkeimenden Erfolgs die Ur-Großmutter Coco im Stich gelassen hat, die ihm heute noch in hohem Alter nachtrauert. Heimlich träumt Miguel aber immer noch von einer Karriere an der Gitarre, und als ein Talentwettbewerb in seinem Dorf stattfindet, möchte er teilnehmen. Dies allerdings kann er nicht geheim halten, und so wird seine bislang gut versteckte Gitarre von den Eltern kurzerhand zertrümmert. Miguel ist am Boden zerstört und sieht keine andere Chance, als sich in der Grabeshalle des berühmtesten Sohnes des Dorfs, des einstigen Star-Musikers und Filmstars Ernesto de la Cruz, dessen dort als Relikt hängende Gitarre auszuleihen.
Was Miguel nicht ahnt ist, dass er hierdurch im Reich der Toten landet – und das am besagten, traditionellen “Día de los Muertos”, an dem alle ihren verstorbenen Familienmitgliedern gedenken und sie symbolisch mit Zucker-Totenköpfen und Blumen beschenken. Da ist er nun mit seinem tollpatschigen Hund Dante also bei den Toten, und im schrillen, bunten Kosmos der Skelette lernt er so einiges über das Leben nach dem Tod – und über die Geschichte seiner eigenen Familie. Für Miguel scheint es zumindest einen Weg zurück in die Welt der Lebenden zu geben, aber dafür müssen einige Dinge ganz anders laufen, als sie es gerade tun…
Mit “Coco” liefert Disney Pixar einen wundervollen Animationsfilm ab, den besten seit “Alles steht Kopf”. Alleine schon die Einleitung, bei der die Vorgeschichte anhand von bunten, den Ort schmückenden Scherenschnitten erzählt wird, ist großartig gemacht und holt den Zuschauer direkt emotional ab. Die Figuren, vom quirligen Miguel bis zur greisen Coco, sind liebevoll animiert, und das ja immer schwere Thema Tod wird hier inmitten einer sehr unterhaltsamen Handlung auf eine sehr sensible und schöne Weise vermittelt, durch den Hund Dante und seinen dümmlich-tollpatschigen Momenten aufgelockert.
Die Farbenpracht des “Día de los Muertos” tut natürlich ihr Übriges, und der Film strotzt nur so vor einfallsreichen Elementen wie der Blütenbrücke zwischen dem Totenreich und dem der Lebenden. Hinzu kommen einige schöne Lieder, die natürlich das mexikanische Flair auch bestens nutzen. Da stimmt alles, was einen hervorragenden Familienfilm ausmacht. Der einzige Kritikpunkt ist die Länge des Films, denn vor den 105 Minuten von “Coco” gibt es ja noch den 20-minütigen Vorfilm “Die Eiskönigin: Olaf taut auf” zu sehen (den wir bislang leider nicht sehen konnten, daher hierzu nichts). Für kleinere Kinder ist das dann zusammen mit mehr als zwei Stunden etwas zu lang – ansonsten aber Daumen nach oben für diesen tollen Film!