Liebe zu Besuch
Darsteller: Reese Witherspoon, Nat Wolff, Pico Alexander, Jon Rudnitsky
Regie: Hallie Meyers-Shyer
Dauer: 98 Minuten
FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung
Website: liebezubesuch-film.de
Facebook: facebook.com/splendidfilm
“Liebe zu Besuch” ist ein Titel, der nicht zwingend nach einer intellektuell tiefschürfenden Handlung schreit – und somit gut ausgewählt und fast noch passender als der Originaltitel “Home again”.
Nach der Trennung von ihrem Mann (Michael Sheen) ist Alice (Reese Witherspoon) mit ihren beiden Töchtern nach Los Angeles gezogen, zurück ins elterliche Haus, wo ihre Mutter nach dem Tod des Vaters inzwischen alleine lebte. Da ist sie also, alleinerziehend und solo, doch nicht wirklich verzweifelt – auf eine neue Bindung hat sie nämlich auch noch gar keine Lust oder redet sich dies zumindest glaubhaft selbst ein. Also feiert sie ihren 40. Geburtstag mit den zwei besten Freundinnen, und wie es sich gehört, wenn man diese für viele so furchtbare Schwelle überschreitet, geht es feucht-fröhlich zu. Es wird getrunken, getanzt und geflirtet – und am nächsten Tag ziehen die drei viel jüngeren Filmemacher Harry (Pico Alexander), Teddy (Nat Wolff) und George (Jon Rudnitsky), die irgendwie Teil der Feier wurden, ins Gästehaus von Alice Familie ein.
So so, ein Gästehaus also, Alice und ihren Lieben scheint es in L.A. also finanziell gut zu gehen – na wenn die drei Burschen das mal nicht ausnutzen wollen. Die Antwort ist ein klares “jein”. Natürlich freut es die ambitionierten Träumer von der großen Filmkarriere, dass sie – gerade ziemlich pleite – eine Bleibe haben – vor allem, wie sich heraus stellt, im Haus der Tochter eines bekannten Hollywoodregisseurs. Andererseits aber fügen sie sich auch gut ein, erledigen einiges an Hausarbeit und kümmern sich sogar mit um die Töchter. Hinzu kommt, dass sich Harry in Alice verliebt hat und diese emotional hin und her gerissen ist zwischen ebenfalls aufkommenden Gefühlen für ihn und der Vernunft, dafür ja viel zu alt zu sein. Das kann es noch nicht sein – richtig. Während Alices Mutter Lilian (Candice Bergen) die neue Situation positiv bewertet, sieht Alices plötzlich auf Grund wiederentdeckter Gefühle auftauchende Mann das natürlich anders.
“Liebe zu Besuch” ist als Debütfilm von Regisseurin Hallie Meyers-Shyer ganz okay, die Tochter von Regisseurin und Drehbuchautorin Nancy Meyers (“Was Frauen wollen”, “Liebe braucht keine Ferien”) haut einen hiermit aber auch nicht vom Hocker. Die Handlung ist anfangs noch solide und Reese Witherspoon verkörpert die kriselnde, angehende 40-jährige glaubhaft, dann aber verliert die Story an Glaubwürdigkeit, ob es nun um die viel zu glattgebügelt daher kommenden Filmemacher geht oder um das ganze sich auftuende Patchwork-Konstrukt.