Home MusikCD-Rezensionen Billy Idol bietet auf seiner neue EP drei treibend rockige Songs und eine groovige Nummer

Billy Idol bietet auf seiner neue EP drei treibend rockige Songs und eine groovige Nummer

Autor: Tobi

Billy Idol "The Cage EP"

Billy Idol

“The Cage EP”

(CD-EP, Dark Horse Records, 2022)

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Nachdem Billy Idol sich letztes Jahr mit “The Roadside EP” zurück meldete und er hierauf vier sehr anständige Songs lieferte, die sich allesamt gut anhören ließen und seinen Facettenreichtum untermauerten, lässt er nun “The Cage EP” mit erneut vier neuen Stücken folgen – erst einmal digital und auf CD, ab 11. November dann auch auf Vinyl.

Falls jemand den Rock-Haudegen nicht kennen sollte, greifen wir noch einmal rasch auf unsere einleitenden Worte der letztjährigen Rezension zurück. Billy Idol – dieser Name reicht für Mittelalte oder Ältere unter uns aus, um Erinnerungen zu wecken. Der 1955 in London geborene Rocker feierte in den 80er-Jahren nach seinem Umzug in die USA mehrere weltweite Hits, von denen man vor allem “Dancing With Myself”, “Rebel Yell”, “Flesh For Fantasy” und “White Wedding” noch bestens im Ohr hat und auch immer wieder gerne hört. An diese erinnert man sich mit Wohlwollen, aber auch an Auftritte wie 1984, als Idol in “Thommy’s Pop Show” sein “Flesh For Fantasy” zum Besten gab, dabei Spucke aus seinem Mund laufen ließ und diese dann genüsslich mit der Hand über sein ganzes Gesicht verteilte. Mahlzeit!

Wie auch immer, spektakulär war er, und so war es schade, dass Billys Karriere nach dem immer noch gut verkaufenden Album “Charmed Life” (1990) einen deutlichen Knick verzeichnete und man größtenteils nur noch über Drogeneskapaden lesen konnte. Nach Entzug kam Idol im neuen Jahrtausend zurück und veröffentlicht 2005 nach zwölf Jahren Pause das Comeback-Album “Devil’s Playground”, welches sich okay verkaufte – noch besser dann der nach weiteren neun Jahren im Jahr 2014 passend zu seiner Autobiografie “Dancing With Myself” auf den Markt gebrachte Longplayer “Kings & Queens Of The Underground”, mit Steve Stevens und anderen aufgenommen und von Trevor Horn produziert.

Billy Idol (© Steven Sebring)

(© Steven Sebring)

Nachdem Ausnahmegitarrist Steve Stevens, der Billys Karriere in guten Phasen immer wieder begleitete, während er in den schwierigen Abstand nahm, bei der “The Roadside EP” wieder an seiner Seite zu sehen und vor allem zu hören war, ist er auch diesmal wieder mit am Start.

Eröffnet werden die 14 Minuten der EP vom namensgebenden “Cage”, einer treibenden, punkig angehauchten Rocknummer, die die Energie thematisiert, mit der man nun aus der Pandemie-Zeit kommen kann. “Coming out of the lockdown era, people had a lot of energy stored up,” erinnert sich Tommy English (Kacey Musgraves, BØRNS), der die ersten drei der Tracks zusammen mit Idol, Stevens und Joe Janiak geschrieben sowie gemeinsam mit Zakk Cervini (Blink 182, Machine Gun Kelly) produziert hat. “That was the inspiration for ‘Cage’. Getting out there and doing the things we’ve been missing. And that includes not being afraid to do a raucous punk rock song like ‘Cage’. And we didn’t worry about whether it fit in anywhere because it just sounds so Billy.”

Kraftvoll geht es auch mit “Running From The Ghost” weiter, wo eingerahmt von ruhigen, Piano-lastigen Momenten amtlich abgerockt wird, was eine packende Struktur ergibt. Auch “Rebel Like You” geht gut voran, wobei hier ein Fokus auf eingängige Melodie und hymnische Mitsing-Momente nicht zu überhören ist, und ein paar Streicherklänge gesellen sich auch zu Steves tollem Gitarrenspiel, tiefem Basslauf, peitschenden Drums und Billys rauem Gesang, der nach wie vor gut klingt.

“The last EP, we were kind of warming up to this”, erklärt Idol die Ausrichtung der neuen Stücke. “This EP is a lot more coming at you. Loads more guitar. And that’s a lot of fun. We were pretty fired up by the fact that we hadn’t played for a couple of years, and suddenly we were bursting on stage, and it kind of woke us up to what the next EP could be: That it could be a little more sturm und drang, a little more coming at you, a little more rock’n’roll, a little more f*ck you! Well, a tiny bit of f*ck you, anyhow. The bottom line is we had a lot of fun doing it.”

Mit “Miss Nobody” schließt dann ein gemütlicher und sehr groovy angelegter Song als kleiner Kontrast die EP ab, als einziger hier produziert von Butch Walker (Green Day, Weezer), der die komplette “The Roadside EP” klanglich verantwortet hatte. Eine insgesamt erneut gute EP mit deutlich mehr Fokus auf progressiv rockigen Stücken. Auch wenn für nächstes Jahr ein Dokumentarfilm über Billy Idols Leben unter der Regie von Jonas Akerlund (Paul McCartney, Madonna) geplant ist, seine Karriere ist zum Glück noch nicht vorbei.

Mit den Songs seiner EPs und sicherlich zahlreichen Klassikern ist Billy Idol live bei uns zu erleben:

23. September 2022 Halle, Peißnitz Insel
29. September 2022 Frankfurt, Festhalle
30. September 2022 Nürnberg, Arena Nürnberg
03. Oktober 2022 München, Olympiahalle
05. Oktober 2022 Berlin, Mercedes Benz Arena
06. Oktober 2022 Hamburg, Barclays Arena
08. Oktober 2022 Lingen, Emsland Arena
11. Oktober 2022 Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle

www.billyidol.net
facebook.com/BillyIdol

Bewertung: 7 von 10 Punkten

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