Home Film “Die Insel der Zitronenblüten” – ein etwas überfrachtetes Familiendrama in schöner Kulisse

“Die Insel der Zitronenblüten” – ein etwas überfrachtetes Familiendrama in schöner Kulisse

Autor: Tobi

"Die Insel der Zitronenblüten" Filmplakat (© Splendid Film)

Die Insel der Zitronenblüten

Darsteller: Elia Galera, Eva Martin, Mariona Pagès,Tommy Schlesser
Regie: Benito Zambrano
Dauer: 122 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: zitronenblueten.de
Facebook: facebook.com/splendidfilm


Nachdem Autorin Cristina Campos mit ihrem 2016 veröffentlichten Debütroman “Pan de limón con semillas de amapola” nicht nur in der spanischen Heimat Erfolge feiern konnte, sondern es mit der deutschen Übersetzung “Die Insel der Zitronenblüten” zwei Jahre später auch in die Spiegel-Bestsellerliste schaffte, liefert uns der spanische Regisseur Benito Zambrano nun die gleichnamige Verfilmung.

Im Mittelpunkt der Handlung stehen die Schwestern Marina (Elia Galera) und Anna (Eva Martín), die einst zusammen auf Mallorca lebten, bis die Mutter erstere gegen ihren Willen auf ein Internat am spanischen Festland schickte. Dies bedeutete den Bruch mit der Familie, und so haben sich Marina und Anna seit 14 Jahren nicht mehr gesehen, bis das Schicksal sie nun wieder zusammenführt.

Marina hat inzwischen als Ärztin auf der ganzen Welt Wohltaten vollbracht, hat hierbei mit Mathias (Tommy Schlesser) auch einen netten Freund gefunden und gerade erst in Afrika als Hebamme ein Baby gerettet, wobei die Mutter bei der Geburt leider verstarb. Der eigene Kinderwunsch kam hierbei erneut hoch, und so kümmerte sie sich in den Tagen nach der Geburt immer wieder rührend um das Waisenkind, bis ein Anruf sie veranlasste, nach so langer Zeit doch wieder nach Mallorca zurück zu kehren.

Eine ihnen unbekannte Frau namens Lola hat Marina und Anna ihre Bäckerei vermacht, und um den Verkauf des Anwesens zu klären, müssen beide vor Ort sein – woran vor allem Anna viel gelegen ist, denn mit ihrem wenig freundlichen Mann ist sie momentan verschuldet. Natürlich sind sich die Schwestern fremd und doch auch vertraut, als sie wieder aufeinander treffen. Aus dem nur kurz geplanten Besuch wird dann ein längerer Aufenthalt, denn hier gibt es noch einiges zu klären, ob nun zwischen den Schwestern oder auch, warum gerade sie die Bäckerei geerbt haben, wobei die alte, grummelige Angestellte (Claudia Fazi) offensichtlich ihr Hintergrundwissen nicht weitergeben möchte.

"Die Insel der Zitronenblüten" Szenenbild (© Splendid Film)

Eine geheimnisvolle Erbschaft bringt die beiden Schwestern Marina (Eli Galera) und Anna (Eva Martin) nach 14 Jahren wieder zusammen.
(© Splendid Film)

Der Originaltitel “Pan de limón con semillas de amapola” verdeutlicht, dass Zitronenkuchen mit Mohnsamen eine Rolle spielt – den die Besitzerin einst so wundervoll hinbekommen hat wie nie wieder jemand nach ihr. “Die Insel der Zitronenblüten” mundet als Familiendrama allerdings nur limitiert, kommt der Film doch viel zu vorhersehbar und überfrachtet daher, vermutlich auch deshalb deutlich zu lang.

Im Stile eines handelsüblichen TV-Dramas in schöner Kulisse wird uns die Story serviert, und auch wenn Elia Galera ganz hervorragend spielt, gelingt es dem Film doch nicht, einen wirklich zu packen, weder emotional noch im Aufbau eines Spannungsbogens, was denn hier auf Mallorca einst wirklich geschah.

Zum Glück allerdings geht es nur selten übertrieben kitschig zu, so dass man sich den Streifen schon noch recht gut anschauen kann, der mit Identitätsproblemen, Adoptionsproblemen, Beziehungsproblemen, Familienproblemen, Kuchenreproduktionsproblemen und Antipathien recht problemhaft anmutet, doch aber natürlich auch seine schönen Seiten mitbringt, und das nicht nur von der wundervollen Baleareninsel als Kulisse gestemmt.

Trailer:

Bewertung: 5 von 10 Punkten

 

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