Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft
Darsteller: Anja Kling, Axel Stein, Oskar Keymer, Andrea Sawatzki, Otto Waalkes
Regie: Tim Trageser
Dauer: 90 Minuten
FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung
Website: www.eltern-geschrumpft.de
Facebook: facebook.com/ElternGeschrumpft
Ob es Zufall ist, dass “Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft” am gleichen Tag wie Alexander Paynes “Downsizing” in unseren Kinos startet, das wissen wir nicht, natürlich aber geht es in beiden um sehr kleine Menschen, die mal größer waren. Thematisch haben die Filme ansonsten aber auch nichts gemeinsam, sind die deutschen Schrumpf-Streifen doch weit mehr an den Klassiker “Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft” aus 1989 angelehnt.
Drei Jahre ist es her, dass “Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft” ins Kino kam, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Sabine Ludwig. Mehr als eine Million Besucher sahen den netten Klamauk, und so überrascht es nicht sonderlich, dass nun in einer Fortsetzung weiter geschrumpft wird. Damals wünschte sich der elfjährige Felix seine Direktorin und Klassenlehrerin Dr. Schmitt-Gössenwein erfolgreich klein und musste einige Abenteuer bewältigen, bis beim unvermeidlichen Happy End alles wieder mit rechten Dingen zuging.
Nun ist Felix (Oskar Keymer) etwas älter geworden, aber natürlich immer noch auf seiner Schule. Aber wie lange noch? Seine Eltern (Axel Stein und Julia Hartmann) planen einen beruflich bedingten und ja eigentlich auch nicht reizlos klingenden Umzug nach Dubai. Hierauf hat Felix aber gar keine Lust, läuft es am Otto-Leonhard-Gymnasium doch für ihn gerade gut, und natürlich hat er hier auch seine Freunde, allen voran Ella (Lina Hüesker) und Mario (Georg Sulzer). Genervt wünscht er sich mehr Macht über seine Eltern, ohne zu bedenken, dass seine Wünsche ja einiges auslösen können.
In der Schule herrscht derweil Aufregung, als mysteriöse Risse in den Wänden einen Einsturz drohen lassen. Nun wäre eine behördliche Schließung natürlich langweilig, da muss wieder ein handfestes Abenteuer her. Als Felix’ Eltern mit der Direktorin Dr. Schmitt-Gössenwein (Anja Kling) sprechen wollen, geraten sie in einen Zwist zwischen dem als Wandmalerei und Büste immer noch präsenten, einstigen Schulgründer Otto Leonhard (Otto Waalkes) und der eigentlich bereits lange in geschrumpfter Form verstorbenen, als kleines Skelett aber noch im Gebäude verweilenden Ex-Direktorin Hulda Stechbarth (Andrea Sawatzki). Diese ist wieder zum Leben erweckt worden und hat plötzlich ihre einstige Größe zurück, auch wenn die Knochen an allen Ecken und Enden knacken. Vor allem aber hat sie die Biestigkeit zurück, die sie einst so verhasst sein ließ.
Stechbarth lässt erst Dr. Schmitt-Gössenwein, dann Felix’ Eltern schrumpfen, und diese machen sich nun als Mini-Versionen ihrer selbst auf den Weg zu Felix, damit er ihnen hilft. Das Ganze gestaltet sich natürlich schwierig, das nächste Abenteuer ist da, und wie gewünscht ist Felix nun plötzlich der Große und muss sich um seine leicht chaotischen Eltern kümmern, was nicht immer leicht ist.
Regisseur Tim Trageser, der bislang TV-Filme wie “Neufeld, mitkommen!”, “Der weiße Äthiopier” oder einige Tatort-Folgen verantwortete, legt mit “Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft” seinen ersten Kinofilm vor. Dieser ist für die Zielgruppe der Kinder und Teenager durchaus gut gelungen und technisch anständig umgesetzt, auch was alle Spezialeffekte betrifft. Die erneut einem Drehbuch von Gerrit Hermans folgende Handlung ist zwar nicht völlig unvorhersehbar, bietet aber einiges an Spannung und Humor mit einer gut erträglichen Portion an Slapstick. So lässt sich der Film auch für begleitende Eltern gut anschauen und langweilt nicht, wurde mit 90 Minuten ja auch nicht künstlich in die Länge gezogen.