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“Meine Cousine Rachel” – Remake mit Schwächen

Autor: Tobi

Meine Cousine Rachel

Meine Cousine Rachel

Darsteller: Sam Claflin, Rachel Weisz, Iain Glen, Holliday Grainger
Regie: Roger Michell
Dauer: 106 Minuten
FSK: freigegeben ab 6 Jahren
Website: www.fox.de/mycousin-rachel
Facebook: facebook.com/20thCenturyFoxGermany


Wer erinnert sich noch an Richard Burtons Hollywood-Debüt? Vermutlich die wenigsten, und einige kennen den Schauspieler vermutlich leider nicht mal mehr. Gut, die Auflösung liegt nahe – es war “Meine Cousine Rachel” aus dem Jahr 1952, eine Verfilmung von Daphne du Mauriers ein Jahr vorher veröffentlichtem Roman. Henry Koster führte damals Regie und neben Burton, der hierfür direkt eine Oscar-Nominierung als “Bester Nebendarsteller” und einen Golden Globe als “Bester Nachwuchsdarsteller” erhielt, spielte auch die große Olivia de Havilland mit. 65 Jahre später beschert uns Roger Michell eine Neuverfilmung, doch diese weiß nicht recht zu überzeugen.

Nach dem Tod seiner Eltern wuchs Philip Ashley (Sam Claflin) bei seinem wohlhabenden Cousin Ambrose auf, in einem schicken Herrenhaus nahe der Küste Cornwalls. Als es Ambrose aus gesundheitlichen Gründen im Spätherbst ins wärmere Florenz zieht, ist dies eigentlich nur temporär gedacht – er kehrt aber nicht zurück. Statt dessen erhält Philip Briefe, in denen Ambrose erst von seiner entfachten, großen Liebe zur entfernten Cousine Rachel schreibt, dann von der Hochzeit mit ihr – die aber irgendwann auch einen versteckten Hilferuf enthalten, dass er krank sei und sich von der Neugattin bedroht fühle. Als Philip ihm in Florenz zur Hilfe kommen will, erfährt er, dass Ambrose verstorben ist, was ihn erschüttert und zugleich wütend macht. Philip ist sicher, dass Rachel ihn umgebracht hat, um an sein Erbe zu gelangen. Umso überraschender ist es dann, dass er und nicht sie alles erbt, sobald er 25 wird, und dass Ärzte bestätigen, dass Ambrose einem Hirntumor erlegen ist. So verläuft das Treffen mit Rachel (Rachel Weisz) dann auch völlig anders als angenommen, denn diese gibt sich äußerst nett und bescheiden. Da sie auch noch sehr gut aussieht, dauert es nicht lange, bis Philip sich auch in sie verliebt. Zuerst ist eine Beziehung der beiden natürlich tabu, es kommt aber schließlich dann doch dazu. Bald schon ist Philip besessen von Rachel und vertraut ihr – zu viel, oder vielleicht doch nicht?

In der schönen Kulisse der südwestlichen englischen Küstenlandschaft erleben wir eine Handlung, die mal von Misstrauen und Wut geprägt ist, mal von Liebe und bedingungsloser Hingebung, vor allem aber von viel Naivität. Auch wenn sich Roger Michell Mühe gibt, Spannung und Verdachtsmomente aufzubauen, gelingt dies nur stellenweise. Da auch das Ende nicht zufrieden stellt, ist “Meine Cousine Rachel” nicht unbedingt ein Film, den man sehen muss.

Bewertung: 4 von 10 Punkten

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