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“Tulpenfieber” – unterhaltsames Liebesdrama im Amsterdam des 17. Jahrhunderts

Autor: Tobi

Tulpenfieber

Tulpenfieber

Darsteller: Alicia Vikander, Christoph Waltz, Dane DeHaan, Judi Dench
Regie: Justin Chadwick
Dauer: 105 Minuten
FSK: freigegeben ab 6 Jahren
Website:www.tulpenfieber-derfilm.de
Facebook: facebook.com/Prokino


Der englische Regisseur Justin Chadwick beweist mal wieder seine Vorliebe für historische Themen und katapultiert uns nach “Die Schwester der Königin” (2008) und “Mandela: Der lange Weg zur Freiheit” (2013) nun mit seinem neuen Film “Tulpenfieber” ins Amsterdam des Goldenen Zeitalters im 17. Jahrhundert. Basierend auf Deborah Moggachs literarischem Bestseller hat Tom Stoppard (“Shakespeare in Love”) hierfür ein dankbares Drehbuch erarbeitet, welches sich bestens umsetzen ließ – produziert von Hollywood-Urgestein Harvey Weinstein.

Der Film bietet nicht uninteressante Liebesgeschichten, die eingebettet sind in das, was damals tatsächlich in Bezug auf den Tulpenhandel passierte. Während man heute Tulpen mit den Niederlanden unweigerlich verbindet und überall für oftmals kleines Geld kaufen kann, war die Pflanze damals ein kostbarer Import und entwickelte sich zum Spekulationsobjekt mit teilweise wahnwitzigem Wert. So wurde der Handel mit besonderen Tulpenzwiebeln oder Optionsscheinen auf einen bestimmten Anbau an der Tulpenbörse zu einem wahren Event, die Autionen fanden regen Zuspruch – bis der Markt irgendwann einbrechen sollte, was viele in den Ruin brachte und heute noch als Ende der ersten gut dokumentierten Spekulationsblase der Wirtschaftsgeschichte gilt.

Während der Hochzeit des Tulpenhandels lernen wir die hübsche Sophia (Alicia Vikander) kennen. Als ihr wohlhabender, weit älterer Mann Cornelis Sandvoort (Christoph Waltz) für die heimische Wand ein Portrait der Beiden beim aufstrebenden Maler Jan van Loos (Dane DeHaan) in Auftrag gibt, ahnt er nicht, dass er hiermit eine Romanze zwischen Sophia und Jan herauf beschwören würde. Erschrocken von der eigenen Courage, sich darauf einzulassen, ist nur Sophias Magd Maria (Holliday Grainger) eingeweiht, die selbst im siebten Himmel schwebt dank ihrer Liebelei mit dem Fischverkäufer. Doch wie soll Sophia sich vom dominanten Cornelis lossagen, um eine Zukunft mit Jan zu beginnen?

“Tulpenfieber” weiß zu gefallen, in mehrfacher Hinsicht. Die Liebesgeschichten von Sophia wie auch Maria bieten neben Romantik einiges an Spannung und passen bestens in die historischen Geschehnisse des Tulpenwahns. Über diesen lernt man etwas, was man vorher vermutlich nicht wusste – in puncto Allgemeinswissen schadet der Streifen also auch nicht. Das damalige Amsterdam mit seinen Grachten und Giebelhäusern wurde liebevoll in Szene gesetzt – da spielt es keine Rolle, dass dies in England geschah. Und schauspielerisch wird auch Überzeugendes geboten. Alicia Vikander (“Jason Bourne”, “The Danish Girl”) sieht nicht nur zauberhaft aus, sie spielt auch sehr gut. Dane DeHaan (“Life”, “Valerian”) untersteicht einmal mehr seine Position als aufstrebender Jungdarsteller. Dass die Oscar®-Preisträger Judi Dench (“Philomena”, “James Bond”) und Christoph Waltz (“Django Unchained”, “Der Gott des Gemetzels”) spielen können, überrascht nicht, dazu trifft man mit Zach Galifianakis (“Hangover”, “Birdman”) sowie Model und inzwischen auch nicht mehr nur Hobby-Schauspielerin Cara Delevingne (“Margos Spuren”, “Valerian”) auf weitere bekannte Gesichter.

Bewertung: 8 von 10 Punkten

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