Creed III – Rocky’s Legacy
Darsteller: Michael B. Jordan, Tessa Thompson, Jonathan Majors, Wood Harris
Regie: Michael B. Jordan
Dauer: 117 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.warnerbros.de/de-de/filme/creed-iii-rockys-legacy
Facebook: facebook.com/WarnerBrosDE
2015 kam “Creed” als Spin-Off der “Rocky”-Boxfilm-Reihe in die Kinos, lief erfolgreich und brachte Sylvester Stallone als Restaurantbesitzer, der sich zum Trainieren von Adonis “Donnie” Johnson als unehelichem Sohn des verstorbenen einstigen Gegners und Ex-Schwergewichts-Champions, dann guten Freunds Apollo Creed überreden ließ, einen Golden Globe sowie eine Oscar®-Nominierung als Bester Nebendarsteller ein. 2018 folgte die Fortsetzung “Creed II” und spielte ihr Budget ebenfalls mehr als vierfach wieder ein, so dass es nicht verwunderlich ist, dass wir nun “Creed III” erleben. Dieser ist wie die beiden Streifen zuvor mit einem “Rocky’s Legacy”-Untertitel versehen, damit auch niemand übersieht, woran das Ganze angelehnt ist, auch wenn Stallone als Rocky Balboa nun erstmals nicht mehr als Akteur mit von der Partie und nur noch in der Liste der Produzenten zu finden ist. Hauptdarsteller Michael B. Jordan hingegen, dessen Adonis Johnson sich im ersten Teil entschied, als Boxer mit dem Nachnamen seines Vaters und seiner Adoptivmutter als Adonis Creed aktiv zu sein, feiert mit dem dritten Streifen sein Regiedebüt.
Nach erfolgreicher Verteidigung seines Weltmeistertitels hat sich Adonis Creed als Aktiver zu Ruhe gesetzt, seinen Boxstall übernommen, lässt es sich mit seiner Familie gut gehen und genießt als angesehener, von allen gemochter Mensch ein glückliches Leben mit Frau Bianca (Tessa Thompson) und Tochter Amara (Mila Davis-Kent), was im Reichtum auch schick und einfacher machbar ist. Unruhe kommt dann allerdings auf, als der nach längerer Haft aus dem Knast entlassene Jugendfreund Damian (Jonathan Majors), der einst als Box-Wunderkind galt, ihn besucht und bittet, seine Beziehungen spielen zu lassen, um ihm einen WM-Kampf zu organisieren. Zwar kann Creed das Team in seinem Gym überzeugen, “Dame” mit in die Trainings und das Sparring einzubinden, dieser präsentiert sich allerdings respektlos und raubeinig.
Normalerweise wäre Damian sicher eher ein Kandidat, fallen gelassen zu werden, durch einen noch in Jugendjahren geschehenen Vorfall, der Damien erst zum Kriminellen machte und bei dem Adonis nicht schuldlos war, fühlt sich Letzterer jedoch innerlich verpflichtet, zu helfen. Als Damien dann tatsächlich die Chance bekommt, für einen verletzten Boxer bei einem WM-Kampf einzuspringen, sorgt das danach nicht für Dankbarkeit, sondern für komplette Konfrontation, und er fordert Creed zum Kampf.
“Creed III – Rocky’s Legacy” weiß als Fortsetzung der Reihe zu gefallen. Basierend auf einer Geschichte von Ryan Coogler (Regisseur “Creed” und “Black Panther”), seinem Bruder Keenan Coogler und Zach Baylin und nach einem Drehbuch der letzteren beiden legt Michael B. Jordan ein ansprechendes Debüt als Regisseur vor. Dieses präsentiert uns erst einmal mehr vom Menschen hinter dem Boxer, dem liebenden Ehemann und hingebungsvoll mit seiner tauben Tochter interagierenden Vater.
In gut gemachten Rückblicken erfahren wir etwas von der einst tiefen Freundschaft zu Damien, von geheimen nächtlichen Ausflügen zu anscheinend eher verbotenen Boxkämpfen, bei denen “Dame” sein Talent beweisen konnte, und von einem Vorfall, der die beiden trennen sollte und der erst später im Film richtig aufgeklärt wird. Es steht also etwas zwischen ihnen, was dafür sorgt, dass Adonis jetzt viele Jahre später helfen möchte, während Damien mehr als nur Unterstützung sucht.
Auch wenn Stallone als Rocky nicht mehr selbst zu sehen ist, knüpft der Streifen mit der Person des Boxers Creed natürlich noch etwas an “Rocky” an und auch damit, dass der aus Creeds Boxstall kommende Champion Felix Chavez (Jose Benavidez) eigentlich als nächstes gegen Viktor Drago (Florian Munteanu) kämpfen soll, bekannt aus “Creed II” als Sohn des einstigen Balboa-Gegners Ivan Drago. Ansonsten aber kapselt sich der dritte Streifen nun auch ab, was absolut sinnvoll ist und ihm keinen Schaden zufügt.
Michael B. Jordan spielt wieder stark, und auch Jonathan Majors überzeugt als Bösewicht, und so sehen wir ihn ja anscheinend noch öfters, wurde er doch in “Ant-Man and the Wasp: Quantumania” (lies unsere Filmkritik hier) gerade erst als Kang der Eroberer vorstellig, dessen weiteres Auftreten im MCU bereits vorgesehen ist.
“Creed III – Rocky’s Legacy” gefällt mit einer guten Story, ebensolcher Besetzung und sehr ordentlicher Umsetzung, bei der Kameramann Kramer Morgenthau für starke, in den Kampfmomenten auch spektakuläre Bilder sorgt. Für Freunde von Box-Filmen sicher ein passender Streifen.
Trailer:
Bewertung: 7 von 10 Punkten