Guardians Of The Galaxy: Volume 3
Darsteller: Chris Pratt, Zoe Saldana, Dave Bautista, Karen Gillan
Regie: James Gunn
Dauer: 147 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.disney.de/filme/guardians-of-the-galaxy-volume-3
Facebook: facebook.com/MarvelDeutschland
Nachdem die Guardians Of The Galaxy 2014 das ja sowieso schon bunte und actionreiche Marvel Cinematic Universe mächtig aufmischten und 2017 in einem zweiten Film sogar noch begeisternder zu unterhalten wussten, mussten die zahlreichen weltweiten Fans der ebenso inhomogenen und chaotischen wie sympathischen Außenseiter-Truppe etwas länger warten, bis nun mit “Guardians Of The Galaxy: Volume 3” ein dritter Streifen vorliegt.
Auch diesen kann man wieder als Baby von James Gunn bezeichnen, der schließlich doch erneut Regie führen und auch das Drehbuch verfassen konnte, nachdem es ja einigen Wirbel um alte, aufgetauchte Tweets gab und Disney ihn zwischenzeitlich deswegen 2018 vor die Tür gesetzt hatte. Nachdem Gunn glaubhaft verargumentieren konnte, die einstigen Provokationen bewusst gesetzt zu haben, um bestimmte Reaktionen zu erzeugen, und sich auch der Cast der Guardians-Filme für ihn einsetzte, durfte er die geplante Trilogie nun also finalisieren, bevor er zum Konkurrenten DC Studios wechselt, um gemeinsam mit Peter Safran das dortige Superhelden-Universum weiterzuentwickeln.
In ihrem errichteten Hauptquartier auf Knowhere sind die Guardians in einen ziemlichen Alltags-Trott verfallen, anstatt die Galaxien aktiv zu beschützen, denn Anführer Peter Quill (Chris Pratt) ist weit entfernt von einstigem heldenhaftem Auftreten als Star-Lord und ertränkt den unüberwundenen Kummer über den Verlust seiner geliebten Gamora (Zoe Saldana) in Alkohol, wobei er ein jämmerliches Bild abgibt. Der vermeintliche Frieden wird dann jäh gestört, als der kräftige Adam Warlock (Will Poulter) als Rache-Abgesandter der einst gelinkten Sovereign-Hohepriesterin Ayesha (Elizabeth Debicki) wie ein Komet in Knowhere einschlägt und dieses aufmischt, nur mit viel Energie und Schaden gebändigt werden kann.
Hierbei wird Rocket (im Original wieder gesprochen von Bradley Cooper, in deutscher Synchronisation von Fahri Yardim) so stark verletzt, dass Quill zumindest mal aus seiner Tristesse erwacht, den MP3-Player energetische Musik spielen lässt und die Guardians wieder als Einheit um sich versammelt, mit der Mission, den Waschbären zu retten. Der Schlüssel hierfür liegt dort, wo Rocket einst unter der Leitung des irgendwo zwischen Wahnsinn und Genie wandelnden High Evolutionary (Chukwudi Iwuji) vom Tierbaby zur Kampfmaschine umgerüstet wurde.
Während der ambitionierte, aber noch etwas ungeschickte Kraglin (Sean Gunn) die Belange auf Knowhere beaufsichtigen soll, macht sich Quill mit dem etwas klobigen Kraftprotz Drax (Dave Bautista), der gewitzten Nebula (Karen Gillan), dem nach wie vor alles in “Ich bin Groot”-Sätzen ausdrückenden Baumwesen (im Englischen erneut gesprochen von Vin Diesel) und der skeptischen Mantis (Pom Klementieff) im Raumschiff auf den Weg durch die Galaxien.
(© Marvel)
Mit “Guardians Of The Galaxy: Volume 3” beschert James Gunn auch diesmal wieder beste Unterhaltung und einen absolut würdigen Abschluss seiner Trilogie, hinterlässt somit riesige Fußabdrücke im Marvel-Universum vor seinem Absprung zu DC. Die gewohnte Mischung aus starker Action, witzigem Humor und toller Musik bietet wieder das Grundgerüst, wobei in puncto der Songs wieder ein schmissiger Soundtrack zum Tragen kommt, der viele Klassiker von Alice Cooper, Bruce Springsteen, Rainbow , The The, Redbone, Faith No More, Heart oder den Beastie Boys aufbietet und mit Florence + The Machine , The Flaming Lips, The Mowgli’s oder EHAMIC bis in die 2000er reicht.
Die Story des Films ist gut erdacht und weiß einen zwischendurch mehr zu berühren als vielleicht jeder andere Marvel-Streifen zuvor, denn wenn der anfangs noch etwas nachdenklich zur Akustikversion von Radioheads “Creep” mitsingende Rocket nicht nur schwer verletzt wird, sondern wir in verstreuten Rückblicken vieles über seine traumatische Vergangenheit lernen, dann geht dies schwer ans Herz, auch auf Grund hervorragender Animation seiner selbst und befreundeter Tiere, mit denen er in Gefangenschaft lebte und doch so herzlich viel Spaß hatte.
Das natürlich mal wieder von Kevin Feige produzierte Guardians-Trilogie-Finale ist in jeder Hinsicht fulminant, und wie der Trailer schon verriet gibt es für unseren wiedererwachten Star-Lord auch ein ungeahntes Wiedersehen mit Gamora, die sich allerdings nicht an eine Liebschaft mit ihm erinnern kann und diese auch im Weiteren ausschließt, was ihm nach erster Hoffnung schwer zu schaffen macht. Ansonsten aber ist die Truppe wieder gut drauf und sorgt für ein schwungvolles Finale, wobei gleich diverse Highlight-Momente geboten werden, zum Beispiel eine großartig durchchoreographierte, wie eine One-Shot-Aufnahme mit Zeitlupen anmutende Kampfszene in einem Gang.
Eine organisch aufgebaute Einrichtung, die in unsere Guardians operationsartig eindringen müssen, der nach einem bösen Spruch äußerst gekränkte Hund Kraglins und die Interpretationsschwierigkeiten von Drax, wann er denn nun genau böse wirken soll, sind nur wenige von vielen guten Einfällen, mit denen der Film zu glänzen weiß, in dem es diesmal zwar viel um Rocket geht, jeder unserer sympathischen Außenseiter hat aber wunderbare Szenen. Auch der Bösewicht High Evolutionary weiß zu gefallen, die Figur des Adam Warlock hingegen bleibt eher blass. Aber keine Frage, “Guardians Of The Galaxy: Volume 3” ist hervorragendes, äußerst unterhaltsames Popcorn-Blockbuster-Kino, das auch losgelöst vom Rest des sonst gerne verflochtenen MCU bestens funktioniert.
Trailer:
Bewertung: 9 von 10 Punkten
