Home MusikCD-Rezensionen Als Outlanders bieten Tarja Turunen und Torsten Stenzel mit namhaften GitarristInnen entspannte, schöne Tracks

Als Outlanders bieten Tarja Turunen und Torsten Stenzel mit namhaften GitarristInnen entspannte, schöne Tracks

Autor: Tobi

Outlanders "Outlanders"

Outlanders

“Outlanders”

(CD, earMUSIC, 2023)

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Die finnische Sopranistin und Songwriterin Tarja Turunen kannte man bislang man vor allem als stimmgewaltige Frontfrau von Nightwish, die sie 2005 verließ, und seit 16 Jahren auch als Solo-Künstlerin Tarja – nicht umsonst erschien Ende 2022 im nach fünf Rock-Alben und drei Longplayern, auf denen sie größtenteils zu klassischer Musik sang und Gitarrenriffs rar waren, mit “Best Of – Living The Dream” bereits eine Songkollektion – hier unsere Rezension.

Mit Outlanders widmet sie sich schon seit geraumer Zeit einem weiterem Projekt, bei dem sie zusammen mit dem deutschen Musikproduzenten und Komponisten Torsten Stenzel Songs erschafft, mit dem sie bereits fünf Titel für ihr Solo-Debüt “My Winter Storm” erarbeitet hatte. Den Kontakt zu Stenzel, der sich vor allem in der Chillout- und EDM-Szene einen Namen machte, hielt sie auch, als er 2008 von Ibiza auf die westindische Insel Antigua übersiedelte. Als Stenzel 2013 in Zusammenarbeit mit Mike Oldfield das Remixalbum “Tubular Beats” veröffentlichte, sang Tarja beim Titel “Never Too Far”, und dies bedeutete den Startschuss für das gemeinsame Projekt.

Outlanders - Torsten Stenzel und Tarja Turunen (© earMUSIC)

Torsten Stenzel und Tarja Turunen (© earMUSIC)

Wenn nun das Album “Outlanders” mit zwölf Tracks auf 86 Minuten als CD im Digipak, als “blue curacao” 2-Vinyl Limited Edition und digital erscheint, dann ist dies eine Sammlung dessen, was die beiden zusammen mit einigen der einflussreichsten GitarristInnen unserer Zeit über die Jahre erschaffen haben – und so wundert es nicht, dass auch besagtes “Never Too Far” mit dem großen Mike Oldfield enthalten ist.

Sphärische, entspannte Klänge werden geboten, chillige Beats, dazu sehr schöne Gitarrenlinien, und natürlich Tarjas Sopranstimme, die sich hier bestens einpasst anstatt zu dominieren. Diese Mischung ist sehr reizvoll, was bereits die nicht weniger als acht bereits veröffentlichten Singles belegten.

Als Opener fungiert der Titeltrack “Outlanders” mit dem argentinischen Gitarristen Walter Giardino, auch aus der Rockband Rata Blanca bekannt. Mit ihm entstanden zudem die Tracks “1971” und das abschließende “A Peaceful Place (Return To The Oasis)”. Bekannter noch sind einige weitere Gäste, wie erwähnter Mike Oldfield, aber auch der US-Amerikaner Joe Satriani, mit dem “The Sleeping Indian” erarbeitet wurde.

Auch der mit italienischen Wurzeln aufwartende US-Jazz-Gitarrist Al Di Meola ist mit von der Partie und verleiht dem getragen ruhigen “The Cruellest Goodbye” mit akustischer Gitarre eine tolle Würze. Mit Marty Friedman, der als Lead-Gitarrist der Thrash-Metal-Band Megadeth für harte Töne sorgte, wurde das ebenfalls sehr feine “Land Of Sea And Sun” eingespielt, das durchaus rockig daher kommt, ohne die sich durchziehende, entspannte Grundstimmung der Scheibe zu verletzen. Antigua wird von seinen Einwohnern liebevoll “The Land Of The Sea And Sun” genannt, und Tarja erklärt: “Mit dem Titel und all den Bildern, Klängen und Gerüchen Antiguas im Kopf bin ich diesmal anders an das Songwriting herangegangen: In einer seltsamen Wendung wurde ich selbst zur Insel Antigua, um die Geschichte des Songs zu erzählen.”

Weitere Gast-GitarristInnen sind der Südafrikaner Trevor Rabin bei “Closer To The Sky”, der von Living Colour bestens bekannte Vernon Reid bei der Depeche Mode Coverversion “World In My Eyes”, Marillions Steve Rothery bei “Mystique Voyage”, der schon bei Guns N’ Roses aktive Ron “Bumblefoot” Thal bei “We Own This Sky” und die einst schon für Michael Jackson oder Jeff Beck Gitarre zelebrierende, aber auch solo sehr erfolgreiche Jennifer Batten.

Das mit ihr erschaffene “Echoes” wurde inspiriert von der Liebe zu Afrika und seinen Menschen, ist eine Hommage an diesen wunderschönen und doch oft gebeutelten Kontinent. Der emotionale Text sendet dann auch eine klare Botschaft über den endlosen Missbrauch dieses Kontinents über die Jahre hinweg. Insgesamt ein sehr schönes Projekt-Album, das sich bestens durchhören lässt.

www.tarja-outlanders.com
facebook.com/tarjaoutlanders

Bewertung: 8 von 10 Punkten

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