Home Film “Kandahar” – eine fesselnde Mischung aus Actionfilm, Agenten-Thriller und Road Movie

“Kandahar” – eine fesselnde Mischung aus Actionfilm, Agenten-Thriller und Road Movie

Autor: Tobi


"Kandahar" Filmplakat (© LEONINE)

Kandahar

Darsteller: Gerard Butler, Navid Negahban, Ali Fazal, Bahador Foladi
Regie: Ric Roman Waugh
Dauer: 119 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.leoninedistribution.com/filme/166462/kandahar.html
Facebook: facebook.com/LEONINEStudios


Nicht lange ist es her, dass Gerard Butler erst in “Chase” (lies unsere Filmkritik hier) als einsamer Kämpfer unter amerikanischen Kleinstadtgangstern aufräumte und dann im überzeugenden, stimmigen Actionthriller “Plane” (lies unsere Filmkritik hier) auf einer Pazifikinsel notgelandet gegen eine brutale Rebellengruppe antrat. Dass er sich anscheinend erst einmal auf das für ihn ja auch vorher bereits mehrfach belegte Actionfach festgelegt hat, untermauert er nun in “Kandahar” von Regisseur Ric Roman Waugh, der mit Streifen wie “Angel Has Fallen” auch bereits seine Spuren im Genre hinterlassen hat.

Butler spielt den CIA-Spezialagenten Tom Harris. Seine zusammen mit dem Kollegen Oliver gerade unternommene Undercover-Mission im Iran zur Zerstörung eines unterirdisch versteckten Atomreaktors verläuft erfolgreich, und so macht er sich auf nach Dubai, um von dort nach London zu fliegen. Als sein Flug sich verspätet, passiert das nicht zufällig, wird er doch vom CIA-Kontakt Roman Chalmers (Travis Fimmel) direkt für eine nächste Mission im afghanischen Herat angeworben – und das lukrativ angebotene Geld kann Tom gut für das Medizin-Studium seiner Tochter gebrauchen.

Kaum in Herat angekommen überschlagen sich die Ereignisse. Nachdem die entführte Investigativjournalistin Luna Cujai (Nina Toussaint-White) dem Iran ihre Identitäten verraten hat, wird Oliver eliminiert und Toms Gesicht landet in den dortigen Nachrichten, was ihn schlagartig vom geheimen Akteur zum allseits bekannten, gesuchten Ziel macht. Harris muss also schnell zurück in die westliche Welt, und die auch per Satellitenüberwachung immer bestens informierte Einsatzleitung präsentiert ihm hierfür genau eine Alternative: Er soll vom US-Militärflughafen in Kandahar ausgeflogen werden, und um dorthin zu gelangen hat er exakt 30 Stunden Zeit, um die mehr als 400 Meilen zurück zu legen.

"Kandahar" Szenenbild (© LEONINE)

Gerard Butler als Tom Harris in Ric Roman Waughs “Kandahar”(© LEONINE)

Um den schwierigen Weg zu meistern und in Wüsten wie Orten bei Kontakt mit Einheimischen nicht hilflos zu sein, wird ihm der afghanische Übersetzer Mo (Navid Negahban) an die Seite gestellt. Da dessen Sohn von den Taliban getötet wurde, will er mit Blutvergießen eigentlich nichts zu tun haben und sieht die Schuld, dass dieses im Land noch nicht geendet hat, bei den Warlords genauso wie den westlichen Streitkräften. Zusammen mit Tom macht er sich auf den langen Weg, der erwartungsgemäß mit Gefahren gepflastert ist, denn bald ist ihnen nicht nur die iranische Revolutionsgarde um den ambitionierten Asadi (Bahador Foladi) auf ihren Fersen, sondern auch der pakistanische Geheimdienst in Person des mittels Aussicht auf einen Job in Europa für die Mission geköderten Agenten Kahil Nasir (Ali Fazal) – und der IS, die Taliban und diverse Warlords sind ebenso mit im Spiel.

Für Regisseur Ric Roman Waugh ist “Kandahar” nach besagtem “Angel Has Fallen” (2019) als drittem Teil der “Has Fallen”-Action-Reihe um den Secret-Service-Agenten Mike Banning und dem Katastrophenfilm “Greenland” (2020) bereits die dritte Zusammenarbeit mit Gerard Butler. Hier setzen sie ein Drehbuch um, dessen Story einen durchaus zu fesseln weiß und welches von Mitchell LaFortune stammt, der selbst an mehreren Einsätzen des Nachrichtendienstes DIA in Afghanistan beteiligt war.

Dies mag auch ein Grund dafür sein, dass es dem Film ausgesprochen gut gelingt, die nicht unkomplexen Interessen der verschiedenen Parteien zu verdeutlichen, die nun alle hinter Tom Harris her sind. Auch die Figur von Mo, seinem so wichtigen Begleiter auf dem gefährlichen Weg durch Afghanistans Weiten, wurde gut ausgemalt, so dass man dessen manchmal zögerliche Handlungsweise bestens nachvollziehen kann – vor allem als sie auf den Warlord treffen, den er für den Tod seines Sohnes verantwortlich erachtet. “Kandahar” lässt sich bestens anschauen als gute Mischung aus Actionfilm, Agenten-Thriller und Road Movie, gut gestrickt und gut gespielt.

Trailer:

Bewertung: 8 von 10 Punkten

 

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