Ghostbusters: Frozen Empire
Darsteller: Paul Rudd, Carrie Coon, Finn Wolfhard, Mckenna Grace
Regie: Gil Kenan
Dauer: 114 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.Ghostbusters-Film.de
Facebook: facebook.com/GhostbustersDE
Kinostart: 21. März 2024
Nachdem “Ghostbusters: Legacy” 2021 als nostalgisches Familien-Abenteuer und rasante Geisterjagd-Komödie das mit dem tollen Klassiker “Ghostbusters – Die Geisterjäger” 1984 einst furios begonnene und nach dem als Flop geltenden “Ghostbusters” 2016 bereits totgeglaubte Franchise wieder aufleben ließ und vor allem mit mehr als 200 Millionen US-Dollar Einspielergebnis bei etwa 75 Millionen Budget auch wieder erfolgreich war, geht die neue Generation der Geisterjäger nun mit “Ghostbusters: Frozen Empire” in ihr zweites Abenteuer.
Blicken wir kurz zurück. “Ghostbusters: Legacy” (lies unsere Filmkritik hier) kam mit neuer Ausrichtung daher und ließ eine Riege von Teenagern Geister jagen. Anknüpfend an die ersten beiden Filme entdeckten der 15-jährige Trevor Spengler und seine 12-jährige Schwester Phoebe nach geldmangelbedingter Aufgabe ihrer Wohnung in Chicago im leerstehenden Farm-Haus ihres verstorbenen Opas in Oklahoma nicht nur ein altes Auto mit Geisterjäger-Logo, sondern auch merkwürdige Waffen und andere technische Gerätschaften. Zusammen mit ihren neuen Freunden Podcast und Lucky sowie dem netten, witzigen und rasch in Frau Mama verschossenen Lehrer Mr. Grooberson fanden sie heraus, dass der Großvater kein Geringerer war als Egon Spengler, einer der einst für ihre Arbeit in New York berühmten Ghostbusters. Bald schon wurde klar, dass es nicht nur damals in Manhattan Geister gab, und so wurden die Waffen wieder aktiviert.
Im Regiestuhl des bestens unterhaltenden Familien-Abenteuers saß mit Jason Reitman der Sohn von Ivan Reitman, dem Regisseur und Produzenten der ersten beiden “Ghostbusters”-Filme, der nun als Produzent auch wieder beteiligt war. Das Ganze war also nicht nur ein Familienfilm, sondern auch ein Familienprojekt, und dieses griff die Historie dann auch geschickt auf und ließ am Ende mit Bill Murray, Dan Aykroyd und Sigourney Weaver auch Stars der ersten beiden Franchise-Filme wieder in ihre Rollen zurück kehren, zur Begeisterung der alten Fans.
In “Ghostbusters: Frozen Empire” nun erleben wir, wie der inzwischen 18-jährige Trevor (Finn Wolfhard) mit Schwester Phoebe (Mckenna Grace), Mutter Callie (Carrie Coon) und dem zu ihrem festen Partner gewordenen Gary Grooberson (Paul Rudd) in New York als “Ghostbusters” aktiv sind – mit dem altbekannten Auto, residierend in der guten alten Feuerwache, aus der schon die Ur-Ghostbusters ihrem Job nachgingen und in deren Keller die gefangenen Geister weiter weggeschlossen werden. So machen sie es auch mit dem neuesten Fang, werden allerdings von Walter Peck (William Atherton), der inzwischen vom einstigen unsympathischen Anwalt der Environmental Protection Agency zum Bürgermeister des Big Apple aufgestiegen ist, schwer ermahnt, gab es doch auf der actionreichen Geisterjagd durch die Straßen Manhattans nicht wenig Schaden. Zudem noch verbietet er Phoebe die Teilnahme an weiteren Einsätzen, da sie noch nicht erwachsen sei – auch wenn sie mit ihrem technischen Verständnis und Mut stets geholfen hatte.
Was für ein Frust! Während die anderen auf neue Kundschaft warten, schlendert Phoebe traurig durch den Central Park – und trifft beim Schachspiel unerwartet auf einen Geist in Form der friedlichen, melancholischen Melody (Emily Alyn Lind). Die beiden freunden sich an – allerdings führt Melody etwas im Schilde. Mit scheinbar massiverer Gefahr beschäftigen sich unterdessen die anderen. Nach dem Auftauchen eines vorher verschollenen, antiken Artefakts wird eine böse, in ihm gefangen gehaltene Gottheit freigesetzt, die nun daran arbeitet, eine ganze Armee an paranormalen Plagegeistern aus der Gefangenschaft zu befreien und die Welt zu beherrschen, wenn nicht sogar komplett einzufrieren. Um hiergegen anzukämpfen, kommen auch die verbliebenen Mitglieder der einstigen Kult-Geisterjäger wieder ins Spiel, die sich an anderer Stelle der Stadt ein strengstens geheim gehaltenes Labor eingerichtet haben, in dem auf modernste Art und Weise am Umgang mit Geistern geforscht wird.
Ivan Reitman ist 2022 leider verstorben, das Familienprojekt ist aber hiermit nicht abgeschlossen worden. Sein Sohn Jason Reitman hat den Regiestuhl von “Ghostbusters: Frozen Empire” zwar Gil Kenan überlassen, er schrieb mit diesem zusammen aber wie schon beim Vorgänger das Drehbuch und produzierte den neuen Streifen auch zusammen mit Jason Blumenfeld – und auch Ivan Reitman war vor seinem Ableben noch an der Produktion beteiligt.
Heraus gekommen ist ein weiterer gut unterhaltender Streifen, der mit sehr ordentlichen Effekten gestaltete Geisterjagd-Action ebenso bietet wie diverse witzige Momente. Auf diese zahlt auch das Mitspielen von Kumail Nanjiani als Nadeem Razmaadi ein, der das von seiner Oma geerbte Artefakt als Verkäufer ins Spiel bringt und dann auch noch mit ins Geschehen eingreift, hierbei für einige gute Lacher sorgt, was aber auch Paul Rudd und den anderen gelingt.
Die neue Generation der Ghostbusters steht schon klar im Mittelpunkt einer insgesamt guten Handlung, die nur wenige Längen zulässt, es ist aber schön, dass die Originale mit eingebunden sind, denn Langzeit-Fans des Franchises freuen sich natürlich über Dan Aykroyd als Raymond “Ray” Stantz, Ernie Hudson als Winston Zeddemore, Bill Murray als Peter Venkman und Annie Potts als Janine Melnitz, sowie über William Atherton als Walter Peck – wobei Bill Murrays Figur diesmal doch recht wenig beizutragen weiß, was am einfallslosesten in dieser Fortsetzung wirkt. Die Urgesteine sind aber also wieder dabei, ebenso wie die im Vorgänger in Oklahoma als Freunde der Spengler-Kids kennengelernten Logan Kim und Celeste O’Connor als Podcast und Lucky.
Nachdem “Ghostbusters: Legacy” als rasantes Wiederaufleben des Franchises für die ganze Familie überzeugte, war man vielleicht etwas skeptisch, ob ein Nachfolger den sehr positiven Eindruck auch würde bestätigen können – aber “Ghostbusters: Frozen Empire” ist keine Enttäuschung sondern macht seine Sache schon wirklich gut und bietet als Popcorn-Kino leicht konsumierbare, humorvolle wie actionreiche Unterhaltung – und auch die niedlichen Mini-Marshmallow-Männer fehlen nicht.