Disney on Ice: “Die Schöne und das Biest” (2003)
Als bekannte Eiskunstlaufshow kennt man hierzulande in erster Linie “Holiday on Ice”, das seit mehr als einem halben Jahrhundert die Welt erobert – momentan mit den Shows “Hollywood” und “Celebration”. Für junge Zuschauer und alle Disney-Fans rund um den Globus gibt es aber auch eine Show, die Eiskunstlauf mit jeweils einem bekannten Disney-Film verbindet und dessen Story auf den gefrorenen Untergrund zaubert – “Disney on Ice”.
Zurück geht alles auf eine Idee von Kenneth Feld, der auf zahlreiche Sensationen im Show Business zurückblicken kann. Als Vorsitzender und Geschäftsführer der Feld Entertainment, Inc., leitet er das größte Live-Entertainment-Unternehmen der Welt von dessen Hauptsitz im Norden Virginias aus. Feld Entertainment, Inc. ist der weltweit führende Produzent von Live-Entertainment und das Mutterunternehmen von “Disney On Ice”, “Ringling Bros. and Barnum & Bailey”, “Barnum’s Kaleidoscape” und auch “Siegfried & Roy” im Mirage in Las Vegas. Produktionen aus dem Hause Feld Entertainment sind in 45 Ländern auf allen Kontinenten auf Tournee und werden jährlich von 25 Millionen Menschen gesehen. Jede Kenneth-Feld-Produktion vermag es, die Phantasie des Publikums unabhängig von Alter oder Ansprüchen anzuregen. “Es gibt heutzutage nicht viel, was die ganze Familie gemeinsam genießen kann”, bemerkt er. “Unsere Shows sind für jedermann. Wir verstehen unsere Aufgabe darin, niveauvolle Unterhaltung zu schaffen, die für die ganze Familie geeignet ist.”
Der Produzent Kenneth Feld und “Disney On Ice” bringen nun “Die Schöne und das Biest” auf Eisflächen von Hamburg und Oberhausen, die Geschichte der schönen Belle und des zum Biest verzauberten Prinzen.
Kritik
Die Umsetzung des Filmstoffs auf die Eisfläche ist wunderbar gelungen. In der vollen Arena ist bereits beste Stimmung unter den Kindern, ihren Eltern aber auch erwachsenen Disneys-Freunden, bevor es los geht. Der Merchandising-Verkauf läuft anscheinend prima, die Kids laufen mit Leuchtschwertern, Disney-Popcorn oder entsprechendem Eis herum. Als die Show startet, ist die Eisfläche in farbenfrohes Licht getaucht. Micky und seine Freunde (Donald, Goofy, Chip & Chap, Dagobert, Minnie, Daisy, Balu) heizen die Stimmung an, lassen einige Kinder sogar mitwirken. Stimmen und Musik kommen hierbei, wie den ganzen Abend, vom Band, die Figuren spielen hierzu aber professionell und witzig ihre Rollen.
Nach dem orchestralen Vorspiel geht es mit “Die Schöne und das Biest” los. Die Inszenierung orientiert sich ganz nah am Disney-Film, von Handlung, Klängen und Ausstattung her. Am Ende der Eisfläche wird durch riesige Vorhänge und Utensilien jeweils der passende Rahmen für die Szenen geschaffen, ob sie nun im Dorf, im Wald oder im Schloss spielt. Das Bühnenbild ist sehr gut gemacht, farbenfroh und liebevoll, wird zudem noch durch einige Elemente an der Hallendecke bereichert – im Wald kommen zum Beispiel bedrohlich leuchtende Augen im Neonlicht herunter. Am anderen Ende der Eisfläche steht die langsam welker werdende Rose, die dem Biest die noch verleibende Zeit anzeigt. Die Handlung selbst wird natürlich auf dem Eis dargeboten, und dies in sehr lustiger, überzeugender Weise. Die Kostüme sind super, vor allem das Pferd sorgt mit seinen Wackelohren und seinem süßen Äußeren zu Beginn für Freude. Die Akteure spielen prima, und einige von ihnen sorgen auch für eisläuferische Höhepunkte, vor allem Jackie Soames und John Jenkins als Wölfe im Wald und George Galoustian als Gaston.
Ansonsten blitzt hier und dort sportliches Können auf, jedoch steht es hier nicht im Vordergrund, ist nicht so ausgeprägt wie bei “Holiday on Ice”. Vielmehr wird zur schönes Musik des Films und zu den passenden Dialogen die handlung vertanzt. Nicole Fron als Belle hat eine schöne Ausstrahlung, Dustin Rousseau ist im Biest-Kostüm ihr Gegenpart. Martin Scully sorgt als Gastons tollpatschiger Gehilfe LeFou für die meisten Lacher bei den Kindern, liegt er doch ständig auf dem Boden oder schliddert herum. Die verwunschenen Schlossdiener wie Lumiere, die Standuhr Herr von Unruh oder die Teekanne Madame Pottine mit ihrem kleinen Tassilo sehen genau aus wie im Film, laufen hierbei noch auf Schlittschuhen. Die beste Stimmung kommt zum Ende des ersten Akts beim Lied “Sei hier Gast” auf, das mit vielen Läufern als Besteck und tollen Effekten großartig arrangiert ist, und natürlich zum Schluss der Vorführung, als alle knapp 30 Akteure gemeinsam feiern.
Fazit: Feld Productions ist es toll gelungen, den Film auf’s Eis zu zaubern. Die Läufer und Darsteller sind klasse, Kulisse und Lichteffekte sind es, die typischen Comic-Klänge wurden prima integriert, die Musik ist wunderbar – und alle Zuschauer haben riesen Spaß an diesem Abend.