Am 17. Oktober 2024 hat capelight pictures das bewegende Drama “Dead Man Walking – Sein letzter Gang” mit einer überragenden, hierfür Oscar®-ausgezeichneten Susan Sarandon aus dem Jahr 1995 als 2-Disc Limited Collector’s Edition im Mediabook mit Blu-ray und DVD sowie auch neu als Einzel-DVD veröffentlicht.
Verleih: capelight pictures
Website: capelight.de/dead-man-walking-sein-letzter-gang
Facebook: facebook.com/capelightpictures
Filmlänge: 122 Minuten
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Zwölf Jahre bevor der bekannte Schauspieler Tim Robbins für seine Rolle in Clint Eastwoods Drama-Thriller “Mystic River” (2003) mit dem Oscar® als “Bester Nebendarsteller” ausgezeichnet wurde, setzte er sich erstmals auch in den Regiestuhl – was er bis heute insgesamt nur dreimal tun sollte – und inszenierte die hochgelobte, aber trotz doppelter Budgeteinspielung nicht auffallend erfolgreiche satirische Polit-Mockumentary “Bob Roberts”. Ganz anders war es dann mit dem 1995 in den Kinos gestarteten Drama “Dead Man Walking – Sein letzter Gang”, zu dem er auch das Drehbuch schrieb und das er mitproduzierte, basierend auf wahren Begebenheiten, die die Ordensschwester Helen Prejean in ihrem gleichnamigen Buch beschrieben hatte. Bei einem Budget von elf Millionen US-Dollar spielte der Film 83 Millionen ein, erhielt beste Kritiken und wurde vierfach Oscar®-nominiert. Robbins nahm die Auszeichnung für die beste Regie zwar nicht mit nach Hause, konnte aber trotzdem dann dort auf den Award schauen, wurde doch Susan Sarandon, mit der er von 1988 bis 2009 liiert war und zwei Söhne hat, für ihre schauspielerische Leistung als “Beste Hauptdarstellerin” geehrt.
Wir sehen sie als besagte Helen Prejean, die sich als Ordensschwester vor allem um sozial benachteiligte Kinder kümmert und bei diesen sehr beliebt ist. Als sie gebeten wird einem im Gefängnis auf seine Hinrichtung wartenden Häftling zu schreiben, der seelischen Beistand ersuchte, ist sie zunächst skeptisch, nimmt sich der Aufgabe als Gegnerin der Todesstrafe aber dann an, obwohl der Pfarrer im Louisiana State Penitentiary sie davor warnt. Von diesem erfährt sie auch, wofür Matthew Poncelet (Sean Penn) verurteilt wurde, und dies ist eine grausige Tat vor sechs Jahren an einem jungen Paar mit Vergewaltigung und anschließendem Mord durch Erschießen.
In den ersten Briefen und den dann folgenden Treffen kommt es so, wie der Pfarrer es vorhergesagt hatte, Poncelet bekundet seine Unschuld, dass er die Opfer nur festgehalten habe, aber sein Kumpel Carl habe geschossen. Hierbei zeigt er sich im Wechsel von einer sanften, oft aber auch ruppig unfreundlichen bis hin zu unverschämten Seite. In der Absicht, ihrem Auftrag nachzukommen, und im Glauben, dass Poncelet vielleicht wirklich in puncto der Ermordung unschuldig sein könnte, nimmt Helen Schriftstücke des Häftlings entgegen und kontaktiert den Anwalt Hilton Barber (Robert Prosky), um in Berufung zu gehen – wobei die Zeit bereits drängt, wird der Hinrichtungstermin doch festgesetzt und es bleiben nur elf Tage.
Immer wieder emotional hin und her gerissen, auch weil Poncelet sich mehrfach respektlos zeigt und sie sogar anflirtet, widmet sich die Ordensschwester der neuen Aufgabe, wobei die Auseinandersetzung mit den Familien der Opfer sich als besonders schwierig und emotional überfordernd erweist und Poncelet in einem Interview auch noch rassistische Äußerungen macht, die ihm wenig helfen und es umso schwerer verständlich machen, warum sich jemand noch für ihn einsetzen sollte.
“Dead Man Walking – Sein letzter Gang” hat auch fast 30 Jahre nach seinem Erscheinen nichts von seiner intensiven Wirkung verloren und bewegt einen immernoch zutiefst. “Dead Man Walking” – mit diesem Ausruf verdeutlichten US-amerikanische Gefängniswärter, dass ein zum Tode Verurteilter nun aus seiner Zelle zum Raum der Hinrichtung geleitet wird. Doch kommt es im Film zu dieser oder kann die Ordensschwester mit dem Anwalt eine Strafmilderung erwirken? Diese Frage erzeugt durchaus Spannung in einem ansonsten sehr ruhig erzählten Streifen, der keine Position für oder gegen die heftig umstrittene Todesstrafe bezieht – diese Auseinandersetzung wird dem Zuschauer überlassen.
Sean Penn – der übrigens für den oben genannten “Mystic River” auch mit dem Oscar® ausgezeichnet wurde, als “Bester Hauptdarsteller”, ebenso wie 2009 für “Milk” – spielt den zum Tode Verurteilten großartig, was ihm eine Oscar®-Nominierung einbrachte. Es ist schwer, Poncelet zu mögen, so arrogant, respektlos und undankbar er oft wirkt, aber er zeigt eben auch eine sanfte und durchaus seine Beteiligung an der Tat bereuende Seite zwischendurch, fordert sogar einen Lügendetektor-Test als Nachweis seiner Unschuld.
So bewegt er Helen Prejean als Frau Gottes und Gegnerin der Todesstrafe dazu, ihm in seinen vermutlich letzten Tagen beizustehen. Hierbei kommt sie in Gewissenskonflikte und die Zeit verlangt ihr alles ab, in der sie sogar ihre vorige Beliebtheit bei den armen Kindern aufs Spiel setzt, meiden sie vor allem schwarze Kinder doch plötzlich auf Grund der Nähe zum sich im Fernsehinterview rassistisch ekelhaft äußernden Häftling. Auch die Aufeinandertreffen mit den Familien der Opfer oder Poncelets Mutter Lucille (Roberta Maxwell) sind intensiv – im Gericht wie bei Besuchen zu Hause. Susan Sarandon spielt die Ordensschwester einfach nur brilliant und wurde völlig zu Recht hierfür mit dem Oscar® ausgezeichnet. Ein in die Tiefe gehender Film, der immer großartig bleiben wird.
Bonus-Material:
Als Extra findet man einen Audiokommentar von Regisseur Tim Robbins, den Originalkinotrailer und den deutschen Kinotrailer, dazu im Mediabook noch ein 24-seitiges Booklet.
Trailer (englisch, alt):
Bewertung: 10 von 10 Punkten
Weitere Spezifikationen:
Verkaufsstart: 17. Oktober 2024
Bildformat Blu-ray: 16:9 (1,85:1 – 1080p)
Bildformat DVD: 16:9 (1,85:1)
Ton Blu-ray: DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0
Ton DVD: Dolby Digital 5.1, Dolby Digital 2.0
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