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Albert Hammond beschert ein gemütliches Weihnachtsalbum mit Kinderchor

Autor: Tobi

Albert Hammond "Christmas"

Albert Hammond

“Christmas”

(CD, earMusic, 2024)

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Im Laufe seiner langen Karriere, die er einst 1960 auf Gibraltar in der Formation The Diamond Boys startete, dann in England bei der Band The Family Dogg fortsetzte und nach seinem Umzug in die USA solo anging, hat der 1944 in London geborene Musiker, Songwriter und Produzent Albert Hammond jede Menge eigene Alben und Singles veröffentlicht, wobei letztere selten wirkliche Hits waren, mal abgesehen vielleicht von den in vordere Chartregionen vorgestoßenen “It Never Rains In Southern California” (1972), “The Free Electric Band” und “The Peacemaker” (beide 1973) sowie “I’m A Train” (1974).

Weit imposanter ist die Liste von Hammonds Liedern, mit denen andere Künstler Erfolge feierten. Nachdem sein “The Air That I Breathe” 1974 in der Version der Hollies ebenso ein weltweiter Hit wurde wie sein “When I Need You” in der Adaption von Leo Sayer 1977, komponierte Hammond vermehrt nicht mehr nur für sich. Es folgten Chartstürmer wie das zusammen mit Diane Warren geschriebene “Nothing’s Gonna Stop Us Now” von Starship (1987) oder die mit John Bettis erarbeitete Ohrwurm-Olympia-Hymne “One Moment In Time” von Whitney Houston (1988) – um nur einige zu nennen, kamen doch – oft in Kollaborationen – etliche weitere für bekannte Namen wie Céline Dion, Tom Jones, Joe Cocker oder Chris de Burgh hinzu. Kein Wunder war es also, als Hammond 2008 in die Songwriters Hall of Fame aufgenommen wurde.

Albert Hammond (© Frankie Galaxy)

(© Frankie Galaxy)

Nachdem Albert Hammond im März 2024 kurz vor seinem 80. Geburtstag mit “Body Of Work” sein erstes Studioalbum mit neuen Songs seit fast 20 Jahren vorgelegt hatte, beschert er nun mit “Christmas” seine allererste Weihnachtsscheibe. Auf 46 Minuten bringt er 14 Tracks, die größtenteils Interpretationen allseits bekannter Weihnachtsklassiker sind, und dazu gibt es eine neue Version seines eigenen “Under The Christmas Tree”, das hier natürlich nicht fehlen sollte und im Midtempo als gemütliche Gitarrenpopnummer nett anzuhören ist – und die Botschaft “don’t forget the love under the Christmas tree” scheint heute aktueller denn je.

Nicht nur diesen Song hat er mit einem ergänzenden Kinderchor aufgenommen, dies wie auch die warm wohlige Gemütlichkeit zieht sich durch das ganze Album, welches fast immer stimmungsvoll und somit bestens passend zur Adventszeit und den Weihnachtstagen daher kommt. Hierbei geht es aber keineswegs eintönig zu.

Das eröffnende “Mary’s Boy Child” ist zwischen Pop und Rock angesiedelt, und die rockige Note wird beim folgenden “O Come, All Ye Faithful” noch deutlicher, während die sanfte, schöne Interpretation des Klassikers “Happy Christmas (War is Over)” von John Lennon und Yoko Ono mit Akustikgitarre, Streichern und besagtem Kinderchor mal wieder traurig macht, sind doch die Kriege in der Welt auch dieses Jahr nicht weniger geworden.

Ob man nun “Last Christmas” zwingend in einer neuen Version gebraucht hätte, darüber werden die Meinungen auseinander gehen, aber diese sanft groovende Gitarrenversion lässt sich mit den ergänzenden Kinderstimmen doch gut anhören und gefällt weit mehr als später “I Wish You A Merry Christmas” mit preiswerten Ragga-Anleihen, denn diese Sonnenurlaub-Weihnachts-Pop-Nummer fällt als einzige auf dieser Scheibe qualitativ deutlich ab.

Da erfreuen wir uns doch lieber an “Jingle Bells” im Südstaaten-Country-Gewand und “Santa Claus Is Comin’ To Town” als groovende Folk-Nummer mit feinem Gitarrensolo, an “Here Comes Santa Claus” oder Chris Reas schönem “Driving Home For Christmas” mit Streicher-Würze. Bei Kindern und Eltern kommt sicher besonders freudige Stimmung auf, wenn “Rudolph The Red-Nosed Reindeer” tanzbereit mit dem Kinderdisco-Klassiker “The Hokey Pokey” fusioniert wird, was eine witzige Idee ist, vor allem wenn die Kleinen auch noch im Chor mitsingen.

Weit besinnlicher geht es zu, wenn Hammond das schöne “God Rest Ye Merry, Gentlemen” adaptiert, wo der Chor auch noch einmal ganz besondere Wirkung erzielt, oder wenn er mit “Blue Christmas” eine leicht bluesige Rock-n-Roll-Ballade serviert. Am Ende wird es dann mit “White Christmas” in einer feinen, stimmungsvollen Midtempo-Gitarrenpop-Version noch einmal voller im Klang, bevor das gute alte “Silent Night” einen ruhigen, bedächtigen Abschluss bildet. Insgesamt beschert Albert Hammond sicher nichts Innovatives, aber ein durchaus gutes Weihnachtsalbum.

www.alberthammond.com
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Bewertung: 7 von 10 Punkten

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