Home Film “We Live in Time” – eine einfühlsame, stark gespielte Fusion aus Romanze und Drama

“We Live in Time” – eine einfühlsame, stark gespielte Fusion aus Romanze und Drama

Autor: Tobi

"We Live In Time" Filmplakat (© Studiocanal GmbH)

We Live in Time

Darsteller: Florence Pugh, Andrew Garfield, Grace Delaney, Lee Braithwaite
Regie: John Crowley
Dauer: 107 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.studiocanal.de/title/we-live-in-time-2024
Facebook: facebook.com/STUDIOCANAL.GERMANY
Facebook: instagram.com/studiocanal.de
Kinostart: 9. Januar 2025


Nachdem der irische Regisseur John Crowley zu Beginn seiner Karriere einige sehr ansprechende Filme wie die Komödie “Intermission” (2003) oder das Drama “Boy A” (2007) vorgelegt hatte, untermauerte er seine Inszenierungsfähigkeiten noch mit dem ebenfalls guten “Brooklyn – Eine Liebe zwischen zwei Welten” (2015). Mit “Der Distelfink” (2019), der negative Kritiken erhielt und floppte, musste er dann zwar einen kleinen Dämpfer wegstecken, nach einigen Arbeiten für Fernsehserien meldet er sich nun aber wieder hochqualitativ im Kino zurück mit “We Live in Time”, für den der britische Theater-Dramatiker und Drehbuchautor Nick Payne das Buch verfasste.

Als der bei einem Müsli-Hersteller arbeitende Tobias Durand (Andrew Garfield) gerade einen Stift kaufen will, um die von seiner Frau erhaltenen Scheidungspapiere zu unterschreiben, läuft er unaufmerksam auf eine Londoner Straße und wird dort von Almut Brühl (Florence Pugh) angefahren. Im Krankenhaus lernt er sie, die sich schuldig fühlend bei ihm verbleibt, dann etwas kennen und nimmt die Einladung an, als kleine Wiedergutmachung im angesagten Restaurant der hübschen Köchin zu speisen, die früher eine ambitionierte Eiskunstläuferin war. Hier erst offenbart er ihr seine inzwischen vollzogene Scheidung und landet hinterher nicht nur in der Wohnung der hübschen Blondine, sondern auch in ihrem Bett.

Bei weiteren Treffen lernen die beiden sich immer besser kennen und ziehen bald schon zusammen. Als Almut Tobias’ Liebesbekundung und Kinderwunsch dann harsch zurückweist, kommt es zwar zu Spannungen, er kann diese aber mit Charme, Hartnäckigkeit und Geduldsversprechen aus dem Weg räumen und beide bleiben ein Paar. Das Glück wird allerdings dann auf eine harte Probe gestellt, als Almut Eierstockkrebs im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird. Obwohl ihr Gynäkologe eine Hysterektomie empfiehlt und Tobias diese ein Kinderkriegen unmöglich machende Operation befürwortet, entscheidet sich die Erkrankte für alternative Methoden und die beiden versuchen nun doch, ein Kind zu bekommen. Dies misslingt zunächst, dann aber wird Almut schwanger und sie werden – auf etwas ungewöhnliche Art und Weise – überglücklich Eltern einer Tochter. Leider aber erweist sich das Glück als fragil…

"We Live In Time" Szenenbild (© Peter Mountain)

Tobias (Andrew Garfield) und Almut (Florence Pugh) genießen ihr Familienglück.
(© Peter Mountain)

Mit “We Live in Time” präsentiert John Crowley eine Fusion aus Romanze und Drama, die in ihren schönen Momenten viel Wärme und auch angenehmen Humor versprüht, und in ihren traurigen tief zu bewegen weiß – und das ohne jegliche Anflüge von Kitsch, die bei der gebotenen Story durchaus zu befürchten waren. Dies liegt zum einen an der feinfühligen Inszenierung und einer Erzählweise, die uns die Story nicht chronologisch serviert, sondern in geschickt portionierten Häppchen, die zwischen den verschiedenen Beziehungsstadien und Gefühlslagen hin und her springen, ohne jemals zu verwirren.

Zum anderen ist das wundervoll harmonierende Duo aus Florence Pugh und Andrew Garfield verantwortlich, die stark spielen und eine tolle Chemie zueinander entwickelt haben. Man nimmt den beiden jede Situation komplett ab und Leichtigkeit und eine Entscheidung für das Leben als höchstes Gut überwiegen Schwere selbst in den unschönen Momenten. Als es dann zur Frage kommt, ob Almut die empfohlene, aber nicht zwingend erfolgversprechende Behandlung mit besagter Operation und Chemotherapie wählt oder lieber noch aus ihrer Sicht gute Zeit mit der Familie, da grübelt man auch als Zuschauer intensiv mit, wie man sich entscheiden würde – auch ohne eine Option auf einen ganz besonderen Kochwettbewerb, der für sie noch im Raum steht. Ein Film, der sich sehr gut anschauen lässt.

Trailer:

Bewertung: 8 von 10 Punkten

 

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