Home Film “Companion – Die perfekte Begleitung” – ein gut gestrickter, schwarzhumoriger Thriller

“Companion – Die perfekte Begleitung” – ein gut gestrickter, schwarzhumoriger Thriller

Autor: Tobi

"Companion – Die perfekte Begleitung" Filmplakat (© 2024 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.)

Companion – Die perfekte Begleitung

Darsteller: Sophie Thatcher, Jack Quaid, Megan Suri, Harvey Guillén
Regie: Drew Hancock
Dauer: 97 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.warnerbros.de/de-de/filme/companion-die-perfekte-begleitung
Facebook: facebook.com/WarnerBrosDE
Instagram: instagram.com/warnerbrosde
Kinostart: 6. Februar 2025


Der mit Horror-Elementen gewürzte, schwarzhumorige Thriller “Companion – Die perfekte Begleitung” bringt am meisten Spannung und Spaß, wenn man rein gar nichts über ihn weiß. Darum beschränken wir uns in diesem ersten kurzen Absatz mal schlicht auf die normalerweise als Fazit hinten einsortierte Empfehlung, dass sich der gut gestrickte und sehr ordentlich inszenierte Streifen von Drew Hancock mit Sophie Thatcher (“Yellowjackets”), Jack Quaid (“The Boys”), Lukas Gage (“Smile 2 – Siehst Du es auch?”), Megan Suri (“Noch nie in meinem Leben…”), Harvey Guillén (“What We Do in the Shadows”) und Rupert Friend (“Homeland”) lohnt. Wer doch mehr Informationen zur Handlung haben möchte, der liest einfach weiter – und auch nur dann sollte man den Trailer anschauen.

Die “etwas andere Liebesgeschichte”, wie sie auf dem Plakat angekündigt wird, beginnt eigentlich wie eine ganz normale. In den ersten etwa 20 Minuten werden wir Zeuge, wie Josh (Jack Quaid) zusammen mit seiner Freundin Iris (Sophie Thatcher) zu einem gemeinsamen Wochenende mit seinen guten Freunden Kat (Megan Suri) und Eli (Harvey Guillén) fährt, in ein idyllisch am See fern des nächsten Ortes gelegenes, schickes Haus. Dieses gehört dem russischen Millionär Sergey (Rupert Friend) als Partner von Kat, der dann auch gleich mal großkotzig auftritt – aber Geld soll ja bekanntlich anziehend wirken, und hiervon hat er wohl genug und mit diesem und gut durchtrainiertem Körper Kat erobert. Vielleicht auch sie ihn, aber das ist egal für die illustre Runde, die durch Elis Liebhaber Patrick (Lukas Cage) komplettiert wird, der als eloquenter Schönling auf den ersten Blick zwar nicht so richtig zum einfacher gestrickten, beleibten Eli zu passen scheint, aber ihre Verliebtheit ist nicht zu übersehen.

Diese existiert auch bei Josh und der entwaffnend ehrlichen Iris, die allerdings mit gemischten Gefühlen angereist ist, schien Kat sie doch in der Vergangenheit wenig zu akzeptieren geschweige denn zu leiden. Mit den ersten, rasch in die Hand gedrückten Drinks wird aber alles lockerer und die Paare erzählen sich ihre Kennlern-Geschichten, die teilweise fast schon kitschig erscheinen, wie bei Joshs und Iris’ Liebe auf den ersten Blick bei einem zufälligen Treffen im Supermarkt. Als es zur Nacht dann noch zu einer eher schnellen Nummer der beiden kommt und der betrunkene Josh sich direkt nach seinem Höhepunkt auf die Seite dreht und Iris sagt, sie solle schlafen, da findet man dies zwar etwas merkwürdig, verstehen aber tun wir es erst nach der Eskalation am nächsten Morgen.

"Companion – Die perfekte Begleitung" Szenenbild (© 2024 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.)

Sophie Thatcher als Iris (© 2024 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.)

Hier nämlich begibt sich die nicht verkaterte Iris an den See, wo sie dann vom mit Schädel anrückenden Sergey sexuell bedrängt wird und bald blutüberströmt wieder im Haus ankommt, hat sie doch zum Schrecken der anderen den Russen erstochen. Mit einen Schlaf-Befehl schaltet Josh sie aus – und ja, nun wird klar, dass die hübsche Iris ein Roboter ist, den sich Josh als perfekte Freundin angemietet hat, der jeden seiner Befehle befolgen und stets die Wahrheit sagen muss … und eben auch als Sexroboter dient. Mittels Handy-App konnte er sich hier Parameter wie Sprache, Stimme, Augenfarbe oder Intelligenz nach eigenen Vorstellungen konfigurieren, dass er sich aber ins System gehackt und ihren Schutz vor dem Anrichten von Schaden deaktiviert hat, das war dann wohl doch keine gute Idee.

Doof gelaufen – vor allem für Sergey und mit ihm Freundin Kat. Oder doch nicht? Und was machen sie nun mit Iris? Es gibt Gründe, nicht die Polizei zu rufen, also wird sie erst einmal an einen Stuhl gefesselt und der Service der Roboter-Vermietungsfirma bestellt, was dann aber zu einer ganz neuen Situation führt. Dies ist nicht die letzte Wendung in einem sehr originell konzipierten Streifen, mit dem Regisseur und Drehbuchautor Drew Hancock neben Spannung auch noch viel Spaß bietet, kommt es doch zu einigen durchaus witzigen Momenten.

Die Art und Weise, wie die offensichtlich Emotionen empfindende Iris dann mit weißen Augen und hängendem Kopf ausgeschaltet plötzlich doch wie ein Roboter aussieht, ist klasse gemacht, ebenso wie die Szene, in der ihr verdeutlicht wird, dass sie ein solcher ist, was sie selbst gar nicht wahrhaben will, hat sie doch viele Erinnerungen an die Zeit mit Josh und auch die davor. In Rückblicken wird verdeutlicht, wie die Maschine mit einem Katalog von diesen gespeist wurde, wie Josh die Kennlernsituation auswählte und wie sie nach erstem Anschalten mit ihm vor Augen wie ein Küken bei der Mutter dann ihr emotionales Bonding erlebte – das ja eigentlich nur das Andocken an den Besitzer war.

Gesellschaftskritik schwingt hier natürlich in diversen Punkten ebenso mit wie eine Prise MeToo und eine weitere Vision der Ausmaße, die Künstliche Intelligenz annehmen könnte, so dass man mit Iris vom Start weg sympathisiert und das sich auch nicht ändert, wenn sie zur Mörderin mutiert ist. Es gibt also einiges zum Nachdenken, vor allem aber wird richtig gute Unterhaltung geboten. In der Original-Version kommt es hierbei übrigens später auch zu einer wunderbaren Szene, in der Iris Deutsch spricht und die für laute Lacher sorgt – diese alleine schon ist es wert, den gut besetzten, gespielten und aufgemachten Film in Englisch mit Untertiteln zu schauen, der aber ansonsten sicher auch in der Synchronisation zu gefallen weiß.

Trailer:

Bewertung: 8 von 10 Punkten

 

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