Love Hurts – Liebe tut weh
Darsteller: Ke Huy Quan, Ariana DeBose, Mustafa Shakir, Daniel Wu
Regie: Jonathan Eusebio
Dauer: 83 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.upig.de/micro/love-hurts-liebe-tut-weh
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Kinostart: 6. März 2025
Manchmal ist ja der Weg das Ziel. Die Aussagekraft der alten, chinesischen Weisheit jedenfalls mag der renommierte Stuntkoordinator Jonathan Eusebio („The Fall Guy“, „John Wick“-Reihe) im Kopf gehabt haben, als er bei der Produktion seines Debütfilms „Love Hurts – Liebe tut weh“ nicht so viel Wert auf die Entwicklung eines vernünftigen Drehbuchs legte, sondern dachte, alles mit einer anständigen Inszenierung handfester Actionsequenzen regeln zu können. Dass das nur funktionieren kann, wenn man dabei wirklich Herausragendes leistet und noch dazu für die richtige Atmosphäre sorgt, zeigt er hier mit seiner kunterbunten Actionkomödie sehr anschaulich, mit deren Humor er nur sehr selten den richtigen Ton trifft.
Es geht um den biederen Immobilienmakler Marvin (Ke Huy Quan), dessen größte Sorge es gerade ist, am Valentinstag rechtzeitig schöne Herzchenkekse für die nächste Hausbesichtigung zu backen, schließlich will seine Auszeichnung zum besten Makler ja redlich verdient sein. Überraschend erhält er da eine rätselhafte Karte seiner Ex-Flamme Rose (Ariana DeBose), die ihn an eine längst vergangene Zeit erinnert. Als er im Büro obendrein spontanen Besuch von Auftragskiller Raven (Mustafa Shakir) erhält, zeigt er mit grundsolider Selbstverteidigungskunst, dass in ihm mehr schlummert als das langweilige Leben eines Normalo-Maklers.
Mit dieser ersten, wie aus heiterem Himmel auf uns einprasselnden Martial-Arts-Szene in Marvins Büro zeigt Regisseur Eusebio, wo bei ihm die Reise hingeht. Die ist als Kontrast zu seiner bunten, kitschigen Valentinstag-Eröffnung gezielt brutal angelegt und erzeugt bei uns ob des krassen Stimmungswechsels zunächst einmal ungläubiges Staunen. Das kann im schwarzhumorig-subversiven Tarantino-Stil durchaus gut gehen und für Erheiterung sorgen, schießt in diesem Fall jedoch mit der zwar schön choreografierten aber viel zu übertriebenen Zweikampfsequenz so weit übers Ziel hinaus, dass sich die Belustigung doch in engen Grenzen hält. Zwar sind durchaus ein paar nette Einfälle verbaut, insgesamt jedoch schwankt die Grundstimmung nach der Szene eher zwischen Irritation und Verärgerung und macht doch neugierig darauf, wie uns der Film anschließend wieder für sich gewinnen will.
Dazu bedarf es aber mehr als ein dürftiges, lieblos hingeschustertes Skript, das uns von da an mitnimmt in einen handelsüblichen Gangster-Plot, der kaum mal überraschen kann. Denn natürlich hat Marvin eine Vergangenheit als Auftragskiller im Syndikat seines fiesen Bruders Alvin (Daniel Wu), den er einst schwer enttäuscht hat, als er das designierte Opfer Rose gefühlsbedingt laufen ließ und anschließend dem Verbrechen komplett entsagte. Jetzt aber ist Rose wieder da um ihn um Hilfe zu bitten und hat selbstverständlich Alvin im Schlepptau, der mit ihr noch eine Rechnung zu begleichen hat.

(© Universal Studios. All Rights Reserved.)
Es ist unschwer zu erahnen, dass Marvin sein altes Leben wieder einholt, er zwischen die Fronten seiner heimlichen Liebe Rose und seines Mafia-Bruders Alvin gerät und plötzlich alle Hände voll zu tun hat, Rose zuliebe dem gemeinen Gangsterboss das Handwerk zu legen. Der aber setzt außer Raven noch eine Handvoll weiterer Schergen auf sie an und macht ihnen das Leben wirklich schwer, als Rose versucht erlangte Insider-Informationen gegen ihn zu verwenden.
Eigentlich ist die Handlung kaum ihre Erwähnung wert, und so wirkt Eusebios Actionstreifen auch wie eine Aneinanderreihung von Sketchen, die jeweils wahlweise in einer grotesk gewalttätigen Klopperei oder in einem ausartenden Schusswechsel münden. Natürlich entspricht das der absoluten Kernkompetenz des Regieneulings, die der dann auch verständlicherweise vermehrt in die Waagschale wirft. Zugegeben, er macht das auch gar nicht mal schlecht und inszeniert seine Kampfszenen wirklich solide. Lustig aber sind die in seine derben Brutalitäten eingearbeiteten Slapstickeinlagen oder gezwungen humoristischen Dialoge seiner überaus flachen Figuren nie.
So scheitert sein gut gemeinter Film letztendlich am allzu dünnen Drehbuch und einem Mangel an Stimmigkeit, die irgendwo zwischen bonbonfarbenem Valentinstag-Look, dazu passender, völlig überflüssiger Liebesgeschichte und dem nächsten Gewaltexzess verloren geht. Und während man noch überlegt, was der Streifen eigentlich wollte, hat man ihn auch schon vergessen. Gut so.
Trailer:
Bewertung: 3 von 10 Punkten
