Home Film “Mickey 17” – Bong Joon Hos Sci-Fi-Komödie mit Robert Pattinson weiß gut zu unterhalten

“Mickey 17” – Bong Joon Hos Sci-Fi-Komödie mit Robert Pattinson weiß gut zu unterhalten

Autor: Tobi

"Mickey 17" Filmplakat (© 2025 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.)

Mickey 17

Darsteller: Robert Pattinson, Naomi Ackie, Steven Yeun, Toni Collette
Regie: Bong Joon Ho
Dauer: 137 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.warnerbros.de/de-de/filme/mickey-17
Facebook: facebook.com/WarnerBrosDE
Instagram: instagram.com/warnerbrosde
Kinostart: 6. März 2025


Mit dem auf dem Roman “Mickey7” von Edward Ashton basierenden “Mickey 17” präsentiert der südkoreanische Regisseur und Drehbuchautor Bong Joon Ho, der mit dem tollen “Parasite” 2019 seinen absoluten Durchbruch erreichte und hierfür vier Oscar®-Trophäen (“Bester Film”, “Beste Regie”, “Bestes Originaldrehbuch” und “Bester internationaler Film”) mit nach Hause nehmen konnte, sein neuestes Werk und seinen ersten Streifen seit diesem massiven Erfolg, der sich auch an den Kinokassen niederschlug. Seine erste internationale Produktion ist dies nicht, bot er doch 2013 bereits mit “Snowpiercer” die Adaption der französischen Graphic-Novel “Le Transperceneige” in englischer Sprache mit Stars wie Chris Evans und Tilda Swinton sowie 2017 die Netflix-Produktion “Okja” mit Letzterer und Jake Gyllenhaal, und doch ist “Mickey 17” sein mit Abstand teuerster Film geworden mit einem Budget von deutlich über 100 Millionen US-Dollar.

Wir befinden uns in der Zukunft, in der Mickey Barnes (Robert Pattinson) nach dem Sturz in eine Eisspalte beim Angriff mysteriöser, tierartiger Creepers gleich zu sterben scheint – was ihn aber wenig aufregt. Bald wissen wir, warum. Mit seinem Langzeit-Kumpel Timo (Steven Yeun) zusammen hatte Mickey sich nicht nur in Schulden geritten, sondern dann auch – um zu entfliehen – für die Crew eines Raumschiffs eingeschrieben, das von der Erde aufbrach, um den Planeten Nilfheim zu kolonisieren. Für Timo gab es Verwendung als Pilot, Mickey hingegen wurde nur unter der Voraussetzung mitgenommen, als sogenannter “Expendable” zu dienen. Hierunter versteht man eine Art menschliches Versuchskaninchen, das Strahlung, Kälte, unbekannten Lebensmitteln, Angriffen oder was auch immer ausgesetzt werden kann mit der hohen Möglichkeit, hierbei zu sterben – um dann mittels einer hochmodernen, auf der Erde verbotenen Technologie aus einem Drucker wieder neu generiert zu werden, mit Übertragung seines vorherigen Wissensstands – ein rasch erzeugter Klon also, den man dann ins nächste fragwürdige Abenteuer schicken kann.

Das klingt nicht toll, Mickey hat sich an dieses ganz besondere Dasein aber längst gewöhnt und mit der kessen Sicherheitskraft Nasha Barridge (Naomi Ackie) auch eine Liebe auf dem Raumschiff gefunden. Wenig klar ist hingegen, wie es auf Nilfheim weiter geht, ist es doch von den sogenannten Creepers-Wesen bevölkert – und beim Versuch, eines von diesen für Experimente an Bord zu holen, ist Mickey 17 als 17. seiner Art in besagte Eisspalte gestürzt. Also berichtet der mit ihm entsandte Timo dem egozentrischen Politiker und Missionsleiter Kenneth Marshall (Mark Ruffalo) und seiner verschlagenen Frau Ylfa (Toni Collette) von Mickeys nächstem Tod. So wird Mickey 18 ausgedruckt – und das, obwohl 17 noch lebt, scheinen ihm die Creepers doch eher wohlgesonnen zu sein und befördern ihn wieder an die Oberfläche. Somit existieren nun bald dann zwei Mickeys auf dem Schiff, was niemand merken darf, denn dass dies niemals passiert war die Grundvoraussetzung für die Nutzung der Technologie.

"Mickey 17" Szenenbild (© 2025 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.)

(© 2025 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.)

Mit “Mickey 17” legt Bong Joon Ho, der auch diesmal wieder für Inszenierung und Drehbuch verantwortlich war, einen durchgeknallten Science-Fiction-Streifen vor, der einen zwar nicht wirklich groß zum Lachen bringt, aber trotzdem einigen Spaß bereitet. Statt auf Schenkelklopfer-Humor setzt der Film auf Witz durch Skurrilität und einige aberwitzige Situationen. Die Grundvoraussetzungen sind ja schon äußerst außergewöhnlich, die neue Lage mit dem doppelten Mickey ist es umso mehr.

Dieser wird von Robert Pattinson herrlich stoisch gespielt, er hat sich halt mit seinem Leben und Sterben als Expendable abgefunden und zeigt eigentlich nur Emotionen, wenn er mit der niedlich kecken Nasha zusammen ist, für die er wahre Gefühle empfindet – auch diese werden also immer wieder reproduziert. Eine noch ferne, aber erschreckenderweise nicht komplett unmöglich erscheinende Technik-Vision in Zeiten von Klonforschung und 3D-Druckern.

Mark Ruffalo wirkt dem einen oder anderen vielleicht etwas zu anstrengend mit seinem Overacting, als exaltierter, selbstverliebter Chef der Mission passt das aber doch gut, und mit der an seiner Seite geschickt mit Charme mitherrschenden Toni Collette gibt es ja einen interessanten Gegen- oder Mit-Pol. Das Setting im Raumschiff und auf Nilfheim passt, die Creepers sind gut gemacht – und generell geht es hier bei weitem nicht nur um Unterhaltung, steckt doch jede Menge Kritik an Technikwahn, Gesellschaft und Machtstreben mit in diesem sicher etwas zu langen, aber doch sehr ansehnlichen Streifen.

Trailer:

Bewertung: 7 von 10 Punkten

 

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