A Working Man
Darsteller: Jason Statham, Michael Peña, Merab Ninidze, Maximilian Osinski
Regie: David Ayer
Dauer: 117 Minuten
FSK: freigegeben ab 18 Jahren
Website: www.warnerbros.de/de-de/filme/working-man
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Kinostart: 26. März 2025
Wenn man hier das Wort Literaturverfilmung bemühen würde, wäre das mit Sicherheit das Niveauvollste, was man zu “A Working Man” anmerken kann, aber im Endeffekt ist der Streifen eine solche, handelt es sich doch um eine Adation des Romans “Levon’s Trade” von Chuck Dixon. Dieser kommt nicht nur mit dem Untertitel “A Vigilante Justice Thriller” daher und dürfte somit jegliche Anhänger von Bürgerwehr ansprechen, von denen es vor allem in den USA ja nicht wenige gibt, er war auch als “Book One” der Start einer Levon-Serie, die seit 2014 bereits 12 Romane umfasst.
Vor allem kennt man Dixon allerdings für seine Arbeiten an Comics und Graphic Novels, wo er für Verlage wie Marvel und DC arbeitete oder auch an der Umsetzung von J.R.R. Tolkiens “The Hobbit” maßgeblich beteiligt war. Und so ein bisschen comichaft geht es auch nun in “A Working Man” zu, dessen Drehbuch Regisseur David Ayer zusammen mit keinem Geringeren als Sylvester Stallone verfasste. Einen Superhelden haben wir hier zwar nicht, aber Jason Statham, der auch ohne besondere Kräfte ähnlich abliefern kann.
Wir sehen ihn als Levon Cade, der als mit anpackender Teamleiter die Arbeiten auf einer Baustelle koordiniert und seine Truppe morgens motivierend auf den nächsten harten Werktag einschwört, bevor er im Bürocontainer vorbei schaut. Hier rechnet Joe Garcia (Michael Peña) als Chef des für die Durchführung des Projekts verantwortlichen Familienbetriebs gerade mal wieder die Kosten durch, welche ihm Sorgenfalten bescheren, und trotzdem kann er nach anfänglichem Zögern den Wunsch von Tochter Jenny (Arianna Rivas) nach einem höheren finanziellen Zuschuss zu ihrer College-Endjahresparty nicht abschlagen.
Als Jenny dann abends mit ihren Mädels ordentlich feiern geht, gerät sie auf Grund ihrer Attraktivität ins Visier einer Bande und wird aus der Bar, in der sich ihre Freundin gerade noch volltrunken übergeben musste, verschleppt. Die Sorge der Garcias ist natürlich entsprechend groß, und so bietet Joe Levon, der beim Militär für Geheimoperationen besonders ausgebildet wurde, einen Batzen Scheine an, um Jenny wieder zurück zu holen. Um Geld geht es Levon aber nicht, sondern um Gerechtigkeit und um die auch mit ihm befreundete junge Frau, die er nun schon länger kennt. So macht er sich auf die Suche und findet heraus, dass ein russisch geführter Menschenhändlerring mit der Entführung zu tun hat.

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Die Story von “A Working Man” klingt wenig innovativ und ist es dann auch absolut nicht. Wenn Levon morgens aus seinem Pickup-Truck krabbelt, wo er anscheinend geschlafen hat, sich rasch noch die Zähne putzt, die Gitter zur Baustelle aufschließt und mit den richtigen Worten sein Team für den Tag motiviert, dann ist klar, dass man es hier mit einem ehrlich und hart arbeitenden, zudem sehr kernigen Typen zu tun hat. Ein “Working Man” ist er, und wenn dieser dann auch noch mit spezieller Armeeausbildung zum Rächer taugen soll, dann gibt es wohl keinen Besseren als Jason Statham, um ihn zu verörpern.
Dieser spielt solide und ist dann eigentlich auch der einzige Grund, sich den Streifen anzuschauen – und da er zu Recht sehr beliebt ist, reicht dies dann vermutlich auch schon für entsprechenden Kassenerfolg aus. Was uns ansonsten serviert wird, ist wenig einfallsreich und zu lang, beschert uns aber diverse Fieslinge, die wie im Videospiel auf dem Weg zum nächsten Level ausgeschaltet werden müssen. Da hätten wir den bösen Russenboss Wolo Kolisnyk (Jason Flemyng), der auch mal seine Frau vermöbelt, sein in lächerlichen, goldverzierten Pyjamas mit Hüten herum laufendes Handlanger-Duo, die Unterweltler Yuri (Merab Ninidze) und Dougie (Cokey Falkow) sowie den Drogen-berauschten Kopf der Menschenhändlerbande Dimi (Maximilian Osinski). Nicht zu vergessen wäre auch Dutch (Chidi Ajufo), der im Hinterzimmer seines abgelegenen Biker-Clubs auf einem Thron aus Auspuffrohren die Fäden zieht. Mal einen Guten zur Abwechslung spielt David Harbour als Levons alter Militärkumpane Gunny, der erblindet mit Frau in den Wäldern haust und gerne hilft, Cades niedliche, nicht bei ihm lebende Tochter Merry (Isla Gie) während des Feldzugs des Vaters zu beschützen.
Die Handlung wirkt ebenso unglaubwürdig wie vollgestopft, ist aber auch nur Nebensache zum Hau-drauf-Protagonisten, der mal im Ford 150, mal im RAM, mal auf einem Motorrad herumfahrend und mit Schurken aufräumend das US-Mannsbild überhaupt symbolisiert. Dass es bei Levons Recherchen hierbei nicht nur handfest sondern auch brutal zugeht, das sieht man an der FSK-18-Freigabe des Streifens. Abgesehen hiervon aber ist der Action-Anteil durchaus geringer als erwartet und zwischen den Prügel- und Abmurks-Szenen kommt einiges an Langeweile auf. So ist der recht mittelprächtig inszenierte “A Working Man” kein Highlight in der Reihe von Stathams Filmen, in der sein letzter Action-Streifen “The Beekeeper” weit besser war.
Trailer:
Bewertung: 4 von 10 Punkten
