Ausverkauft ist sie nicht, die Berliner Columbiahalle, aber doch voll, als Project Pitchfork ihr neues Album “Daimonium” vorstellen. Das Bühnendesign ist nett. Rechts und links oben Keyboards, in der Mitte oben über dem vom Cover bekannten Schmetterling ein Schlagzeug, unten und vorne das Mikro für Frontmann Peter Spilles. Auf ihn ist dann auch die gesamte Show zugeschnitten. Die Musik kommt wohl hauptsächlich vom Band, ergänzt durch einzelne zusätzliche Live-Drums, und vorne leistet Peter die Arbeit, singt die Songs, düst hin und her, springt auch mal ins Publikum. Die Lightshow ist gut, der Sound ebenfalls, beim Rest allerdings scheiden sich wohl die Geister.
Die Songs von Project Pitchfork sind größtenteils gut, treibende EBM schallt durch den Saal – der Funke auf das Publikum springt aber partout nicht über, die Stimmung bleibt lau. In den Pausen gibt es braven Applaus, wo aber sind die, die hier abfeiern wollen, die tanzen und springen, klatschen und mitsingen? Zuhause wahrscheinlich. Wie immer scheint das Publikum mit dem gerade erschienenen Album noch so seine Probleme zu haben, hier ist die Resonanz, mal von “Existence” abgesehen, noch limitierter als bei den Klassikern, die aber auch nicht wirklich gefeiert werden. Ein richtiger Grund will mir hierfür nicht einfallen, alles in allem nämlich ist die Show okay – vielleicht etwas wetterfaul, die Berliner an diesem Samstag.