Ab und an hat man doch noch das Glück, wunderbare Bandkombinationen erleben zu dürfen – dieser Abend war ein solcher, und so platzte das ausverkaufte Knaack auch aus allen Nähten. Eskobar, die mit “‘Til We’re Dead” eine der schönsten Scheiben des Jahres veröffentlicht hatten, machten den Anfang. Das Trio aus Schweden hatte sich mit einem Bassisten und einem an Gitarre und Keyboard agierenden weiteren Musiker verstärkt, um seinen Sound anständig auf die Bühne zu bringen, was gelang. Ob bei den vielen melancholischen, balladesken Stücken oder in etwas kräftigeren Momenten, die Mannen um den charismatischen Sänger Daniel Bellqvist wussten zu gefallen. Neben einigen Stücken vom Album spielten sie übrigens auch – ich denke, es waren drei – neue Songs, die stilistisch aber keine besonderen Überraschungen darstellten. Als Support einfach wunderbar.
Es folgten – von der ersten Sekunde an schwer umjubelt – Grandaddy. Im Hintergrund stand eine Leinwand, auf die verschiedene, statische Natursequenzen (wie Windräder auf einer Wiese oder Wolkenzug über Bergen) mit stellenweise eingefügten, vorbeiziehenden Tiersilhouetten projeziert wurden. Zwischen den Songs war es nicht still, es dudelten leise Musikfetzen und andere Geräusche. Alles dies passte wunderbar zum Gesamtbild eines dieser Konzerte, die man als außergewöhnlich und besonders in Erinnerung behält. Im Zentrum des Geschehens stand natürlich Mastermind Jason Lyte, der voll in seiner Musik aufging, ob er nun sang, dabei Gitarre spielte oder an seinen irgendwie billig ausschauenden Keyboards herumzwirbelte. Mit ihrer Musik zwischen Noise-Rock, Indie-Pop und spärischen, stellenweise psychedelischen Phasen klingen Grandaddy extrem interessant, und in puncto Stimmung, Ausstrahlung und Erlebnisgrad kann man sie auf eine Stufe stellen mit Cake oder The Eels, bei denen auch jeweils der Frontmann im Mittelpunkt steht, die Musik intelligent sowie einfallsreich ist und Konzerte zu denen gehören, die man nicht verpassen sollte. Grandaddy jedenfalls überzeugten mit ihrem Auftritt auf ganzer Linie, ob sie nun Stücke des aktuellen Albums “The Sophtware Slump” spielten oder ältere. Was für ein Konzertabend!