Na da bin ich mal gespannt. The Bates spielen mal wieder auf, eine Band, die früher mal für tolle Konzerte stand, leider aber anscheinend nicht mehr so richtig Bock auf längere Gigs hat, seitdem das gemeine Volk (nicht zu Unrecht) freundliche Chartpositionen verweigert. Als Support haben sich Lolita No.18 angesagt, vier japanische Punkrock-Ladies, deren CD ich nach ein paar Minuten nicht mehr ertragen kann, aufgrund des hohen Gesangs, der einem schnell den Nerv raubt. Um es vorweg zu nehmen, live wissen sie doch sehr viel mehr zu gefallen. Zwischen eher witzig erscheinendem Posing und noch witzigeren kleinen Ansageversuchen in englischer Sprache (die offensichtlich nicht zur Schulausbildung gehörte) knallen die sympathischen Mädels ihre lauten und schnellen Stücke in den kleinen Raum, und das Publikum hat mehr und mehr Spaß an der ganzen Sache. Mit “Video Killed The Radio Star” und dem Toy Dolls-Klassiker “Dig That Groove Baby” hört man auch bekannte Stücke in bekannter Sprache (wohl als Lautschrift gelernt), ansonsten jede Menge japanischen Punk, aber zum Pogo oder Mitwackeln taugt er durchaus. Etwas ähnlich, die meisten Songs, aber insgesamt nicht so nervig wie auf CD und durchaus spaßig.
Es folgen die Bates, deren neues Album ja ausschließlich aus Coverversionen besteht, vielleicht denken sie ja, so wieder an alte Erfolge anknüpfen zu können, was aber nicht gelingen wird. Die Jungs spielen ihr Set runter, ohne groß Emotionen zu zeigen. Bei einigen wenigen Klassikern kommt richtig gut Stimmung auf, ansonsten wippt man mit, einige tanzen auch viel, aber die alten Zeiten sind wirklich vorbei. So nutzen sie dann auch die (allerdings unzweifelhaft böse) Hitze im Raum als Ausrede, nicht mehr allzu lange spielen zu können und verschwinden auch wieder schon nach etwas über einer Stunde von der Bühne. Da fand ich den Japan-Import aber durchaus spannender.