Der Wettergott muss wohl an diesem Tag schlechte Laune gehabt haben, wie soll man sich sonst erklären, dass er ausgerechnet einen Regenschauer nach dem anderen auf die gut 45.000 Fans im Müngersdorfer Stadion niedergehen ließ. Sie alle waren gekommen um nicht nur AC/DC zu sehen, nein, ein Großteil kam auch, um mit der Vorband, den Toten Hosen, eine große Party zu feiern. Campino und Band spielten ein gut einstündiges Konzert. Sie schaffen es spielend das Publikum zu begeistern und in die richtige Stimmung zu versetzten (man merkte nichts von der angeblichen “Feindschaft” zwischen Düsseldorf und Köln).
Nach einer Umbaupause und einem zusätzlichen Regenguss kamen dann endlich AC/DC auf die Bühne. Sie brauchten sich nicht groß anzustrengen, um die Fans zum Toben zu bringen, denn ein wahrer Fan lässt sich durch nichts erschüttern, auch nicht durch Regen. Man merkte der Band nicht an, dass es sie schon über 20 Jahre gibt. Über der Bühne schwebte eine riesige Glocke, ob sie nur zur Zierde da hing oder ob sie auch wirklich zum Einsatz kam, darüber konnte man nur spekulieren (die Auflösung kam während des Konzertes). Sie ackerten, was das Zeug hielt und man merkte ihnen an, dass das Livespielen ihnen immer noch Spaß macht. Wieder einmal hat sich Angus Young so richtig in Szene gesetzt. Der Mann mit der kurzen schwarzen Hose und den wilden Gittarrensoli. Aber nicht nur diese perfekt gespielten Soli hoben ihn an diesem Abend wieder einmal hervor, auch seine Showeinlagen trugen dazu bei. So kam es dann, dass Angus Young sich seiner Krawatte, Hemd und seiner Hose entledigte und dann nur noch mit einer Boxershort (sie trug die Deutschlandfahne) dastand. Die Band liefert eine perfekte Bühnenshow, die keinen im Stadion auf seinem Platz hielt (auch nicht die Leute mit Sitzplatzkarten). Als das Stück “Hell’s Bells” erklang, schwebte die am Anfang erwähnte Glocke herunter, bei “Highway To Hell” wurde mit dem Feuer nicht gespart.