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Chris Brown mit 45 neuen Stücken und 50 Shades Of Brown

Autor: Tobi

Chris Brown "Heartbreak On A Full Moon"

Chris Brown

Heartbreak On A Full Moon

(2CD, RCA, 2017)

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Chris Brown meldet sich nicht zurückhaltend zurück – und das in jeder Beziehung. Auf den zwei CDs von “Heartbreak On A Full Moon” findet man nicht weniger als 45 neue Stücke, als Fan wird man also bestens bedient. Nicht zurückhaltend präsentiert er sich auch wieder mal inhaltlich – geboten wird souliger R&B, dessen Texte den Aufkleber “Parental Advisory – Explicit Content” mehr als rechtfertigen, singt Mr. Brown doch oftmals wenig bildreich und blumig über die Liebe, sondern sehr deutlich von Sex in all seinen Praktiken. Beispiele gefällig? “You know that I just wanna make love, want you to scream and shout, and baby, when I’m deep in it now, I’ma slow it down” heißt es in “Privacy”, “Fuckin’ up the sheets, girl, you need another mattress” in “To My Bed”, “My dick give her a high, she down for the ride” in “Pills & Automobiles”, und zu “Juicy Booty” braucht man kaum mehr Text, um zu wissen, dass es auch hier nicht ganz jugendfrei zugeht.

Nun sind es nicht ausschließlich die 50 Shades Of Brown, die man geboten bekommt – neben Sex und Lust geht es auch um andere Facetten der Liebe, der er thematisch treu bleibt, wie Beziehungsprobleme, Trennung, Sehnsucht oder gemeinsamen Spaß, und ja, auch um Romantik. Das Album ist daher durchaus als persönlich zu bezeichnen, auch wenn da sicher noch andere Gedanken im Kopf von Chris Brown schlummern werden als die an aktuelle oder verflossene Mädels. Nun, den Fans von Chris Brown wird die Scheibe wieder gut gefallen, vor allem dann wohl den weiblichen.

Das Album war ja auch langsam überfällig, veröffentlichte Brown doch im Mai 2016 bereits mit dem eher langweiligen “Grass Ain’t Greener” – hier nicht umsonst hinten an gestellt – einen Vorboten, dem er dann im Dezember 2016 als zweite Auskopplung das weit stärkere “Party” mit Usher und Gucci Mane als Gästen folgen ließ. “Privacy” folgte im März 2017 mit einem Sample des 1990er-Red-Rat-Titels “Tight Up”, und im August veröffentlichte Brown gleich noch zwei weitere Singles mit dem starken “Pills & Automobiles” mit Yo Gotti, A Boogie Wit da Hoodie und Kodak Black und dem auch gut gelungenen “Questions”.

Wenn man fünf Singles bereits vorab kennt, dann lohnt sich meist das Album kaum noch. Hier ist dies natürlich anders, wenn dann noch 40 unbekannte Stücke auf einen warten, mit weiteren Highlights wie “High End” oder “Yellow Tape”. Inhaltlich ist das Ganze wie beschrieben etwas zu beschränkt auf die Liebe, bei der Menge an Songs und einer Spielzeit von mehr als zweieinhalb Stunden hätte man schon noch das eine oder andere Thema abseits der Gefühlswelt und hormonellen Wallungen unterbringen können. Musikalisch aber ist die Scheibe wieder sehr sauber und gut produziert, dazu natürlich hervorragend gesungen, und sie wird die Fans auch zufrieden stellen (oder sollten wir hier lieber von “befriedigen” reden?), weil Brown Experimente in Richtung Funk oder Dance weg lässt und das bietet, was er am besten kann, nämlich reinen R&B, mal langsamer, mal im Midtempo, mal auch mit etwas Uptempo versehen.

www.chrisbrownworld.com
facebook.com/chrisbrown

Bewertung: 7 von 10 Punkten

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