Home MusikKonzertberichte The Glorious Sons – Kritik des Konzerts in Köln am 28. Februar 2018

The Glorious Sons – Kritik des Konzerts in Köln am 28. Februar 2018

Autor: Tobi

The Glorious Sons Konzertplakat

Nur wenige Tage nach der Veröffentlichung ihres neuen Albums “Young Beauties And Fools” (lies auch die Rezension zum Album) starteten The Glorious Sons ihre Europatournee mit drei Konzerten in Deutschland, von denen der Gig in Köln auch schon wieder den Abschied bedeuten sollte, bevor es die Band in andere europäische Länder verschlägt.

Ein Ruf als großartige Liveband eilte ihnen voraus – nur hatten diesen wohl die wenigsten vernommen, zumindest verloren sich gerade mal an die 70 Besucher im Luxor, was den Club sehr limitiert gefüllt aussehen ließ. Schade, wussten die sechs Musiker aus Kanada doch voll zu überzeugen.

Um 21 Uhr betrat die “meist gespielte Band im kanadischen Rock Radio” die Bühne, und selbige bot für die sechs Musiker nur knapp genug Platz, ging es bei ihrer Show doch durchaus bewegungsfreudig zu. Im Mittelpunkt des Abends stand natürlich wie gewöhnlich der Frontmann. Brett Emmons füllte diese Rolle hervorragend aus, wusste stimmlich voll zu überzeugen und lebte die Songs aus der Bühne auch voll aus, so wie es ein mitreißender Rocksänger eben macht.

Sein Bruder Jay (Gitarre), Chris Koster (Gitarre) und Chris Huot (Bass) zeigten sich ebenfalls wenig scheu und lieferten einen musikalisch wie ausdruckstechnisch starken Gig ab, unterstützt von Drummer Adam Paquette und dem auf Tour dazu stoßenden Josh Hewson (Keyboard, Gitarre) im Hintergrund.

The Glorious Sons (© Vanessa Heins)

The Glorious Sons (© Vanessa Heins)

Das knapp 90-minütige Set wurde mit “White Noise” vom erfolgreichen Debütalbum “The Union” aus dem Jahr 2014 eröffnet, natürlich ließen aber auch aktuelle Stücke wie “Sawed Off Shotgun”, das flotte “Godless, Graceless And Young” in einer akustischer begonnenen Version oder das treibende “My Poor Heart” nicht lange auf sich warten. Es wurde schnell klar, dass die Jungs zum einen packend abrockten, zum anderen die Songs auch nicht immer in den vom Album bekannten Versionen spielten, also hier auch mal variierten, was Spaß bereitete.

Vom Erstling wurden Stücke wie das ja auch schon auf der “Shapeless Art” EP vorher zu findende “Mama” oder der Titelsong “The Union” gespielt, und auch das starke, damals in späterer Edition als Bonustrack enthaltene und auch als Single auf den Markt gebrachte “Sometimes On A Sunday”. Von der 2013er-EP spielten die glorreichen Söhne zudem “Ruby”. Mit dem bislang noch gar nicht veröffentlichten “I Want Ya” gab es auch einen Nicht-Album-Track zu hören, ein weiterer sollte ganz am Ende folgen. Zusätzlich wurde mit “Praise You” eine großartige, fett abrockende Coverversion des Tanzknallers von Fatboy Slim verabreicht.

Stark, da gönnte man den Musikern die irgendwann auf die Bühne gereichten Shots doch durchaus. Dass nur verhältnismäßig wenige Fans gekommen waren, hielt die Jungs aus Kingston/Ontario über die gesamte Spielzeit nicht davon ab, alles zu geben, was ihre Professionalität und den großen Spaß am Live-Spielen belegte. Brett merkte zwischendurch an, dass sie erstmals in Deutschland seien und es ihnen hervorragend gefalle – Deutschland sei das kanadischste Land außerhalb Kanadas.

Von “Young Beauties And Fools” wurden natürlich auch die gelungenen Midtempo-Nummern “Come Down” und “Josie” gespielt, und “Hide My Love” untermauerte, dass die zumeist fetzig rockenden Jungs sich auch auf ruhige Töne verstehen. Zum Schluss verabschiedete sich die Combo mit der hymnischen, tollen Single “Everything Is Alright”, die auch von kleinerem Publikum gut mitgesungen wurde, von der Bühne. Als Zugabe rundete dann noch “Kill The Lights“, welches Anfang 2017 zwischen den Longplayern veröffentlicht wurde, ein starkes Konzert ab. Wenn die Jungs wiederkommen, ist es hoffentlich voller, verdient hätten sie es allemal.

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Links:
Website von The Glorious Sons
Website des Luxor Köln

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