Kurz vor seinem 21. Geburtstag veröffentlicht Tim Kamrad mit “Down & Up” sein Debütalbum – lies unsere Rezension hier. Auf 58 Minuten findet man 16 Songs, die durchaus gut gemacht sind und auch einiges an Abwechslung bieten. Tims Stil zwischen Singer/Songwriter-Pop und R&B-Groove und auch sein Gesang führen allerdings auch zu einem unvermeidlichen Vergleich mit Ed Sheeran. Über diesen, das Album und vieles mehr führten wir ein kleines Interview Tim:
“Das alles ist ein Traum, der in Erfüllung geht, und so richtig realisiert habe ich es noch gar nicht.”
MUM: 2016 bereits erschien deine erste Single “Changes”. Wieso hat es danach noch so lange gedauert, bis dein Debüt jetzt veröffentlicht wird?
TK: Im Zuge von “Changes” und der dazugehörigen EP habe ich mich selbst als Künstler kennenlernen können, habe verstanden, was ich will und wo ich hingehen will. Das braucht aber logischerweise eine gewisse Zeit. Ein anderer Punkt ist, dass ich eben alle Songs selbst schreibe, viel wegwerfe und alles immer besser machen will. Ich denke, dass jetzt genau der richtige Zeitpunkt für mein erstes Album ist und freue mich total, dass es jetzt mehr von mir zu hören gibt.
MUM: Auf Grund deines Gesangs- und Musikstils wird sicher oft Ed Sheeran als Vergleich heran gezogen, wenn deine Musik beschrieben wird – nervt dich das oder fühlst du dich geehrt?
TK: Ja, den Vergleich gibt es immer wieder. Ich find’s nicht schlimm, bin davon aber auch nicht geehrt oder so. Natürlich ist es schön, mit dem größten Künstler der Welt verglichen zu werden, ich bin aber ein eigenständiger Musiker und eben kein zweiter Ed Sheeran. Dementsprechend höre ich nicht wirklich auf diese Vergleiche.
MUM: Einige Songs klingen ja wirklich sehr nach Ed Sheeran. Ist das Zufall oder hast du dich an ihm orientiert, schließlich ist er ja mega erfolgreich?
TK: Das, was an meinen Songs nach Ed Sheeran klingt, ist in meinen Augen einfach der Singer/Songwriter-Ansatz, den wir logischerweise beide haben. Wir erzählen aus unserem Leben und haben beide die Gitarre als Basis. Ansonsten sind da gar nicht so viele Parallelen, deshalb war es natürlich auch nicht geplant, so zu klingen. Die Einflüsse sind eher die Bands und Künstler, mit denen ich aufgewachsen bin.
MUM: Du hast schon bei Tourneen von Lions Head, Lotte und sogar den 80er-Heroen ABC als Vorband gespielt. Mit wem hat es am meisten Spaß gemacht?
TK: Jede Tour und jeder Gig war – und ist immer wieder – ein einzigartiges Erlebnis, weswegen sich die einzelnen Konzerte auch nicht miteinander vergleichen lassen. Ich hatte eine schöne Zeit mit all diesen Acts und hab immer wieder neue Erfahrungen gesammelt. Am schönsten war es immer dann, wenn ich gemerkt habe, dass den Leuten gefällt, was ich tue, da war es egal, wo oder mit wem ich unterwegs bin.
MUM: Im März wirst du für Sunrise Avenue die Stimmung anheizen – freust du dich schon auf all die schmachtenden Fan-Mädels von Samu?
TK: Ich freue mich riesig auf die Tour und auf die Erfahrungen, die ich dort sammeln kann. Das alles ist ein Traum, der in Erfüllung geht, und so richtig realisiert habe ich es noch gar nicht. Dabei freue ich mich auf jeden einzelnen, der da ist und mit mir zusammen Spaß hat.
MUM: Ist denn auch eine Headliner-Tour geplant, oder hängt das vom Erfolg des Albums ab?
TK: Ja, im September geht es für mich auf Headliner-Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.
MUM: Meine Favoriten auf dem Album sind “Down & Up”, “Fight” und “You Don’t Owe Me Your Love” – welches sind deine, und warum?
TK: Die drei Songs sind definitiv auch unter meinen Favorites! Auf jeden Fall dazuzählen würde ich noch “Words 4 U”, weil der Song für mich einfach eine bestimmte Stimmung erzeugt, die sehr einzigartig ist. “Fight” ist ein sehr emotionaler Song und daher auch ganz oben mit dabei. “Down & Up” ist als Titeltrack vom Album so ein bisschen ein Portfolio, das beschreibt und zeigt, was mich als Künslter ausmacht. Es hat alle Elemente, die für meine Musik charakteristisch sind und beschreibt mich als Musiker somit ziemlich auf den Punkt.
MUM: Du bezeichnest deine Musik laut der Presseinfo als “Gitarren Groove Pop” – und das trifft es ja auch gut. Was ist dir am wichtigsten, Melodie, Text oder Groove?
TK: Ich glaube, generell macht es natürlich die Mischung, aber meine Songs starten grundsätzlich mit der Melodie. Dementsprechend glaube ich, dass das das wichtigste Element ist. Denn ohne eine gute Melodie wird es – jedenfalls für mich – schwierig, einen Song anzugehen.
MUM: Die Songs auf dem Album kommen recht klangvoll ausproduziert daher, zu Hause komponierst du sie vermutlich aber ja erst einmal mit der Akustikgitarre, oder? Hattest du nicht Lust, noch ein paar akustische Stücke mehr auf dem Longplayer zu haben, denn mit “Find” gibt es ja eigentlich nur eines, welches intimere Stimmung besitzt?
TK: Ich schreibe tatsächlich viel auf der Akustikgitarre, produziere aber eben auch viel an den Songs und liebe genau diesen Teil – Sounds finden und erzeugen und eben eine Stimmung schaffen, die interessant ist und über die Akustikgitarre hinaus geht. Für mich ist das aktuell mit der spannendste Part, weswegen ich eben sonst keinen Song nur mit Akustikgitarre auf dem Album habe.
MUM: Du bist in Wuppertal geboren und in Velbert aufgewachsen. Lebst du dort noch, oder hat es dich inzwischen in eine Großstadt gezogen?
TK: Ich lebe aktuell in Velbert, kann mir aber gut vorstellen, in näherer Zukunft mal in eine größere Stadt zu ziehen. Im Zuge dessen, dass ich aber aktuell so viel unterwegs bin, ist es oft ganz schön, zurück ins ruhige und kleine Velbert zu kommen und eben mal entspannen zu können.
MUM: Momentan wird ja wieder über den ESC diskutiert, und ob wir dort Chancen haben werden. Verfolgst du das, und wie würdest du reagieren, wenn du eingeladen werden würdest, mal bei einem Vorentscheid teilzunehmen?
TK: Man bekommt das schon mit, aber wirklich interessieren tut mich das nicht. Für mich geht es da viel zu sehr um eine Art Wettkampf als wirklich um Musik. Aus diesem Grund würde ich auch Stand jetzt nicht am Vorentscheid teilnehmen. Für mich ist es wichtiger, den natürlichen Weg zu suchen und sich als Künstler langfristig aufzubauen.
MUM: Wenn du dir drei Bands oder Künstler aussuchen könntest, mit denen du zusammen auf Tour gehst, wer wäre das?
TK: Ich denke, momentan wären es Justin Timberlake, The Weeknd und die Foo Fighters. Erstere sind aktuell zwei meiner Lieblingskünstler und die Foo Fighters sind eine meiner Lieblingsbands aller Zeiten. Ich glaube, das könnte ganz cool werden.
MUM: Welches sind deine drei Lieblingsalben aller Zeiten?
TK: Das sind “Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band” von The Beatles, “FutureSex/LoveSounds” von Justin Timberlake und “Thriller” von Michael Jackson.
MUM: Welche Frage wolltest du schon immer mal gestellt bekommen, und wie wäre die Antwort?
TK: “Mit wem würdest du gerne mal einen Song schreiben?” Die Antwort wäre: “Pharell Williams, weil er so eine coole Persönlichkeit ist und so genau weiß, wie man das beste aus einem Künstler rausholt.”
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MUM: Mucke und mehr
TK: Tim Kamrad
Mehr Informationen zu Tim Kamrad findet man auf www.timkamrad.com und facebook.com/timkamrad.
Lies auch unsere Konzertkritik des Auftritts als Support von Sunrise Avenue. Tickets für Tims anstehende Solo-Tour im Spätsommer/Herbst gibt es z.B. hier bei Eventim (Partnerlink).