Home MusikCD-Rezensionen Marey bieten interessante Stücke mit Schwere und Schönheit

Marey bieten interessante Stücke mit Schwere und Schönheit

Autor: Tobi

Marey "Save Animals Eat People"

Marey

“Save Animals Eat People”

(CD, Deepdive Records, 2017)

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Freunde fröhlicher Tralala-Musik, ihr braucht nicht weiter lesen. Das Duo Marey aus der Schweiz beschert uns auf den 49 Minuten seines Debütalbums “Save Animals Eat People” von melancholischer Schwere dominierte Stücke, die aber jede Menge Schönheit besitzen in all ihrer Dunkelheit. “Es sind unsere Lieder, die das ‘verlangen’, wir spielen keine festliche Musik” – dieses Zitat passt bestens.

Maryam Hammad und Aurèle Louis lernten sich im September 2014 in einem Jazzclub kennen. Nachdem 2016 eine EP namens “The Harvest” veröffentlicht wurde, die “damals eher Pop war”, wie sie sagen, entwickelten sie sich weiter und fröhnen nun der Melancholie. Die inklusive Hidden Track elf Songs sind hierbei größtenteils ruhig basiert und erzeugen eine ganz besondere Atmosphäre, auch weil sie mal getragen, mal progressiver daher kommen, insgesamt sehr interessant arrangiert.

“The Story Of The Broken Cake” ist als Opener bereits richtungsweisend, und wenn sie das Album beschreiben als “eine Reise, die mit einer relativ positiven Note beginnt und dann tiefer in eine dunklere und gequältere Welt eintaucht”, dann kann man sich schon vorstellen, wo das Ganze hin führt, wenn diese Nummer schon die positivste sein sollte.

Die akzentuierte Instrumentierung gefällt, mit akustischer Gitarre, in energischen Momenten auch E-Gitarre, dazu Cello, Schlagzeug, für die Flächen Synthesizer und dazu auch Sitar, hier gespielt von Al Comet von den Young Gods. Im Mittelpunkt steht aber natürlich Maryams schöner, ausdrucksstarker Gesang, der bestens zum Stil passt.

Songs wie der auch als Single ausgewählte Titeltrack “Save Animals Eat People”, das folklastigere “Mr Wolf”, die von Aurèles schönem Cellospiel geprägten “Owls” und “Farewell” oder das zuerst balladeske und nach hinten raus sogar treibende und psychedelische “As Long As It Helps” wissen zu gefallen.

Auch textlich geht es abwechslungsreich zu, wird doch zumeist auf Englisch gesungen, aber auch mal in den Muttersprachen der Beiden. Beim trocken rockigen, leicht bluesigen “Oslo” mit interessanter Percussion singt Maryam daher auf Deutsch und bei “L’Absence (Pour Claire)” in Aurèles Französisch.

Live treten Marey übrigens mal im Duett auf, mal auch durch andere ergänzt als Gruppe. Eine sehr interessante Band, die hiermit zeigt, dass viel Potenzial in ihr steckt. Genau die richtige Musik für einen besinnlichen Winterabend mit Kerzenlicht und Rotwein.

www.mareymusic.ch
facebook.com/mareymusic

Bewertung: 8 von 10 Punkten

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