Peter Hase
Animation
Regie: Will Gluck
Dauer: 94 Minuten
FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung
Website: www.PeterHaseFilm.de
Facebook: facebook.com/PeterHaseFilm
Im Jahre 2016 wäre Beatrix Potter 150 Jahre alt geworden. Ob dies einer der Gründe ist, dass die Figuren aus ihrem Kinderbuch “Die Geschichte von Peter Hase” es nun auf die große Leinwand schaffen, ist unklar. Klar hingegen ist, dass sich Potter keineswegs – wie man so schön sagt – im Grabe umdrehen muss, denn der Film ist ganz wunderbar geworden.
Will Gluck, der zuletzt 2015 mit dem Musical-Film “Annie” zwar nicht überzeugen, aber einen Kassenerfolg verbuchen konnte, legt mit “Peter Hase” einen hervorragenden Spaß für die ganze Familie vor. Das von Rob Lieber (“Die Coopers – Schlimmer geht immer”) und ihm selbst geschriebene Drehbuch übernimmt die Figuren aus Potters Kinderbuch und auch Teile der Handlung, baut auf dieser Grundlage dann aber einen moderne, actionreiche Geschichte auf, die noch viel weiter geht in ihrer bestens gelungenen Vermischung von realer Welt und Menschen mit animierten Tieren.
Obwohl die liebevolle Bea (Rose Byrne) die nach dem Tod ihrer Eltern unter ihre menschlichen Fittiche genommenen Häschen immer wieder davor warnt, in den Garten des Nachbarn Mr. McGregor (Sam Neill) zu hoppeln und dort Gemüse zu mopsen, lässt sich vor allem der vorlaute Peter (gesprochen von Christoph Maria Herbst) hiervon nicht abhalten, obwohl einst sein Vater dort starb und als Hasenpastete endete. Zusammen mit seinen Schwestern Flopsi (Heike Makatsch), Mopsi (Jessica Schwarz) und Wuschelpuschel (Anja Kling) sowie dem vernünftigeren Cousin Benjamin verschlägt es ihn doch wieder in den Garten, und nur knapp entkommt er dem wütenden Mr. McGregor, der aber zumindest seine blaue Jacke erhaschen konnte, die er als Trophäe als Vogelscheuche auf Stöcken aufstellt.
Das lässt sich Peter nicht gefallen. Bald aber scheinen die Probleme sowieso behoben, als der wütende Nachbar plötzlich verstirbt. Nun gehören Haus und Anwesen Peter und seinen Freunden – das denkt zumindest er, und so feiern die Hasen mit all ihren tierischen Freunden einen wilde Party auf dem Anwesen und auch im Haus von McGregor. Dieses allerdings wurde natürlich vererbt, und so kommt McGregors Sohn Thomas (Domhnall Gleeson) etwas widerwillig aus dem großen London aufs Land ins malerische Lake District, um sich das Erbe mal anzuschauen, bevor er es verkauft. Nun ist natürlich einiges an neuem Chaos vorprogrammiert, denn Peter möchte eigentlich keinen neuen Nachbarn haben.
Peter Hase und Mr. McGegor (© 2018 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH, PETER HASE™ sowie alle zugehörigen Figuren: ™ & © Frederick Warne & Co Limited.)
Will Gluck hat einen Film erschaffen, bei dem nicht nur die Animation voll überzeugt. Bei “Peter Hase” kann man so viel lachen wie schon lange nicht mehr bei einem Animationsfilm, und das nicht über vorhersehbaren Slapstick, der nur ab und an unvermeidbar bleibt und an dem Kinder durchaus ihre Freude haben, sondern über wirklich tolle Gags. Vor allem die ironische Darstellung von tierischen Verhaltensweisen und die manchmal leicht rüde Erstickung des so oft gesehenen Animations-Kitsches bringen erwachsene Zuschauer herzlich zum Lachen.
Die Geschichte von Potter ist hierbei ideenreich aufgepeppelt worden, so dass sie auch in der heutigen Zeit bestens funktioniert, ohne ihren ländlichen Charme und ihre Niedlichkeit einzubüßen – und etwas Großstadt-Action gibt es auch noch zu sehen. Bleibt noch zu erwähnen, dass Christoph Maria Herbst, Heike Makatsch, Jessica Schwarz und Anja Kling als Synchronsprecher gute Arbeit geleistet haben, hier passt einfach alles.
Daumen ganz nach oben für diesen großen Spaß, bei dem wir das Glück hatten, ihn mit einigen Kindern vorab sehen zu können, und die Begeisterung der Großen wurde von den Kleinen voll geteilt. Der neunjährige Niklas, der schon ca. 15 Kinofilme gesehen hat, war sicher: “‘Peter Hase’ ist der beste Film, den ich kenne.” Der achtjährige Jonas war ähnlicher Meinung: “Das war super, ich habe sehr viel gelacht.” Und die sechsjährige Emilia vermisste zwar die für die Zeichentrick-Serie hinzu erfundene Figur der Lotta, war aber trotzdem angetan: “Das war voll lustig, aber auch spannend.”
(PETER HASE™ sowie alle zugehörigen Figuren: ™ & © Frederick Warne & Co Limited.)
Bewertung: 10 von 10 Punkten
