Avengers: Infinity War
Darsteller: Robert Downey Jr., Josh Brolin, Chris Evans, Chris Hemsworth
Regie: Anthony und Joe Russo
Dauer: 149 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: disney.de/filme/avengers-infinity-war
Facebook: facebook.com/MarvelDeutschland
Jetzt will es das Marvel Cinematic Universe aber wissen. Nachdem die Konkurrenz des DC Extended Universe mit der “Justice League” auch gleich mehrere Superhelden zusammen in den Kampf schickte, was nicht ganz so umwerfend war wie erhofft, legen Marvel und Disney mit “Avengers: Infinity War” einen Streifen vor, der das Ganze zum Extrem treibt, hierbei aber voll überzeugt.
Dass sich die Avengers, das Team um Iron Man (Robert Downey Jr.), Thor (Chris Hemsworth), Hulk (Mark Ruffalo), Black Widow (Scarlett Johansson) und Hawkeye (Jeremy Renner), im neuen Streifen mit einigen weiteren Marvel-Helden verstärken würden, hat man vorab schon gehört, sieht man aber auch auf dem Plakat zum Film. Hier sind auch Charaktere wie Dr. Strange (Benedikt Cumberbatch), Spider-Man (Tom Holland) oder Black Panther (Chadwick Boseman) zu sehen, und die gesamte Truppe der Guardians Of The Galaxy um Star-Lord (Chris Pratt) und Gamora (Zoe Saldana).
Über allen thront hier grimmig der Bösewicht. Josh Brolin spielt den machtgierigen Thanos, der sich auf rücksichtslose und zerstörerische Weise an die Aufgabe gemacht hat, alle sechs Infinity-Steine in seinen Besitz zu bringen, denn dann hätte er die absolute Gewalt und wäre nicht mehr zu stoppen. Da die Steine nicht nur farbenfroh, sondern natürlich im Universum auch bunt verstreut und zudem in namhaftem Besitz sind, beginnt eine Schlacht, die sich immer mehr ausweitet und in deren Verlauf an verschiedensten Orten diverse Gruppen der Guten zusammen kommen, um den Bösen zu stoppen. Das ist allerdings gar nicht so einfach, wie sich heraus stellen soll, selbst wenn die Verstärkung der Truppe für noch weit mehr Schlagkraft sorgt.
Die Regisseurs-Brüder Anthony und Joe Russo, denen wir ja bereits “The Return Of The First Avenger” und “The First Avenger: Civil War” zu verdanken haben, liefern mit “Avengers: Infinity War” ein Meisterstück ab, produziert von Mastermind Kevin Feige. Dass ein immenses Budget von geschätzt zwischen 300 und 400 Millionen US-Dollar zur Verfügung stand, merkt man den Streifen in jeder Pore an, es ist aber auch optimal eingesetzt worden.
Optisch ist das Ganze ein Genuss, wobei der Film ja durch die verschiedenen Handlungsorte von New York bis zu fernen Galaxien fast als Roadmovie zu bezeichnen wäre, brächte dieser Begriff nicht irgendwie etwas Gemütliches und Beschauliches mit sich. Hier hingegen regieren natürlich mit starken Spezialeffekten gespickte Action und Spannung, untermalt mit dramatischem Score von Alan Silvestri.
Dass der Film trotz seiner zweieinhalb Stunden kein bisschen langatmig daher kommt, spricht für seine gute Handlung nach dem Drehbuch von Christopher Markus und Stephen McFeely, die einen durchaus mitreißt und bannt. Hinzu kommt gut platzierter Humor, und das nicht nur durch die ja ohnehin witzigen Guardians, die eine wahre Bereicherung darstellen. Während die Gags in manchen Superhelden-Filmen stellenweise deplatziert und erzwungen wirkten, sitzen sie hier richtig, und so kann zwischendurch auch immer wieder mal gelacht werden. Aber auch Emotionalität bekommt ihren Platz und es gelingt hervorragend, durch eine persönliche Geschichte dann sogar Thanos noch Gefühle zeigen zu lassen, die man ihm sogar abnimmt.
Das bestens harmonisierende Star-Ensemble an Helden spielt natürlich auch eine wichtige Rolle, und hier sind Paul Bettany als Vision, Anthony Mackie als Falcon, Don Cheadle als James Rhodes, Elizabeth Olsen als Scarlet Witch, Gwyneth Paltrow als Pepper Potts und Benicio del Torro als The Collector ja noch nicht mal genannt worden – und der kleinwüchsige “Game Of Thrones”-Star Peter Dinklage ist als Gigant zu bewundern.
“Avengers: Infinity War” ist hervorragendes Superhelden-Popcorn-Kino, das dann auch noch mit einem umwerfenden Ende zu überzeugen weiß – und während des Abspanns sollte man sitzen bleiben, um nicht den Cliffhanger zur Fortsetzung zu verpassen, die in einem Jahr ins Kino kommen soll.