Nicht ohne Eltern
Darsteller: Christian Clavier, Catherine Frot, Sébastien Thiéry, Pascale Arbillot
Regie: Vincent Lobelle, Sébastien Thiéry
Dauer: 85 Minuten
FSK: freigegeben ab 6 Jahren
Website: nichtohneeltern-film.de
Facebook: facebook.com/NichtohneEltern.Film
Hintergrund:
Mit “Nicht ohne Eltern” verfilmte der französische Bühnenautor und Regisseur Sébastien Thiéry, gemeinsam mit Vincent Lobelle, Thiérys gleichnamiges Erfolgsstück, welches im September 2015 in Paris uraufgeführt wurde. In den Hauptrollen spielen Frankreichs Kinostars Christian Clavier (“Asterix”, “Monsieur Claude und seine Töchter”) und Catherine Frot (“Odette Toulemonde”, “Die Köchin und der Präsident”), Sébastien Thiéry selbst übernahm aber auch eine entscheidende Rolle.
Handlung:
André Prioux (Christian Clavier) versteht die Welt nicht mehr. Bis gestern führte er mit seiner Frau Laurence (Catherine Frot) ein zufriedenes und geruhsames Leben. Die Behaglichkeit hat eines Tages jedoch ein Ende, als auf einmal im Supermarkt dieser seltsame Typ namens Patrick (Sébastien Thiéry) auftaucht. Noch seltsamer wird es als Patrick später auch noch unangemeldet unter ihrer Dusche steht und schließlich sogar behauptet, dass er ihr Sohn sei. Kann nicht sein. Die Priouxs haben keine Kinder! Und doch scheint alles darauf hinzudeuten, dass Patrick wirklich ihr Sohn ist. Handelt es sich bei der absurden Behauptung um einen üblen Scherz? Oder ist Patrick schlicht ein gerissener Betrüger? Die Priouxs stehen vor einem Rätsel. Doch Madame Prioux beginnt zu allem Überfluss, Patrick in ihr Herz zu schließen. Das wird Monsieur Prioux dann doch zu viel und er beschließt zu handeln…
Kritik:
In den letzten Jahren wurde uns von den Verleihern hierzulande zigfach “die nächste große Komödie aus Frankreich” angekündigt, und nur selten hatten wir wirklich viel zu lachen, anstatt entgeistert den Kopf zu schütteln. “Nicht ohne Eltern” bringt einen durchaus zum Lachen und Schmunzeln, da die Skurrilität der Situation einen ohne lange Umschweife einfängt und die aufkommenden Spannungen zwischen dem völlig überforderten, aber noch am klarsten denkenden André und der gutmütigen, plötzlich Mutterliebe zu einem Fremden entwickelnden Laurence in all ihrer Überzeichnung Platz für Stress wie auch Spaß bieten.
Der Film regt aber auch zum Nachdenken an. Es dauert nicht lange, bis man in den inneren Zwiespalt gerät, ob man denn über einen an Taubheit und unter Sprachfehlern leidenden Menschen lachen darf, oder später über seine blinde Freundin. Da diese aber nicht durch den Kakao gezogen werden, sondern mit ihren Einschränkungen maßgeblich zum tieferen Sinn der Handlung beitragen, hierbei auch so sympathisch daher kommen, entscheidet man sich rasch dafür, sich unterhalten zu lassen. Der Sympathiefaktor wird auch bei André und Laurence groß geschrieben, beide sind auf ihre Art liebenswert und man beginnt, ihre konträren Herangehensweisen an die Situation zu verstehen und gutzuheißen.
Das macht in der Summe dann doch Spaß, weil nicht allzu viel Slapstick geboten wird, sondern abstruse Situationen mit Herz und Humor, bei denen Christian Clavier und Catherine Frot gut harmonieren. Da haben wir schon sehr viel anstrengendere und schlechtere Filme aus unserem Nachbarland zu sehen bekommen in letzter Zeit – diesen hier kann man sich gut anschauen.
Trailer:
Bewertung: 7 von 10 Punkten