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Wanda – Kritik des Konzerts in Köln am 18. August 2018

Autor: Tobi
Wanda (Foto: © Wolfgang Seehofer)

(Foto: © Wolfgang Seehofer)

Nachdem der Rekord-Sommer 2018 sich am Tag zuvor tatsächlich mal eine kurze Auszeit gegönnt hatte, stand der 18. August wieder im Zeichen der Sonne – so sollte es auch sein, schließlich hatten sich Wanda zum Open-Air-Konzert im Kölner Tanzbrunnen angesagt. Das 12.500 Besucher fassende Gelände war nicht ausverkauft, aber doch gut gefüllt, die Vorzeichen für einen sommerlichen Abend bei bester Laune waren also gegeben.

Um 19.30 Uhr eröffnete die Kölner Formation Kent Coda den Abend, die schon alleine dadurch eine Verbindung zu Wanda haben, dass deren Produzent Paul Gallister ihr aktuelles Album “Bir balok olsam” aufgenommen hat. Mit ihren Songs wie “Sangria in Valencia” und ihrer Musik zwischen Gitarrenpop und Folk versuchten die Jungs in ihrer halben Stunde alles, um Stimmung zu machen, auf Grund eher dürftigen Sounds und der Sommer-Trägheit gelang dies allerdings nur direkt vor der Bühne, während man sich weiter hinten die Kräfte doch für Wanda aufhob.

Die Wiener kamen um 20.25 Uhr auf die Bühne und ließen es auch direkt krachen. Mit einem augenzwinkernd gemeinten “Hallo Leverkusen” begrüßten sie ihre Fans, um dann aber ihre beliebte Debütsingle “Bologna” aus dem Jahr 2015 in umgetexteter Form als “Colonia” zu zelebrieren und zu verdeutlichen, dass sie schon genau wussten, wo sie hier aufspielten. Hiermit hatten sie das Publikum vom Start weg in beste Laune versetzt, und das sollte sich auch nicht mehr ändern.

Auch wenn die Österreicher anlässlich ihres dritten Studioalbums “Niente” auf Tour sind, mit dem sie wie schon mit dem 2016er-Vorgänger “Bussi” Platz 1 in der Heimat und Platz 5 in den deutschen Charts eroberten, widmeten sie sich zunächst Klassikern wie “Auseinandergehen ist schwer” oder “Schickt mir die Post”, und spätestens bei “Meine beiden Schwestern” sangen alle Fans mit: “Genauso wie die Flaschen von gestern, meine beiden Schwestern, ich schau dich gern von rechts an, hin und wieder stehen wir uns nah.”

Erst als achtes Lied kam der aktuelle Longplayer ins Spiel, als nach einer halben Stunde das stimmungsvolle “Lascia mi fare” zelebriert wurde. Apropos Stimmung, diese war durchweg hervorragend, da die sympathischen Wiener mit ihrem Indie-Pop ein schlichtweg spielfreudiges, bodenständiges Konzert ablieferten, das abgesehen von einer passenden Beleuchtung keine großen Showelemente brauchte und sie deswegen auch gar nicht erst aufbot. Sänger Marco wandte sich zwischen den Stücken, oder auch mal mittendrin, immer wieder an die Fans, ansonsten wurde das geliefert, weswegen die Besucher gekommen waren: starke Musik.

Mit “Ich will Schnaps” wurde mal psychedelischer, jazzig angehauchter Rock verabreicht, bei dem Marco dann auch mal den Fans per Stagediving nah kam, ansonsten ging es zumeist locker und beschwingt zu, wobei mit dem wundervollen “Ein letztes Wienerlied” auch eine traurige Ballade gespielt wurde. Für diese und das folgende “Schottenring” gesellten sich – kunstvoll maskiert – als gute Ergänzung drei Streicherinnen und eine Saxophonistin zu den fünf Jungs.

Mit den gefeierten “Columbo”, “Bussi Baby” und “1, 2, 3, 4”, welches mit Hinsetzen und Publikums-Sing-Passagen noch einmal alles aus den Fans heraus holte, wurde das viel Spaß bereitende Konzert um 22 Uhr beendet und entließ die zufriedenen Besucher in die Sommernacht.

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Links:
Website von Wanda
Website des Tanzbrunnen Köln

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